Smaller Default Larger

Nachdem Reverie von einem Äthersturm ausgelöscht wurde, erwacht Aria schwer verletzt in einer Höhle. Perry ist überglücklich, dass Aria überlebt hat, doch nach der langen Trennung scheint Unausgesprochenes zwischen ihnen zu stehen. Dennoch planen sie, gemeinsam zur Blauen Stille aufzubrechen, um Perrys Stamm vor den verheerenden Stürmen in Sicherheit zu bringen. Aber bald werden sie zum Spielball ihrer skrupellosen Widersacher, denn um die Menschen zu retten, die sie lieben, lassen sich Aria und Perry auf einen Handel ein, den sie noch bitter bereuen werden.

 

Geborgen 

Originaltitel: Into the Still Blue
Autor: Veronica Rossi
Übersetzer: Franca Fritz, Heinrich Koop
Verlag: Oetinger
Erschienen: Mai 2014
ISBN: 978-3789146220
Seitenzahl: 400 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Nach harten Kämpfen gegen schier übermächtige Gegner und dem Überwinden vieler Gefahren sind Aria und Perry endlich vereint. Doch ihr Glück können sie nicht genießen, denn diesmal stehen sie einem Gegner gegenüber, den man eigentlich nicht besiegen kann: der Natur selbst. Tödliche Ätherstürme zerfurchen das Land und werden von Tag zu Tag schlimmer. Die Stimmung zwischen Arias Siedlern und Perrys Stamm bleibt angespannt und ohne baldige Hilfe wird ihnen entweder das Feuerholz oder das Essen ausgehen. Perry und Aria bleibt nur eine Wahl: sie müssen sich ihren Feinden Hess und Sable stellen und erneut ums Überleben kämpfen. Nur so bekommen sie eine Chance, die blaue Stille zu erreichen und sich und ihre Freunde zu retten. Aber es ist eine verschwindend geringe Chance, denn der Feind scheint übermächtig und immer einen Schritt voraus zu sein …

Im dritten und letzten Band ihrer Aria&Perry-Trilogie schickt Veronica Rossi ihre Charaktere noch einmal in einen spannenden, nervenaufreibenden Kampf, der die Reihe mit einem würdigen Finale abschließt. Wieder einmal stellt sie ihre Figuren vor schier übermenschliche Herausforderungen und bringt so auch den Leser zum Nachdenken. Kann man von dem Einzelnen erwarten, sich für die Gemeinschaft zu opfern? Wie weit geht man, um seine Lieben zu beschützen? Und wenn man genauso skrupellos werden muss wie der Feind, bleibt man dann noch man selbst?


Stil und Sprache
Wie aus den beiden ersten Bänden gewohnt, erzählen Aria und Perry ihre Geschichte jeweils in der ersten Person. Soweit möglich wechseln sich die Perspektiven dabei von Kapitel zu Kapitel ab und die Wechselzeitpunkte wurden von Veronica Rossi dabei so geschickt gewählt, dass die Spannung mit jedem Wechsel zusätzlich gesteigert wird. Grundsätzlich ist die Spannung im gesamten Buch sehr hoch. Den Charakteren werden nur wenige Ruhephasen gegönnt und stattdessen folgt auf ein Ereignis direkt das nächste und es bleibt keine Zeit zum Durchatmen, beziehungsweise für die Leser bleibt keine Zeit, um das Buch zur Seite zu legen. Lediglich die Heilung nach den körperlichen Herausforderungen wirkte stellenweise zu übertrieben, wenn schwerste Verletzungen im nächsten Kampf (oder der nächsten Kuschelrunde mit dem Partner) wie vergessen sind, wirkt dass dann nicht mehr nur übermenschlich sondern schlicht unrealistisch. Ansonsten ist der Handlungsverlauf aber überzeugend und logisch aufgebaut. Die Mischung aus emotionalen und körperlichen Herausforderungen ist geschickt gewählt und wirkt trotz des fantastisch-dystopischen Rahmens realistisch.

