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Ein unheimliches Vergnügen

Stephen Kings Bestseller Der Anschlag – seine Zeitreise in die Sechzigerjahre – wurde von der Kritik einhellig in höchsten Tönen gelobt. In Joyland nun nimmt der Autor den Hörer auf einen Trip in die Siebzigerjahre mit. Auf verhängnisvolle Weise kreuzen sich in einem kleinen Vergnügungspark die Wege eines untergetauchten Mörders und eines Kindes. Und mitten im sich überschlagenden Geschehen steht ein junger, unschuldiger Student und weiß: Irgendwann ist es mit der Unschuld vorbei. Irgendwann hört jeder Spaß auf.

Um sich sein Studium zu finanzieren, arbeitet Devin Jones während der Semesterferien im Vergnügungspark Joyland an der Küste von North Carolina. Drei Dinge sind es, die ihn im Laufe des Sommers 1973 vor allem beschäftigen: Seine große Liebe Wendy gibt ihm per Brief den Laufpass. In der Geisterbahn Horror House soll es spuken, nachdem dort ein Mädchen ermordet wurde. Und er fragt sich, welches Geheimnis sich wohl hinter der schönen jungen Frau mit ihrem behinderten Sohn verbirgt, an deren Strandvilla er jeden Tag vorbeikommt. Vom unbekümmerten Schaustellerleben in Joyland fasziniert, verlängert Devin seinen Aufenthalt. Mit seinen neugierigen Nachforschungen tritt er jedoch eine Lawine von Ereignissen los, bei denen es schließlich um Tod oder Leben geht ...

 

Joyland HB 

Originaltitel: Joyland
Autor: Stephen King
Übersetzer: Hannes Riffel
Sprecher: David Nathan
Verlag: Random House Audio
Erschienen: Juni 2013
ISBN: 978-3-8371-1950-3
Spieldauer: 545 Minuten, 2 MP3-CDs; ungekürzte Fassung

Hier geht's zur Hörprobe


Die Grundidee der Handlung
Die Inhaltsbeschreibung des Verlags verrät schon so viel – fast zu viel – von der Story, dass ich hier nichts weiter ergänzen möchte, um den Handlungen nicht noch mehr vorweg zu nehmen. Bei Joyland handelt es sich um einen Roman, der sich schwerlich in ein Genre pressen lässt. Am Besten ließe er sich vielleicht noch als „fiktive Biographie eines 21jährigen Studenten mit wenigen Mystery- und abschließenden Thriller-Elementen“ beschreiben. Die kurzen, paranormalen Ereignisse tauchen erst spät auf und haben nur einen kleinen Anteil an den Entwicklungen. Statt dessen unterhält Stephen King sein Publikum mit einer faszinierenden, bewegenden, aber auch abschnittweise sehr traurigen Geschichte – eine Erinnerung an eine Zeit der vielen Möglichkeiten, aber auch einschneidender Veränderungen für Devin Jones.


Darstellung des Hörbuchs
David Nathan verkörpert die Rolle des zu den Romanen von Stephen King passenden Erzählers wie kein zweiter, und setzt auch Joyland hervorragend um. Seine Lesung führt er mit ruhiger, sicherer und kräftiger Stimme aus, lässt zwischen den Sätzen gut dosierte Pausen und sorgt dafür, dass man ihm immer folgen kann – ob man das Hörbuch nun auf dem Sofa, im Auto oder beim Putzen genießt.

Eine Vielzahl von Personen bevölkert diese Story, bei den meisten handelt es sich jedoch nur um Randfiguren, die einen kurzen Auftritt haben und dann nicht weiter ins Gewicht fallen. Der Sprecher nutzt verschiedenste Stimmlagen, Akzente oder feine Nuancen, um sie alle – mehr oder minder prägnant – zu differenzieren. Verständlicherweise konzentriert er sich dabei auf diejenigen, die stärker im Rampenlicht stehen. Bewegend, mit einer stolzen und Lebensfreunde ausstrahlenden Stimme spricht er den kleinen Mike, den aufgrund seiner Krankheit doch ein so schlimmes Schicksal erwartet. Diesen Jungen, der im Rollstuhl sitzt, aber nicht bereit ist, sich unterkriegen zu lassen, kann man ähnlich deutlich vor dem geistigen Augen sehen wie die vielen Schausteller, die im Freizeitpark arbeiten. Charakteristisch und zugleich doch unaufdringlich rückt David Nathan diese Schausteller ins passende Licht.  Aus ihnen sticht unter anderem Lane Hardy heraus: seine einerseits schroffe, aber zugleich liebenswerte Art und den Spaß, den ihm sein Beruf macht, hört man aus der Stimme heraus. Ähnlich schaut es mit dem elegant-höflichen Fred Dean aus. Eine besondere Bedeutung kommt auch Madame Fortuna zu, die sich mit ihrer mütterlichen Art um Hauptdarsteller Devin Jones kümmert und immer wieder mal in einen kräftigen rumänischen Akzent verfällt.

Bei Devin selbst nutzt Nathan verschiedene Betonungen, um die Emotionen des jungen Studenten und seine Erlebnisse in diesem Sommer mitverfolgen zu können. Und so leidet und freut sich der Hörer mit ihm, durchlebt Situationen der Trauer und Verzweiflung, der Erschöpfung, aber auch der Bestätigung und des Vergnügens. Eine unauffällige, aber sehr sympathische Hauptfigur, die – vom Sprecher mit Leben gefüllt – den Hörer mitnimmt auf eine ereignisreiche Reise in das Jahr 1973, in den Sommer seines Lebens.


Aufmachung des Hörbuches
Das ungekürzte Hörbuch wird auf zwei MP3-CDs geliefert, die sich in einem Schuber aus Karton finden. Dieser greift die Covergestaltung des Romans wieder auf: eine typische amerikanische Leuchtreklame vor einem düsteren Himmel, die zu einem Abenteuer in Joyland einlädt. Dieses Motiv ist einfach perfekt auf den Inhalt abgestimmt.


Fazit
Joyland ist ein eher ruhiger Vertreter in der Welt der Stephen King-Romane, und doch nicht minder faszinierend. Eine ebenso ergreifende, wie doch packende Erzählung mit einem Setting der frühen Siebziger. David Nathan brilliert einmal mehr und gibt den Handlungen noch mehr Tiefe und Lebendigkeit.


4 5 Sterne


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