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Hubertus Rufledt Helge Vogt


Hubertus Rufledt und Helge Vogt arbeiten gemeinsam an der Comic-Reihe "Alisik", die mit ihrer interessanten Story, vor allem aber mit den grandiosen Illustrationen besticht. Nachdem wir im www.leser-welt-forum.de eine Leserunde zu den ersten drei Bänden der Reihe veranstalten haben, mussten wir das Duo unbedingt ein wenig befragen und freuen uns, dass sie sich die Zeit dafür genommen haben.


Hubertus, du hast unter anderem als Binnenschiffer, Bühnentechniker und Filmvorführer gearbeitet. Wie bist du da zum Schreiben gekommen?

Hubertus: Geschrieben habe ich eigentlich schon immer, unter den gesellschaftlichen Bedingungen der DDR aber fast ausschließlich für die Schublade. Nach der Wende habe ich dann die neuen Möglichkeiten genutzt und als Journalist für eine Zeitung gearbeitet. Während dieser Zeit bekam ich Kontakt zum MOSAIK, einer vor allem in Ostdeutschland sehr bekannten Comiczeitschrift. Dort konnte ich im Dezember 1995 mein erstes Album veröffentlichen.


Im Gegensatz dazu schien bei dir, Helge, relativ schnell klar zu sein, dass du als Illustrator arbeiten möchtest. Nun gut, bis auf eine Phase, in der du lieber Paläontologe werden wolltest ...

Helge: So ganz gradlinig kam mir mein Weg aber auch nicht vor. Ich war auch lange in einer Band und hätte mir auch vorstellen können, damit Geld zu verdienen (ist aber auch nicht ganz einfach [lacht]). Außerdem hab ich bei einigen Musikvideos und Kurzfilmen Regie geführt. Das ist schon sehr cool, Teil eines Teams zu sein. Im Gegensatz dazu, kann die Arbeit eines Illustrators recht einsam sein. Deshalb hab ich auch mit Freunden ein Gemeinschaftsbüro gegründet. In unserem „Wohnzimmer“ steht sogar ein Kicker und ein Billardtisch.


Es ist bekannt, dass man es - zumindest in Deutschland - nicht gerade leicht hat, von schriftstellerischer Arbeit zu leben. Wie schaut es für Illustratoren aus?

Helge: Ich glaube, dass es ebenfalls sehr schwer ist … Ich sage „glaube“, weil es bei mir wirklich ganz gut läuft. Da habe ich aber bestimmt auch viel Glück gehabt: Eines der ersten Bücher, die ich illustrieren durfte, war Percy Jackson. Und wenn man dann erst mal das Cover für so ein bekanntes Buch gemacht hat, werden natürlich auch andere auf einen aufmerksam.


Wie habt ihr zusammengefunden?

Hubertus: Kennengelernt haben wir uns bei der Arbeit an MAD SONJA, einem in Italien veröffentlichten Disney-Comic für Mädchen.

Helge: Und Jungs. Die gerne Geschichten über Schminke und Liebe lesen … [lacht]


Nun zu "Alisik": Wie seid ihr auf die Idee zu dieser Reihe gekommen?

Hubertus: Die Grundidee stammt von Helge. Er hat mir eines Tages Bilder und Animationen von einem auf einem Friedhof erwachenden Mädchen gezeigt und mich gefragt, ob man daraus nicht eine Geschichte entwickeln könnte. Dass dieses Mädchen tot war und das sich da auch noch andere Wesen herumtrieben, war damals noch nicht klar. Gemeinsam haben wir dann aus dieser Idee Schritt für Schritt eine Story gemacht und uns entschieden, daraus ein Comic zu machen.


Helge, du hast nicht nur die grafische Ausgestaltung der Comics übernommen, sondern bist auch als Co-Autor an der Reihe beteiligt. Wie kann ich mir die Zusammenarbeit an "Alisik" vorstellen?

Helge: Die uuuuuralte Grundidee kommt von mir. Alisik war mal als kleiner Zeichentrickfilm gedacht. Ich hab meine ersten Tests Hubertus gezeigt und wir haben uns entschlossen ein Comic daraus zu machen. Den „roten Faden“ haben wir dann gemeinsam entwickelt. Jeden Dienstag kommt Hubertus in meinem Studio vorbei und wir diskutieren über seine Vorschläge für neue Dialoge und machen Skizzen. Die restliche Woche zeichne ich dann die Seiten. Natürlich telefonieren wir oft und sprechen über neue Ideen und ich schicke ihm regelmäßig Zwischenstände meiner Zeichnungen. Hier kann man uns ein bisschen bei der Arbeit zusehen: klick.