Der Schreibstil von Veronica Rossi bleibt auch im dritten Band auf dem gewohnt hohen Niveau der beiden Vorgänger. Über Fachbegriffe stolpert man nach knapp 800 Seiten in der Welt von Aria und Perry natürlich nicht mehr. Die neuen militärischen Fachbegriffe der Siedler fallen im Großen und Ganzen nicht negativ auf, weil sie für die unwissenden Tiden sowieso erklärt werden. Oft sind die Erklärungen zudem mit einem witzigen Wortwechsel verknüpft und bieten so sogar zusätzliche Unterhaltung für den Leser. Dass immer wieder solche Wortwechsel eingestreut werden, verhindert zudem, dass die Stimmung zu melancholisch wird. Den Wechsel aus Humor, Kämpfen und dramatisch-emotionalen Szenen bekommt Veronica Rossi sehr gut hin und findet immer die passenden Worte, auch wenn es manchmal ein wenig überdramatisiert wirkt, aber das ist für ein Jugendbuch ja durchaus nichts ungewöhnliches.


Figuren
Wieder wird Arias Leben auf den Kopf gestellt und sie ist gezwungen, sich weiter zu entwickeln. Ist sie im letzten Band zu einer Kämpferin geworden, zwingen sie die davongetragenen Verletzungen nun, mit neuer Schwäche und Einschränkungen klar zu kommen. Auch der emotionale Stress nimmt erheblich zu und sie hat sowohl mit den Verlusten der letzten beiden Bände als auch mit den Ungewissheiten der Zukunft zu kämpfen. Dass sie daran nicht zerbricht, sondern sich ständig weiterentwickelt, wurde glaubwürdig aufgebaut. Besonders überzeugend war dabei die Beschreibung ihrer Reaktion auf einen Tod kurz vorm Ende des Bandes.

Perry bleibt natürlich auch im letzten Band sympathisch und es ist schön zu sehen, wie sehr er an den Herausforderungen des Clanführers gewachsen ist. Seine emotionalen Reaktionen waren glaubwürdiger als im vorherigen Band, diesmal konnten dafür die körperlichen leider nicht so ganz überzeugen. Viel zu schnell erholt er sich von schwersten Verletzungen und steckt sie weg, als wären sie nur ein paar Kratzer. Natürlich kann man in Krisensituationen über sich hinaus wachsen, aber das wirkte leider unglaubwürdig. Zum Glück wurde das zum Ende des Bandes wieder besser, auch weil der Fokus wieder stärker auf den Emotionen lag.

Die vielfältigen Nebencharaktere rücken im Vergleich zum vorherigen Band wieder ein wenig in den Hintergrund. Die, die eine wichtige Rolle spielen, werden aber authentisch weiter entwickelt. Besonders überzeugen kann dabei Sable als Bösewicht, den wir besser kennen und verstehen lernen. Gerade weil er dabei in keinster Weise sympathischer wird, bleibt er glaubwürdig und trägt einen großen Anteil an der ständig weiter aufbauenden Spannung. Auch Soren entwickelt sich gut weiter und bietet noch einige Überraschungen. Ein bisschen schade war es, dass die anderen Siedler keinen stärkeren Anteil an der Handlung nahmen, aber das hätte wohl bei all den Ereignissen keinen Platz mehr gehabt.


Aufmachung des Buches
Auch der dritte Band ist als Hardcover mit Schutzumschlag erschienen. Das Cover, wieder ein Frauenkopf mit Blumenornamenten und einem Buchstaben im Äther-Stil, ist diesmal in dunklem Rot gehalten. Die Farbe ist nicht nur ein Hingucker und passt hervorragend zu den bisherigen Bänden, sondern hat sogar einen Hintergrund in der Handlung des Buches. Die Innengestaltung ist schlicht und gut lesbar. Zur besseren Übersicht steht die jeweilige Erzählperspektive vor jedem neuen Kapitel in besonders geschwungener Schrift.


Fazit
Veronica Rossi kann auch mit ihrem Abschlussband „Geborgen. In unendlicher Weite“ voll und ganz überzeugen. Von der ersten bis zur letzten Seite fiebert der Leser mit, kann das Buch kaum aus der Hand legen und wird damit mit einem passenden Finale belohnt.


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Gebannt. Unter fremdem Himmel
Band 2: Getrieben. Durch ewige Nacht

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo