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Betsy ist mit ihrem Latein am Ende. Nach ihrem kurzen Ausflug in die Hölle hat die Königin der Vampire ein schreckliches Déjà-vu: Sie erwacht mal wieder in einer Leichenhalle. Und auch sonst geht so manches nicht mit rechten Dingen zu. Betsy ist offenbar in einer Parallelwelt gelandet, in der außer ihrer Liebe zu Schuhen und ihrem Ehegatten Sinclair nichts ist, wie es vorher war ...

 

Zweimal Hoelle und zurueck 

Originaltitel: Undead and Undermined
Autor: Mary Janice Davidson
Übersetzer: Barbara Först
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: Dezember 2012
ISBN: 978-3-8025-8856-3
Seitenzahl: 304 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Durch die verschiedenen Zeitreisesprünge haben Betsy und Laura die Gegenwart verändert. Zurück an der Seite von Sinclair muss Betsy feststellen, dass ihre Freundin Jessica im 8. Monat schwanger ist, Nick in Wahrheit Dick heißt und viele Kleinigkeiten, die erst auf den zweiten Blick auffallen, nicht mehr so sind, wie sie waren, bevor sie in die Hölle aufgebrochen sind. Zudem ist Betsy vom kurzen Trip in die Zukunft noch völlig geschockt und wild entschlossen, alles zu unternehmen, um nicht das kalte Biest zu werden, dem sie in der zerstörten Zukunftswelt begegnet ist. Doch da hat sie die Rechnung ohne Laura und den Teufel gemacht ...

Dies ist gemäß Vorbemerkung der Autorin der 2. Band einer Trilogie innerhalb der Betsy Taylor Serie und ich kann mich auch diesmal nicht mit dem Inhalt, dem langweiligen und von Wiederholungen gefüllten Plot anfreunden. Da passiert über weite Strecken einfach zu wenig und die Story ist konfus aufgebaut. Ich hoffe sehr, dass am Ende dieser Trilogie der nächste Band – Nr. 12 – an den 8. Teil anschließt, damit ich diese Zeitreise und deren Auswirkungen vergessen kann.


Stil und Sprache
Nach den Vorbemerkungen der Autorin kommt eine ausführliche Zusammenfassung der letzten Bände, der ein Prolog folgt. Betsy erwacht im Leichenschauhaus. In Abschnitten, die nicht dem effektiven zeitlichen Ablauf entsprechen, springt der Leser zwischen Betsys Sichtweise (Gegenwart) und dem des Pathologen (Rückblenden) hin und her. In diesen wenigen Seiten hat mir zwar Betsy gut gefallen – ein Hauch ihrer witzigen Überlegungen und spritzigen Dialogen mit sich selbst blitzen auf – doch das Ganze wirkt unübersichtlich, da der Leser nicht immer sofort merkt, aus wessen Sichtweise und zu welchem Zeitpunkt die teils kurzen Abschnitte geschrieben sind. Das erste Kapitel beginnt einige Stunden vor den Ereignissen auf dem Seziertisch.

Betsy Taylor ist zurück, doch zahlreiche größere und kleinere Umstände haben sich verändert, seien dies das Verhalten von Personen oder vergangene Ereignisse. Nur Betsy und Laura kennen eine Vergangenheit, die es so nicht mehr gibt. In der Inhaltsangabe ist von einer Parallelwelt die Rede – wie auch im Buch selbst – aber diese Logik ist für mich nicht stichhaltig und darüber bin ich beim Lesen immer wieder gestolpert. Wenn eine Person aus der Zukunft kommt und dann zwei Mal vorhanden ist, wieso sind dann Betsy und Laura zwar in der Parallelwelt gelandet, aber nicht doppelt?