Seid ihr immer einer Meinung oder gibt es auch schon mal angeregte Diskussionen?

Hubertus: Es gibt auch schon mal Diskussionen, klar. Da wir uns aber vor Beginn der eigentlichen Arbeit über die Grundrichtung der Story, über den Handlungsverlauf und die Charaktere der Figuren klar waren, kommt es zu keinen grundsätzlichen Meinungsverschiedenheiten. Über die Gestaltung einer Szene, einer konkreten Situation haben wir manchmal schon unterschiedliche Vorstellungen. Bisher haben wir uns da aber immer noch einigen können.

Helge: Eigentlich haben wir so ziemlich die gleiche Vorstellung von Alisik. Es macht auch einfach mehr Spaß zu zweit an einer Sache zu arbeiten und sich in Gesprächen die Bälle hin und her zu werfen.


Ich spreche hier so frei heraus von einer Comic-Reihe. Wo seht ihr den Unterscheid zwischen Comic und Graphic Novel? Gibt es überhaupt einen oder handelt es sich vielmehr um einen neuen Namen für die gleiche Sache?

Hubertus: Für mich gibt es da eigentlich keinen großen Unterschied. Sicher, eine graphic novel hat im Gegensatz zu dem, was wir landläufig unter einem Comic verstehen, oft einen höheren Anspruch und fordert in seiner Vielschichtigkeit den Leser in gewisser Weise auch mehr zum Nachdenken heraus.

Helge: Mensch Hubertus, das klingt ja wie aus Wikipedia zitiert.

Hubertus: Ist es ja auch. Glaubst du, sowas denke ich mir alleine aus? [lacht]
Naja, jedenfalls schaffen das einige Bildgeschichten, die wir eher mit dem Etikett Comic versehen würden, auch. Also im Grunde genommen handelt es sich in beiden Fällen um eine in Bildern erzählte Geschichte. Insofern ist es für mich eher nur ein anderer Name für die gleiche Sache.

Helge: So wie auch Manga im Grunde nur das japanische Wort für Comic ist. Eigentlich geht es immer um gute Geschichten. Wie diese dann umgesetzt oder verpackt sind, spielt für mich jedenfalls keine große Rolle. Graphic Novel ist aber ein Label, was wieder neue Leute an Comics heranführt. Und das freut uns natürlich!


Zurück zu "Alisik" Was erwartet den Leser in den Comics? Was macht diese so besonders?

Helge: Alisik spielt in einer normalen, modernen Metropole. Aber auf dem kleinen städtischen Friedhof ist gar nichts normal: Ein Skelett, das redet. Ein verstorbener Priester, dessen Kopf brennt. Seelenfresser. Und vor allem ein blinder Junge, der sich in ein totes Mädchen verliebt.
Ich glaube, eine poetische, teilweise melancholische Geschichte, die aber immer wieder mit Gags, Gruselelementen, oder auch Slapstick gemischt wird, gibt es nicht so häufig. Außerdem scheint Alisik sowohl Comic- als auch Manga-Leser zu interessieren.

Hubertus: Nun ja, das Besondere an der Geschichte ist vielleicht die Idee, dass es nach dem Tode noch auf irgendeine Art weitergehen kann und dass man ausgerechnet dann vielleicht sogar seiner großen Liebe begegnet. Ganz sicher machen aber auch Helges wunderbare Bilder unsere Geschichte zu etwas Besonderem.  


Eine Frage bzw. Vermutung, die in unserer Leserunde aufgekommen ist: Spielt die Story in Berlin? Der charakteristische Fernsehturm legt die Vermutung zumindest nahe und das würde auch zu deinem Wohnort passen, Helge ...

Helge: Naja, sagen wir mal, die Stadt ist stark von Berlin inspiriert … Wer mich gut kennt, findest überall Anspielungen aus meinem Leben. Den Bus, der am Friedhof hält, musste ich selbst immer nachts nehmen, als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, Rubens Bruder heißt so wie mein Bruder … Das ist gar nicht unbedingt Absicht, aber wenn man täglich die Berliner Skyline vor Augen hat, zeichnet man fast automatisch den Fernsehturm in den Hintergrund.


Die Figuren sind überaus faszinierend - nicht nur in der grafischen Ausgestaltung, sondern auch deren Background ist liebevoll ausgearbeitet. Woher nehmt ihr die Ideen?

