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An einem heißen Sommertag verschwindet die 9-jährige Sophie Larsen von einem Spielplatz in Kopenhagen. Kurz darauf wird sie tot aufgefunden. Als ein weiteres Mädchen vermisst wird, gerät der Fall für die Ermittlerin Rebekka Holm zum Wettlauf gegen die Zeit. Zu ihrem Entsetzen weisen die wenigen Spuren, die der Täter hinterlässt, bald darauf hin, dass er ihr näher sein muss, als sie es für möglich hält: Zu viel spricht dafür, dass er aus den eigenen Reihen kommt.

 

Todessommer 

Originaltitel: Blodig Genvej
Autor: Julie Hastrup
Übersetzer: Hanne Hammer
Verlag: Piper
Erschienen: 10. März 2014
ISBN: 978-3-492-30165-7
Seitenzahl: 400 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Mitten am Tag verschwindet ein kleines Mädchen während eines Familienausflugs. Als Rebekka Holm den Fall übernimmt, wird ihr schnell klar, dass nahezu jeder aus der Familie verdächtig ist. Doch niemandem ist etwas nachzuweisen und die Ermittlungen geraten mehr und mehr ins Stocken. Auch die Leiche des Mädchens, die nach einiger Zeit gefunden wird, kann keinen weiteren Hinweis zum Täter geben. Dann verschwindet ein zweites Mädchen ...

Werden Kinder zu Opfern, wird der Leser emotional noch tiefer ins Geschehen gezogen als sowieso schon. Darauf baut auch die Autorin und spinnt ein Konstrukt aus Neid und Intrigen. 


Stil und Sprache
Da das Geschehen aus der beobachtenden Perspektive erzählt wird, erhält der Leser einen gewissen Überblick, der dabei helfen kann, einige Zusammenhänge zu erkennen, die sich den Ermittlern möglicherweise noch nicht offenbaren. Allerdings ist es dadurch ebenfalls möglich, die falschen Schlüsse zu ziehen, da die Autorin falsche Fährten legen kann, die natürlich nicht immer entdeckt werden. Auch wenn man durch die Lektüre der ersten beiden Bände schon einen gewissen Blick dafür hat, wie die Autorin mögliche Finten tarnt, so ist es doch nicht immer so leicht, ihr auch auf die Schliche zu kommen.

Der zumeist flüssige und auch mitreißende Schreibstil kann dieses Mal jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass die Handlung sehr lange stagniert. Die Ermittlungen kommen quasi zum Erliegen und es ist lange Zeit keine Änderung in Sicht. Natürlich heißt das nicht, dass die Polizei die Hände in den Schoß legt, aber alle Spuren, die sie verfolgen, verlaufen schon nach ein paar Sätzen im Sand. Dementsprechend zäh werden einige Sequenzen und die Spannung, die sich im ersten Teil rasant aufbaut, fällt fast in sich zusammen. Nach der Durststrecke gelingt es der Autorin zwar, zur alten Form zurückzufinden, ein negativer Beigeschmack bleibt aber dennoch erhalten.

Mit diversen Überraschungsmomenten kann der Leser aber doch immer wieder bei der Stange gehalten werden, auch wenn diese zum Ende hin immer vorhersehbarer werden.


Figuren
Rebekka Holm ermittelt in „Todessommer“ inzwischen in ihrem dritten Fall, den der Leser miterleben darf. Von ihrer Vergangenheit, die in den Vorgängern noch mit im Vordergrund stand, ist nun kaum bis gar nichts mehr zu lesen und zu spüren. Man hat immer mehr das Gefühl, dass sie sich selber gar nicht richtig kennt und versucht herauszufinden, wer sie ist und was sie will. Dementsprechend bleibt dem Leser nichts anderes übrig, als diesen Prozess zu verfolgen und zu versuchen, hinter die Fassade zu blicken, die immer noch einen sympathischen Menschen zeigt, den man auf seinem Weg begleiten möchte.

Die Beschreibung der weiteren Personen fällt in diesem Band ein wenig kürzer aus, was aber vor allem daran liegt, dass alle etwas zu verbergen haben. Wüsste man zu viel von ihnen, wäre es leichter dem Täter schon früher auf die Spur zu kommen. Daher ist es gut, dass einige Details zurückgehalten werden, um die Spannung, soweit möglich, zu erhalten. Natürlich ist es dadurch schwerer, die Charaktere richtig einzuschätzen, weshalb man sich auf sein Bauchgefühl verlässt und die meisten Personen erst einmal neutral betrachtet, ohne sich auf irgendeine Seite zu schlagen. 


Aufmachung des Buches
Auf dem Cover des Taschenbuchs sieht man ein blondes Mädchen in einem roten Kleid, das dem Betrachter den Rücken zukehrt und sich von ihm weg bewegt. Der Hintergrund ist verwischt und in den Farben weiß und grün gehalten, so dass es sich durchaus um eine Wiese handeln kann, die bei dem Verschwinden des ersten Mädchens eine große Rolle spielt. Wieder ist es die Schlichtheit des Covers, die eine gewisse Anziehungskraft ausübt und neugierig auf den Inhalt macht.


Fazit
„Todessommer“ weist im Gegensatz zu seinen Vorgängern einige kleine Kritikpunkte auf. Im direkten Vergleich fällt die Gesamtwertung entsprechend schwächer aus. Man hegt aber durchaus die Hoffnung, dass ein möglicher nächster Band wieder mehr Aufwind haben wird.


3 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Vergeltung
Band 2: Blut für Blut

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