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Elena hat ihr Glück gefunden – mit Rico. Doch ein schwerer Autounfall reißt Rico aus Elenas Leben in die Tiefen eines Komas. Tag für Tag zeigt Elena ihm nun, was das Leben für ihn bereithält und wofür es sich lohnt, zurückzukommen: für ihre Liebe.

 

Was ich dich traeumen lasse 

Autor: Franziska Moll
Verlag: Loewe
Erschienen: Januar 2014
ISBN: 978-3785578452
Seitenzahl: 251 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Elena und Rico sind seit beinahe einem Jahr zusammen. Jeden Tag sind sie zusammen und auch fast jede Nacht. Doch heute, am Tag 1, will Rico mal wieder zu seinen Eltern, zeigen, dass es ihn überhaupt noch gibt. Sie verabschieden sich und Elena ahnt nicht, dass sie ihn nicht wie geplant am nächsten Morgen wieder sehen wird. Sie ahnt nicht, dass Rico keinen Jahrestag mit ihr feiern wird, sondern stattdessen im Koma liegt. Sie ahnt nicht, dass ihr die schwerste Zeit ihres Lebens bevor steht, immer zwischen Hoffnung und Angst, immer auf der Suche nach einem Weg, ihren Rico zurück ins Leben zu holen.

Franziska Moll erzählt mit „Was ich dich träumen lasse“ sicher keine absolut unbekannte, nie dagewesene Geschichte, aber sie erzählt Elenas Geschichte auf so wunderschöne, einzigartige Art, dass ihr Buch sich von allen anderen abhebt. Liebevoll, dramatisch, bewegend und absolut lesenswert!


Stil und Sprache
Die Handlung von „Was ich dich träumen lasse“ wird in der ersten Person von Elena erzählt, allerdings nicht in Kapiteln, wie man es gewohnt ist. Stattdessen beginnt es mit „Tag 1“ und setzt sich chronologisch nach dem Unfall fort. Die fortlaufende Handlung erzählt Elena dabei wie in einer normalen Ich-Erzählung. Immer wieder wird diese jedoch durch Rückblicke unterbrochen, entweder in Form von kurzen Dialog-Einschüben oder indem Elena sich direkt an Rico wendet und ihm ihre Geschichte nochmals erzählt: „Weißt du noch…“. Dieser abwechslungsreiche Aufbau wirkt auf den Leser durch die unterschiedlichen Stile nicht verwirrend, sondern steigert stattdessen die Spannung. Zum einen will man wissen, wie die beiden überhaupt zueinander gefunden haben und was ihnen bis zum Unfall widerfahren ist, zum anderen will man natürlich wissen, wie die Handlung nach Tag 1 weitergeht. Erst nach und nach wird dabei klar, wie die geschilderten Rückblicke mit der kommenden Handlung zusammenhängen und dass eigentlich viel mehr hinter dieser Liebesgeschichte und Elena steckt, als man zu Beginn je erwarten würde.

Franziska Moll hat einen herausragenden Schreibstil und verleiht ihrer Elena eine derart authentische Stimme, dass es stellenweise schwer vorstellbar ist, dass das Buch tatsächlich von einer Autorin stammt und nicht einfach eine Gedankenaufnahme aus der Realität ist. Sie nutzt gekonnt verschiedenste stilistische Mittel und vermittelt damit sowohl die erste Verliebtheit der beiden nach dem Kennenlernen wie auch den Schock und die Trauer nach dem Unfall meisterhaft. Immer wieder bringt sie den Leser so nicht nur mit der Handlung, sondern auch mit der wunderschönen, passenden Beschreibung der Ereignisse zum Weinen.


Figuren
Elena erscheint anfangs wie ein absolut typisches Teenager-Mädchen. Sie liebt ihren Freund, ist genervt von ihrer Mutter und so manchem Lehrer und genießt das Leben scheinbar mit der gewohnten Naivität der Jugend. Erst nach und nach erkennt der Leser, dass viel mehr in ihr steckt und dass vor allem ihre Geschichte bisher bei weitem nicht so gelaufen ist, wie anfangs erwartet. Je mehr man über sie erfährt, umso realer und glaubwürdiger wird sie und umso mehr schließt man sie auch ins Herz. Man leidet und hofft mit ihr und wünscht gleichzeitig, dass sich endlich alles zum Guten wenden möge.
Da die Geschichte so stark auf Elena fixiert ist, lernt man die anderen Charaktere nur am Rande und auch nur durch ihre Augen kennen. Natürlich erfährt man viel über Rico und schließt ihn auch sehr schnell ins Herz. Er scheint besonders anfangs ein viel umgänglicherer und sympathischerer Charakter zu sein als Elena und doch erkennt man schnell, wie gerade die beiden zusammen passen. Die restlichen Nebencharaktere kommen zwar immer wieder vor, aber man erfährt relativ wenig über sie. Da sind Ricos Eltern, Elenas Mutter, ein paar Mitschüler und Lehrer und ein Pfleger im Krankenhaus. Sie alle tauchen auf und nehmen Anteil an der Entwicklung der Geschichte, aber der Fokus bleibt zu jeder Zeit auf Elena. Erstaunlicherweise wirkt das jedoch beim Lesen nicht eindimensional dargestellt, sondern umso realistischer und  echter. Welcher Mensch würde in einer solchen emotionalen Lage schon intensiv auf seine Mitmenschen achten? Elena selbst beschreibt es sehr treffend: „Die Welt dreht sich. Aber ohne mich.“ (Seite 78)


Aufmachung des Buches
„Was ich dich träumen lasse“ erschien als Hardcover mit Schutzumschlag. Dieser ist nicht spektakulär, aber gerade darum so passend. Nach dem Lesen des Buches versteht man die Bilder auf dem Cover und erkennt, dass nur eine solch schlichte und trotzdem wunderschöne Gestaltung die richtige sein kann. Unter dem Schutzumschlag sind der Titel und die Ballons auch in das an sich weiße Buch geprägt, in einem sehr dunklen Rot. Eine rundum passende und wunderschöne Aufmachung, die gerade durch ihre Schlichtheit besticht!


Fazit
Franziska Moll hat sich an ein sehr ernstes und schweres Thema herangewagt und wird mit ihrer andersartigen Umsetzung sicher nicht jeden erreichen. Aber mich hat das Buch auf ganzer Linie überzeugt. Der einmalige Schreibstil, die berührende Geschichte und vor allem die herausragende Hauptfigur – ich bin Elena gerne in ihrer Geschichte gefolgt, habe mit ihr geweint und auf jeder Seite gewünscht, dass alles wieder gut wird.


5 Sterne


Hinweise
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