Hubertus: In jeder Geschichte sollte man den Figuren einen mehr oder weniger ausgearbeiteten Background geben, um zu verstehen, weshalb die Figuren zu dem wurden, was sie sind. Dadurch bekommt der Charakter auch – sagen wir mal – soviel Stabilität, um ihn in den unterschiedlichsten Situationen immer entsprechend seines Temperaments und seiner Eigenarten agieren zu lassen. Sein Verhalten wird nachvollziehbar und damit glaubwürdig. Bei den Postmortalen waren wir uns relativ früh darüber einig, dass es in ihrer Vergangenheit zudem einen dunklen Fleck gab, irgendein Ereignis, bei dem sie mehr oder weniger große Schuld auf sich geladen hatten und das dazu führte, dass über ihr weiteres Schicksal – Lichtwelt oder Dunkelreich – noch nicht entschieden wurde. Da die Figuren unterschiedlich alt sind beziehungsweise unterschiedlich lange auf dem Friedhof herumspuken, stammen sie natürlich auch alle aus unterschiedlichen Epochen. Und wenn wir die Geschichte der einen Figur in der Zeit der Romantik, die einer anderen in den Jahren des ersten Weltkrieges und so weiter spielen lassen, fliegen die Ideen einem nur so zu. Wenn wir also unterschiedliche historische Bedingungen haben, in denen sich unsere Charaktere bewähren müssen, haben wir automatisch jede Menge Stoff zum Fabulieren. Und natürlich können wir so auch im Bild für unheimlich viel Abwechslung sorgen.

Helge: Außerdem war eine Idee, dass man am Aussehen der Postis teilweise schon ihre Todesursache ablesen kann. So hat Hitzkopf einen Brand verursacht und seitdem eine ewige Flamme auf seinem Kopf, dem General kann man durch sein Einschussloch in den Bauch sehen usw.


Mit welcher der Figuren könnt ihr euch am besten identifizieren - und warum?

Helge: Am nächsten ist man wohl an Alisik dran. Und ich kann auch gut nachvollziehen, wie sie auf dem Friedhof erwacht und nicht wahrhaben will, dass sie tot ist. Immerhin wird ja dort ihr ganzes Weltbild zerstört: Ein Leben nach dem Tod? Sprechende Geister, Zombies?
Aber Frings ist natürlich auch cool. Er nimmt das alles nicht so ernst und ist für jeden Spaß zu haben. Er macht das Beste aus dem Tod … [lacht]

Hubertus: Identifizieren ist ja immer so ein gewichtiges Wort. Wenn man darunter das Sich-in-eine-Person-Einfühlen versteht, dann muss ich mich als Autor ja mit jeder der handelnden Figuren – wenigstens für eine gewisse Zeit – identifizieren können. Ich muss wissen, wie sie zu dem wurde, was sie ist – ob gut oder böse. Welche Pläne sie hat, wie sie sich in bestimmten Situationen verhält oder welche Motivationen sie zum Handeln treiben. Wenn damit gemeint ist, welcher Person man sich besonders verbunden fühlt oder wer man sogar gerne wäre, dann würde ich mich für Spitzhut entscheiden. Er ist zurückhaltend, eher Beobachter als Akteur. Es gibt natürlich auch Sachen, die ich nicht mit ihm teile. Die sind aber vorerst sein Geheimnis und werden erst im 4. Teil verraten ... [schmunzelt]


Gibt es eine Art Vorbild für Alisik? Ein wenig mussten wir bei der Leserunde an Betty Boop denken - zumindest, was das runde Gesicht, die Ausgestaltung der Mundpartie und die nicht selten sexy Bekleidung angeht ...

Helge: Bei dem Charakterdesign von Alisik war mir wichtig, dass die Figur einprägsam und einzigartig wird. Ursprünglich sollte alles auf Kreisen basieren: also ein kreisrunder Kopf mit den runden Kulleraugen und Backen. Ich bin aber ein wenig davon abgekommen – vor allem im Profil hat das nicht funktioniert …


Alisik sieht auch nach ihrem Tod sehr menschlich aus, wohingegen die anderen Postmortalen mehr oder minder starke Veränderungen durchlaufen haben. Woran liegt das?

Hubertus: Das hat sowohl ästhetische als auch storytechnische Gründe. Ein hübsches, wenn auch totes Mädchen an Rubens Seite ist einfach schöner anzuschauen als eine deformierte Figur. Obwohl das natürlich auch einen gewissen Reiz hätte. Abgesehen davon wollten wir, dass sie auch durch ihr Aussehen einen starken Kontrast zu den anderen Postis bildet. Ja, und dann muss man ja auch davon ausgehen, dass der blinde Ruben das tote Mädchen ab und zu berührt. Wenn seine Hände aber plötzlich irgendwelche seltsamen Formen ertasten würden, ginge er zu Alisik bestimmt sofort auf Abstand. So bemerkt er lediglich, dass sich ihr Körper immer kalt anfühlt.

