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Städtebaulicher Glanz, gehobene Wohnkultur, mediterrane Lebensweise: Als die Römer sich nach Norden ausbreiten, bringen sie so manchen Luxus in die neu eroberten Gebiete. Um ihre Herrschaft zu konsolidieren, erschließen sie das eroberte Land nicht nur durch Straßen, Wachposten und Kastelle, sondern gründen auch zahlreiche zivile Siedlungen und Städte. Vorbild ist nichts weniger als Rom selbst mit seinen repräsentativen öffentlichen Bauten, opulent und farbenprächtig ausgestalteten Wohnhäusern.
Welche Spuren die Städte der Römer in Deutschland hinterlassen haben, zeigt dieses Buch. Im Gebiet von Rhein, Mosel und  Neckar waren nahezu alle Typen römischer Städte vertreten: von der Metropole Trier bis zu den kleineren Städten im Hinterland des Limes. Wie wurden diese Städte verwaltet? Welche öffentlichen Bauten prägten das Stadtbild? Wie spiegelte sich das Bedürfnis nach privater Repräsentation wider? Wie wohnten die Stadtbewohner, womit handelten sie und welche Berufe übten sie aus? Dieses Buch zeigt die ganze Vielfalt der römischen Stadtkultur in Deutschland.

 

Ein Traum von Rom 

Autor: Landesmuseum Württemberg, Rheinisches Landesmuseum (Hrsg)
Verlag: Theiss Verlag
Erschienen: 1. März 2014
ISBN: 978-3-8062-2887-8 (Buchhandelsausgabe)
ISBN: 978-3-944371-01-6 (Museumsausgabe)
Seitenzahl: 336 Seiten


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Der vorliegende Sammelband ist der offizielle Begleitband zur Ausstellung "Ein Traum von Rom" in Trier und Stuttgart. Er geht der Frage nach, wie das Leben in den römischen Städten Deutschlands denn eigentlich aussah. Zunächst wird geklärt, was eigentlich eine "Römische Stadt" ausmacht, die folgenden Aufsätze widmen sich in der Regel einem dieser Kriterien und beleuchten diese näher. Dabei wird zwischen den linksrheinischen Städten wie Trier und Mainz und den rechtsrheinischen unterschieden, denn diese machten auf Grund ihrer geographischen Lage verschiedene Entwicklungen durch. Etliche Aspekte werden beispielhaft an der Stadt Trier aufgezeigt, aber auch Xanten oder Ladenburg finden ausführliche Erwähnung, ebenso Städte in anderen römischen Provinzen. Die Autoren decken mit ihren Aufsätzen ungefähr die Zeit von Kaiser Augustus bis in die Spätantike und den Verfall des Römischen Reiches ab. Am Beispiel der Pfalz Karls des Großen in Ingelheim wird exemplarisch aufgezeigt, wie antike Stadtarchitektur nachwirkte.

Die reich bebilderten Aufsätze stützen sich in erster Linie auf archäologische Funde und deren Interpretation. Seltener wird auch auf anderes Quellenmaterial zurückgegriffen; mehrfach wird weiterer Forschungsbedarf, gerade auch von Seiten der Althistoriker, angemahnt.

Die Lesbarkeit der Aufsätze ist nicht immer gleich; einige  Autoren schreiben für Fachpublikum, d.h. sie setzen voraus, dass man sich im betreffenden Fachgebiet auskennt und verwenden deshalb Fachtermini ohne weitere Erklärung, das schließt auch die Fähigkeit zur Interpretation von Plänen archäologischer Ausgrabungen ein. Andere haben auch den interessierten Laien im Blick, der sich in der Historie auskennt, aber zu diesem speziellen Thema "Stadtleben in der römischen Provinz" mehr erfahren möchte. Nach der Lektüre aller Aufsätze sind dann auch die meisten Fachbegriffe geklärt und die Nicht-Fachleute um einige Erkenntnisse reicher. Positiv zu vermerken ist, dass die Anmerkungen immer den Artikeln zugeordnet sind und nicht im Anhang am Ende des Buches zu finden.


Aufmachung des Buches
Schutzumschlag und das Hardcover zeigen das gleiche Titelbild – Kopffragment eines Athleten und im Hintergrund eher undeutlich die Porta Nigra. Die Rückseite unterscheidet sich, denn der Klappentext steht nur auf dem Schutzumschlag. Das Buch ist eher unhandlich, weil groß und vor allem schwer. Das aber liegt an der sehr guten Ausstattung - stabiles Papier, das die zahlreichen Fotos und Grafiken in guter Qualität abbildet, sowie Fadenheftung und ein fester Einband. Ein Register fehlt, dafür bietet das Inhaltsverzeichnis einen guten Überblick, zumal die Titel der Aufsätze gut gewählt sind. Mit dem Anhang, der die verwendete Literatur auflistet, schließt das Buch.


Fazit
Ein Sammelband nicht nur für Fachpublikum, sondern auch für interessierte Laien geeignet, der Lust macht die Ausstellung zu besuchen, und / oder deren Besuch aufs Beste ergänzt.


5 Sterne


Hinweise
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