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Berlin 1926. In einer eleganten Wohnanlage in Kreuzberg wird die Leiche einer Frau gefunden, die mit einer Scherbe aus rotem Glas erstochen wurde. Die Spuren führen hinter die Kulissen der aufblühenden Filmindustrie Berlins ...

 

mord in babelsberg 

Autor: Susanne Goga
Verlag: dtv
Erschienen: 01. Februar 2014
ISBN: 978-3-423-21486-5
Seitenzahl: 320 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Als Leo Wechsler zum Tatort gerufen wird, muss er feststellen, dass er die Ermordete persönlich kannte. Trotz Befangenheit behält er die Verbindung für sich, denn er will dem Täter selber auf die Spur kommen. Ob er tatsächlich geheim halten kann, ein persönliches Verhältnis zum Opfer gehabt zu haben und trotzdem objektiv ermitteln kann, wird sich zeigen. Doch plötzlich gibt es einen zweiten Mord, der scheinbar in enger Verbindung zur ersten Tat steht ...

Susanne Goga erschafft eine ausgeklügelte Geschichte, vor dem Hintergrund realer geschichtlicher Ereignisse. Ihre detailgetreuen Schilderungen sowie tiefgründige Charaktere nehmen den Leser mit auf eine Reise in das Berlin der 20er Jahre.


Stil und Sprache
Dieses, aus der beobachtenden Perspektive geschilderte, Geschehen, ist gar nicht so durchsichtig, wie es zunächst den Anschein hat. Auf Grund der Erzählsicht erhält der Leser einen Gesamtüberblick und befindet sich auch schon mal an Orten, an denen gerade kein Ermittler zugegen ist. Dennoch ist es schwierig, die Hinweise richtig zu deuten und Zusammenhänge herzustellen, die einen näher an die Lösung des Falls bringen. Es gibt zu viele Unbekannte, die sich erst nach und nach zeigen, so dass man bis zum Schluss gebannt dabei bleibt, um auch wirklich nichts zu verpassen. Zwischenzeitlich hat man den Eindruck, es mit diversen Handlungssträngen zu tun zu haben, die so überhaupt nicht zusammenpassen wollen. Doch die Autorin beweist, wie gekonnt sie die Verknüpfungen herstellen kann, die einerseits recht einfach, andererseits aber gar nicht vorhersehbar sind.

Susanne Goga hat einen leichten und flüssigen Schreibstil, der eine ruhige, solide Basis für das Geschehen bietet. Somit bleibt die Grundatmosphäre recht gemütlich, wovon man sich allerdings nicht täuschen lassen darf. Denn die Spannung, die sich kontinuierlich aufbaut, ist nicht zu verachten und dennoch den zeitlichen Gegebenheiten angemessen. Wie bereits erwähnt, ist der Leser bis zum Schluss gefesselt, denn man kann während dieser Lektüre nie sicher sein, bereits alle Erkenntnisse erlangt zu haben. Es ergeben sich Wendungen, die, im Nachhinein betrachtet, angedeutet, vom Leser zumeist aber nicht bewusst wahrgenommen wurden.

Die Autorin schafft es, dem Leser das Gefühl zu geben, hautnah dabei zu sein, obwohl sich das Geschehen in einer Zeit abspielt, die die meisten Leser nicht miterlebt haben. Und doch sind ihre Darstellungen so authentisch und lebendig, dass man glaubt, wahrhaftige Erinnerungen zu erleben.


Figuren
Leo Wechsler hat schon den ein oder anderen Fall gelöst und sieht sich doch immer wieder neuen Herausforderungen, beruflich wie privat, gegenüber. Eine tatsächliche Einführung seiner Person findet nicht mehr statt, jedoch wird auf Vergangenes in einer Art eingegangen, die gar nicht den Gedanken aufkommen lässt, dass man etwas verpasst hätte, wenn man die anderen Bände nicht kennt. Wie bereits im vorangegangenen Band lässt sich hier nur anhand der Anzahl und Dauer der Auftritte erkennen, wer Haupt- und wer Nebenfigur ist. Alle Charaktere erfahren eine detaillierte und tiefgründige Zuwendung, die es dem Leser ermöglicht, sich noch näher am Geschehen zu fühlen. Zwar findet keine Identifikation mit einem oder mehreren Charakteren statt, dennoch fällt es leicht, sich in bestimmten Situationen in die verschiedenen Personen hineinzuversetzen.


Aufmachung des Buches
Passend zum Reihencharakter wirkt auch dieses Cover des Taschenbuchs wie aus einem Schwarz-Weiß-Film, wodurch die Zeit bereits eingefangen wird. Man blickt durch ein geöffnetes, schmiedeeisernes Tor auf eine Frau, die ihren Blick verträumt auf ein Ziel gerichtet hat, das außerhalb des Blickfeldes des Betrachters liegt. Der Mantel dieser Dame ist der einzige Farbaspekt und das gewählte Rot zieht natürlich sofort die Blicke auf sich.


Fazit
„Mord in Babelsberg“ ist bereits der vierte Fall für Leo Wechsler, durchaus aber auch unabhängig verständlich und nachvollziehbar. Allerdings wird man spätestens nach der Lektüre die Vorgängerbände lesen wollen, denn der Kommissar zieht den Leser in seinen Bann.


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Leo Berlin
Band 2: Tod in Blau
Band 3: Die Tote von Charlottenburg 

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