Helge: Außerdem wollten wir das Buch auch wie gesagt eher poetisch, melancholisch halten und weniger morbide oder ekelig. Ich glaube, es wäre schon eine ziemlich andere Geschichte, wenn Alisik und Ruben auf der Bank nebeneinander sitzen und ihr beim Flirten ein Augapfel rausfällt. [lacht]


Ich möchte noch ein wenig auf die grundsätzliche Arbeit eingehen: Welche Hindernisse musstet ihr überwinden, bis "Alisik" von einem Verlag angenommen wurde?

Hubertus: Als wir CARLSEN unser Projekt vorstellten, waren sie sofort daran interessiert. Die eigentliche Schwierigkeit bestand darin, dass der Verlag für die Realisierung von ALISIK ein finanzielles Konzept auf die Beine stellen musste, mit dem wir alle leben konnten. Dieses Problem wurde schließlich dadurch gelöst, dass der belgische Comic-Verlag Le Lombard in das Projekt mit einstieg.


Habt ihr bestimmte Rituale, die ihr beim Schreiben bzw. Zeichnen einhaltet, beispielsweise eine feste Arbeitszeit oder gewisse Musik?

Hubertus: Ich stehe relativ früh, meistens gegen 6.00 Uhr auf, koche mir eine Kanne schwarzen Tee und lege dann los. Mein Plan ist es, bis zum frühen Nachmittag das Pensum, das ich mir für den Tag vorgenommen habe, zu schaffen. Danach kümmere um mich dann um E-Mails, Telefonate und organisatorische Dinge. Oder eben darum, solche Fragen wie diese hier zu beantworten. [grinst] Das klappt leider nicht immer so, wie ich es mir vorstelle, weil natürlich auch zwischendurch Mails eintrudeln, die schnell beantwortet sein wollen oder jemand anruft.

Helge: 6.00 Uhr ist nicht gaaaanz so meine Zeit. [lacht] Aber es ist natürlich schön (vor allem im Sommer), wenn man dann auch mal etwas früher nach Hause gehen kann, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Also eine gewisse Struktur ist schon nicht schlecht. Früher habe ich gezeichnet, wenn ich mal Lust darauf hatte oder mir eine gute Idee kam. Aber als „Profi“, also wenn man mit dem Zeichnen Geld verdienen will/muss, kann man sich sowas nicht mehr leisten. Ich gehe auch „morgens“ in mein Büro und mach dann erst Feierabend, wenn ich was geschafft habe.
Natürlich höre ich oft Musik beim Zeichnen. Aber auch viele Hörbücher, Hörspiele und Podcasts. Noch ein Ritual: Ich gieße meine Pflanzen und Blumen immer dienstags, wenn Hubertus vorbeikommt. Ich hatte das sonst häufig vergessen. Hubertus darf also nicht zu lange im Urlaub bleiben …[lacht]


Wo siehst du, Hubertus, als Autor die größten Unterschiede zwischen einem belletristischen Text und einem Comic? Ist eins von beiden einfacher zu schreiben?

Hubertus: In Prosatexten kann ich bereits mit vier, fünf Sätzen einen vielschichtigen Charakter beschreiben. In einem Comic stehen mir diese Mittel nicht zu Verfügung. Das heißt, der Charakter muss sich hier in erster Linie durch sein Handeln, durch eine Handlung, definieren und durch möglichst interessante und gut zu lesende Dialoge. Das alles gilt natürlich auch für Prosatexte, aber mal abgesehen von der Figurenzeichnung habe ich im Gegensatz zum Comic oder Film zudem auch viel mehr Möglichkeiten, komplexe Zusammenhänge innerhalb der Geschichte darzustellen und ihr dadurch mehr Tiefe zu geben. Ein Comic ist ja in erster Linie ein visuelles Medium und sicherlich liegt darin - siehe ALISIK - auch sein besonderer Reiz. Beim Roman hat jeder Leser trotz umfassender Charakterisierung der Protagonisten und einer ausführlichen Beschreibung von Handlungsabläufen seine Vorstellung vom Aussehen der Protagonisten, seine Vorstellung von einem interessanten Schauplatz oder dem Verlauf einer Actionszene. Beim Comic hingegen bekommt der Leser die Vorstellungen des Zeichners vom Aussehen der Figuren, des Settings und so weiter quasi bereits mitgeliefert.
Für welches der beiden Medien schreibt es sich nun leichter? Ich denke, dass das Prosa-Schreiben eine höhere Konzentration und Intensität während der Arbeit am Text erfordert. Ich muss im Flow sein und alles um mich herum vergessen können. Und erwische ich mal einen schlechten Tag, schaffe ich vielleicht nicht einmal eine Seite und bin damit auch noch unzufrieden. Beim Comic komme ich auch an weniger guten Tagen zu einem akzeptablen Ergebnis. Außerdem habe ich die Möglichkeit, mich mit dem Zeichner zu verständigen beziehungsweise abzustimmen. Bei einem belletristischen Text heißt die Devise eher „Jeder stirbt für sich allein“.


