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Als der biologische Psychologe Oliver Varnoff bei einem Unfall ums Leben kommt, glaubt seine Schwester Jana nicht, dass es sich dabei um ein Unglück handelte. Sie wusste von seiner Arbeit mit Parkinson- und Epilepsie-Patienten, denen Hirnschrittmacher eingepflanzt wurden. Unter den Patienten hatte es in letzter Zeit eine erhöhte Rate an Todesfällen gegeben und Jana beschließt, die Wahrheit herauszufinden. Bei ihren Nachforschungen unterstützt sie der Computerfreak Sputnik. Nach und nach wird ihnen klar, wie weit die Cyborg-Technologie bereits fortgeschritten ist und was dies für Konsequenzen hat. Doch bevor Jana und Sputnik hinter die Maske ihres verstorbenen Bruders schauen können, geraten sie ins Kreuzfeuer von Forschern und Geheimdienst. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

 

Motherbrain 

Autor: Ulrike Wanner
Verlag: Sieben Verlag
Erschienen: Juli 2014
ISBN: 978-3-864433-39-9
Seitenzahl: 284 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der Klappentext sagt eigentlich schon alles: Ausgehend von der Anwendung bei Parkinson- und Epilepsie-Patienten sind Hinrschrittmacher im Einsatz, die offenbar nicht nur medizinischen Zwecken dienen. Und mittendrin Oliver Varnoff, der bald unter mysteriösen Umständen zu Tode kommt. Seine Schwester Jana will nicht glauben, dass es kein Fremdverschulden gibt und geht der Sache auf die Spur. Und die Spur ist so heiß, dass sie sich dabei gehörig verbrennen könnte. Wird alles gut ausgehen? Ein spannender Thriller, der einen Blick auf eine schöne neue (mögliche) Zukunft gibt.


Stil und Sprache
Das Buch ist in der ersten Person aus Sicht der zentralen Protagonistin Jana Varnoff verfasst. Besonders ist hervorzuheben, dass das Buch komplett im (szenischen) Präsens geschrieben ist. Zunächst mag die ein wenig irritierend sein, erzeugt aber zugleich auch einen Effekt der Unmittelbarkeit, als würde man jeden von Janas Schritten direkt live miterleben. Auch die Wahl der persönlichen Erzählweise unterstützt dies noch. Mit dem Anschlag auf einen von Olivers Patienten wird der Start zu Ulrikes Wanners Thriller gelegt. Und wenig später hat es dann auch ihn erwischt, doch Oliver hat nicht das Glück zu überleben. Jana glaubt nicht an natürliche Umstände und da sie der Polizei nicht zutraut, den Fall (allein) zu lösen, beginnt sie zu „kriminalisieren". Je näher Jana dabei der Wahrheit kommt, desto spanender wird der Roman.

Bei Motherbrain ist es nicht leicht, das Buch einem bestimmten Genre zuzuweisen. Vieles spricht für den Thriller, der sich durch einen beständigen Wechsel zwischen Anspannung und Erleichterung auszeichnet. Daneben gibt es auch Elemente eines Krimis, wobei das Lösen des Falls nicht zentral im Mittelpunkt steht. Und zu guter Letzt zeigen sich auch Sci-Fi-Einschübe. Vor allem diese bunte Mischung macht das Buch zu einem ganz besonderen Leseerlebnis.


Figuren
Im Zentrum des Buches steht klar Jana Varnoff. Sie ist frisch nach Tübingen gezogen und freut sich auf das Wiedersehen mit ihrem Bruder. Zumal sie gerade arbeitslos ist. Sie ist Programmiererin und leidenschaftliche Rollenspielerin. Mit ihren Kumpel Sputnik veranstaltet sie auch LARPs (=Live Action Role Playing; dt. Liverollenspiel). Von Technik hat sie zwar eine Menge Ahnung. Aber was ihr Bruder da mit kleinen Chips in den Gehirnen anderer Menschen macht, ist ihr nicht ganz geheuer. Zurecht, wie sich zeigen wird. Jana erscheint als liebevolle Schwester, die mit Hochdruck an der Aufklärung des Todes ihres Bruders arbeitet. Dann gibt es da noch Stefan Hummel, einer der Ärzte, die Pohl, den angeschossenen Patienten von Oliver, betreuen. Er wirkt nach außen hin sehr korrekt, obwohl er so einiges vor Jana verheimlicht. Bei ihm scheint es ein wenig gefunkt zu haben, doch Jana sieht ihn offenbar nur als eine Art Mittel zum Zweck.

Das Buch wird insgesamt sehr von der zentralen Protagonistin getragen, die daher auch besonders gelungen und ausführlich dargestellt ist. Aber auch die Nebenfiguren tragen ihren Teil zum Fortgang des Buches bei und spielen wichtige Rollen. Auch sie sind authentisch und wirken dreidimensional.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist – wie man es vom Sieben Verlag gewohnt ist – etwas größer im Format, liegt aber trotzdem gut in der Hand. Auf dem Cover erkennt man ein leuchtendes Auge mit orangefarbener Iris. Außenherum ranken sich Zahlenreihen, wie sie Programmierer und Hacker kennen. Die Gestaltung ist insgesamt passend und stimmig sowie sehr ansprechend.


Fazit
Ein spannungsgeladener Thriller mit möglichen Zukunftsszenarien. Lasst euch überraschen, was genau es mit dem Motherbrain auf sich hat und was Childbrains sind!


4 5 Sterne


Hinweise
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