Die Geschichte ist wiederum in Ich-Form aus Sicht von Betsy geschrieben. Dabei wendet sie sich jedoch mit Erklärungen, Wiederholungen oder Ergänzungen häufig direkt an den Leser, zu häufig. Ihre Gedanken hüpfen manchmal wie Gummibälle hin und her und haben nicht immer einen direkten Bezug zur jeweiligen Situation. Auch diesen Band fand ich langweilig, eine wirkliche Handlung ist zu wenig sichtbar. Es werden die Veränderungen abgehandelt, Betsys Bestreben, die Zukunft nicht geschehen zu lassen, sowie die Versuche, einige Auswirkungen aus der dortigen Vergangenheit auszubügeln. Richtige Spannung kommt dabei nicht auf und auch die Neugier wird nicht übermäßig geweckt. Der Aufbau und Schreibstil wirkt unübersichtlich, verwirrend und oftmals konfus. Vielleicht hatte das Buch diese Wirkung auf mich, weil ich mit der Zeit immer häufiger Sätze übersprungen habe, weil ich trotz allem das Buch nicht weglegen wollte in der Hoffnung, dass mich die Handlung irgendwann doch noch zu fesseln vermag. Dies ist der Autorin jedoch nicht wirklich gelungen, leider.


Figuren
Ganz zu Beginn hat mir Betsy gut gefallen. Sie macht sich Sorgen über ihre Rolle in der Gegenwart und Zukunft und ist bestrebt, die kommende Katastrophe zu verhindern. Doch schon kurze Zeit später mutiert sie zu einer dämlichen Person, deren Verstand sich zeitweise verabschiedet. Ihre Gedanken schweifen ab, Bemerkungen oder Reaktionen sind verwirrend und der zahlreiche direkte Einbezug der Leserschaft beinhaltet oft Nebensächlichkeiten oder völlig Belangloses. Besonders geärgert haben mich ihre Reaktionen auf das Liebespaar, das sich in Betsy Schlafzimmer wieder trifft und alles um sich vergisst. Gerade Betsy, die es mit Sinclair überall und jederzeit treibt und dabei die Gegenwart völlig ausblendet, flippt aus, weil ein anderes Paar in Betsys Schlafzimmer Sex hat. Die Reaktionen waren völlig übertrieben, an den Haaren herbeigezogen und einfach nur nervig.

Laura bietet Betsy die Stirn. Sie hat ihre Geheimnisse und wirkt stärker und mächtiger als bisher. Die meiste Zeit verbringt Laura in der Hölle und verfolgt einen Plan, der bisher noch nicht bekannt ist. Ihre Figur hat mir gut gefallen, auch wenn sie undurchschaubar ist.

Die restlichen Charaktere sind leicht anders ausgearbeitet, als wir sie bisher kennen, und bieten einige Überraschungen. Einzelne glänzen mit Abwesenheit, andere sind nicht verstorben und haben sich abweichend entwickelt. Von Teufel bin ich enttäuscht. Sie hat ihren Biss gegenüber Betsy verloren, als wenn sie sich fürchten müsste. Auch Sinclair ist nicht der gleiche, starke Vampirkönig und wirkt etwas fade.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch in verschiedenen Grüntönen zeigt Betsy mit einigen Einkaufstüten und verstreuten Schuhen. Ihre Figur und die drei Fledermäuse sind wie üblich mit Spotlack versehen. Das Ornament, das auf dem Cover noch gut zu erkennen ist, wurde auch der Rückseite nur sehr schwach abgedruckt, darüber ist der Text der Inhaltsangabe abgedruckt.
Der Vorbemerkung, Zusammenfassung und dem Prolog folgen 47 teils sehr kurze Kapitel. Danach kommen ein Epilog, ein Anhang (beschriftet mit Appendix) und zuletzt die Danksagung der Autorin.


Fazit
Über weite Strecken langweilig oder konfus und ich frage mich wie im letzten Band, was dies eigentlich soll. Laut Autorin ist „Zweimal Hölle und zurück" der zweite Teil einer Trilogie innerhalb der Betsy Taylor Serie und ich hoffe, dass der Abschluss dieses Handlungsstranges besser ist oder diese Episoden danach komplett vergessen werden können.


2 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 5: Nur über meine Leiche
Band 6: Biss der Tod euch scheidet
Band 7: Wer zuletzt beißt
Band 8: Man stirbt nur zweimal
Band 9: Zum Teufel mit Vampiren

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