Helge, welche Schritte sind notwendig, bis eine Comicseite - oder auch nur ein einzelnes Panel - fertig gestellt ist?

Helge: Mit Hubertus überlege ich mir zuerst, was auf der Seite passiert und was gesagt wird. Danach skizzieren wir zusammen die Seite schon mal grob vor. Die Figuren zeichne ich dann traditionell mit Bleistift, scanne sie ein und koloriere die Seite am Computer mit einem speziellen Monitor, auf dem ich mit einem Stift malen kann. Danach baue ich noch Soundwords (Bumm, Kraks, Knirsch …) und Sprechblasen ein. Fertig. Das klingt jetzt fast einfacher, als es ist. [schmunzelt] Ich brauche pro Seite schon bis zu drei Tage …


Und wie lange dauert es, bis ein Comic-Band druckreif ist?

Hubertus: An einem Alisik-Band sitzen wir gut ein Jahr, alles in allem etwa 13 bis 14 Monate.

Helge: Das liegt natürlich vor allem daran, dass wir auch andere Projekte nebenbei haben. Ich zeichne zu Beispiel viele Buchcover (Percy Jackson, Die drei Fragezeichen …) und Hubertus schreibt noch andere Geschichten (zum Beispiel die LISA-Buchserie).


Auf den vierten und letzten Band der „Alisik“-Reihe – „Tod“ – müssen eure Fans noch eine ganze Weile warten, denn dieser ist erst für das Frühjahr 2015 angekündigt. Steckt ihr also noch mitten in der Arbeit daran?

Hubertus: Ja, wir sind voll drin und haben für das Finale einen ziemlich straffen Zeitplan.

Helge: Ich sitze gerade an Seite 33. Freut euch auf ein ziemlich cooles Heft und das große Finale! Irgendwie denkt man bei jedem Heft, dass es das Beste wird. Diesmal ist es aber wirklich so … [lacht]


Was kommt danach? Wird es vielleicht ein Spin-Off zu "Alisik" geben? Die Postmortalen bieten sicherlich noch reichlich Potential ...

Hubertus: Schwer zu sagen, was die Zukunft bringt. Im Moment ist so etwas jedenfalls nicht geplant.

Helge: Wir haben zwar schon ein paar Ideen, wie es weitergehen könnte, aber die Vorstellung, mal wieder an etwas ganz anderem zu arbeiten ist auch nicht soooo schlecht.


Last but not least: Hofft ihr darauf, nach dem Tod gleich eurem "Schicksal" zugeführt zu werden, oder würdet ihr lieber noch eine Weile als Postmortale Schabernack treiben?

Helge: Ich versuche immer ein guter Mensch zu sein und bringe zum Beispiel Wespen und Spinnen auch aus meiner Wohnung und erschlage sie nicht. Das würde mir doch einen Platz in der Lichtwelt einbringen, oder? Vorher aber kurz mit Frings durch die Nacht zu ziehen, fände ich auch ganz cool! Aber momentan bin ich auch hier unter den Lebenden recht glücklich … [grinst]

Hubertus: Also der Gedanke, auf Erden noch ein bisschen Schabernack spielen zu dürfen, hat schon etwas sehr Verlockendes an sich. Sollte ich aber gleich meinem „Schicksal“ zugeführt werden und bis in alle Ewigkeit meine Zeit mit gutem Wein und guten Freunden verbringen müssen, wär’s mir natürlich auch Recht.


Ich danke euch für das Interview!

Danke für die interessanten Fragen! Und guckt doch mal bei www.alisik.de vorbei. Da gibt es regelmäßig News und Skizzen … Und um noch mehr über uns zu erfahren, empfehlen wir euch die Videos zur Blogtour zu „Alisik. Frühling“.

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