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Wer auch immer behauptet hat, Gegensätze ziehen sich an, muss sich einfach geirrt haben – glauben zumindest der schweigsame Polizist Joe Shanahan und die temperamentvolle Antiquitätenhändlerin Gabrielle Breedlove. Erst hält Gabrielle Joe für einen Spanner und streckt ihn mit einem gezielten Stoß aus ihrer Haarspraydose nieder und dann muss sie ihm auch noch bei seinen Ermittlungen helfen. Joe soll als Gabrielles Freund und Angestellter getarnt ihren dubiosen Geschäftspartner unter die Lupe nehmen. Aber schon bald können die beiden nicht mehr leugnen, dass es trotz aller Gegensätze zwischen ihnen gewaltig knistert ...

 

Das muss Liebe sein 

Originaltitel: It Must Be Love
Autor: Rachel Gibson
Übersetzer: Elisabeth Hartmann
Verlag: Goldmann
Erschienen: Dezember 2013
ISBN: 978-3-442-47934-4
Seitenzahl: 352 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Gabrielle ist eine ausgesprochene Optimistin und Frohnatur, die in ihren Mitmenschen stets das Beste sieht. Daher ist sie völlig von der Unschuld ihres Geschäftspartners überzeugt und muss förmlich dazu gezwungen werden, den Polizisten Joe Shanahan undercover in ihren Laden einzuschleusen. Joe ist eigentlich alles, das Gabrielle verabscheut: unverschämt gutaussehend aber mürrisch und gefährlich. Joe gibt sich als Freund von Gabrielle aus und um der Tarnung willen kommen sich die beiden unweigerlich näher, bis es nur noch so knistert ...

Gabrielle und Joe sind völlig gegensätzliche Typen: Sie glaubt an Karma, inneren Frieden und an das Gute im Menschen. Joe als Polizist erwartet nur das Schlimmste und ist auf alles vorbereitet. Diese explosive Mischung ist perfekt in eine Beziehungsgeschichte verpackt und überzeugt mit einigen wenigen Schwächen.


Stil und Sprache
Die Geschichte wird in dritter Person Präsens abwechselnd aus Sicht der beiden Protagonisten erzählt. Zuerst bekommt der Leser einen tiefen Einblick in den zynischen, mürrischen Polizisten und dann in die lebensfrohe, gutgläubige Gabrielle. Locker-flockig führt uns die Autorin durch die Handlung, wobei einige lustige Stellen vorhanden sind, wie auch Augenblicke, über die man leicht den Kopf schütteln mag bei so viel Gutgläubigkeit. Zwei völlig unterschiedliche Charaktere treffen aufeinander und die Dialoge sind witzig, frech und manchmal auch provozierend von Seiten von Joe. Durch die wechselnde Erzählperspektive bekommt man zu den Dialogen auch herrlich die Gedanken der beiden mit. Die Anziehungskraft und die Funken sind schon fast von Beginn weg da, doch sträuben sich beide aus unterschiedlichen Gründen dagegen.

Spannung im Sinne von Gefahr, Verbrechen und deren Auflösung ist eher wenig vorhanden. Die Ermittlungen sind zwar in die Handlung eingebaut, doch spionieren meistens die beiden Protagonisten den Verbrechern hinterher. Der Fokus ist dabei auf das Zwischenspiel von Gabrielle und Joe gerichtet und die Neugier richtet sich auch danach, wie lange Gabrielle noch an die Unschuld von Kevin glaubt und wann die beiden ihren Gefühlen endlich freien Lauf lassen. Die Mischung ist ausgezeichnet gelungen, einige unerwartete Wendungen und lustige Szenen sind eingebaut und bieten leichte Lesekost zum Genießen. Die Gefühle der beiden sind sehr differenziert und glaubhaft ausgearbeitet. Die knisternde Anziehungskraft ist perfekt spürbar und strebt unaufhaltsam auf eine Liebesbeziehung hin. Die erotischen Szenen sind eher selten für einen Liebesroman, aber überzeugen mit prickelnder Erotik, die mit Niveau beschrieben ist.


Figuren
Gabrielle ist herrlich widersprüchlich! Sie bezeichnet sich als Pazifistin und greift Joe mit einem Haarspray und einer ungeladenen Pistole an. Sie glaubt an negatives Karma und behauptet, dass sie nicht lügen kann, doch zeitweise belügt sie nicht nur Joe, sondern auch sich selbst. Gabrielle zeigt zahlreiche Facetten, manchmal etwas zu viel Gutgläubigkeit und „heile Welt". Von Joe wird sie völlig aus der Bahn geworfen. Sie hält etwas zu lange an ihrer Überzeugung fest und man möchte ihr am liebsten einen kleinen geistigen Schubs geben. Meistens jedoch wirkt sie authentisch, sympathisch und witzig.

Joe wurde im Dienst angeschossen und hat das Drogendezernat gegen die Dienststelle für Eigentumsdelikte eintauschen müssen. Er ist mürrisch, zynisch und lebt mit einem sprechenden Papagei zusammen. Joe macht eine ausgesprochene Wandlung durch vom unzufriedenen Polizisten zu einem rücksichtsvollen Freund. Er ist seit der ersten Überwachung von Gabrielle fasziniert und nutzt jede Situation zur Annäherung aus, wenn er dies mit der Tarnung begründen kann. Zuerst belügt er sich deswegen selbst und auch Gabrielle, doch je länger die Mission dauert, desto mehr lässt er seine Gefühle zu.

Kevin Carter, Gabrielles Geschäftspartner, ist perfekt ausgearbeitet. Er spielt den netten Freund, wohlhabenden Geschäftsmann, geldgieriger Kunsthändler bis hin zu einem schleimigen Frauenheld. Auch andere Nebenfiguren aus den beiden Familien haben mir gut gefallen. Auf Seiten der Polizei sind die Charaktere jedoch eher blass.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch wurde bereits im Jahr 2003 mit einem anderen Cover verlegt. Die Aufmachung der Neuerscheinung vom Dezember 2013 gefällt mir besser. Eine Frau mit einem Strauß Tulpen in der Hand, die lacht, und die Schmetterlinge auf rosa Untergrund. Beides wirkt frisch und fröhlich. Das Bild passt auch ausgezeichnet zu Gabrielle und dem Inhalt des Buches.


Fazit
Eine witzige, frische Liebesgeschichte für zwischendurch, die sehr gut zu unterhalten weiß. Gabrielle ist für meinen Geschmack manchmal etwas zu vertrauensselig, dafür zeigt sie viele Facetten und passt ausgezeichnet zum zynischen Joe. Insgesamt durchaus zu empfehlen!


4 Sterne


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