Leidenschaftlich Liebende, mutige Conquistadora, begnadete Strategin: Inés de Suaréz führt ein atemberaubendes Leben. 1537 kehrt sie Spanien den Rücken und wagt sich in jene neue, unerforschte Welt jenseits des Atlantiks. Sie wird die Geliebte des Conquistadors Pedro de Valdivia und bricht an seiner Seite zu einer Expedition nach Chile auf. Bei der Verteidigung Santiagos legt sie selbst die Rüstung an und führt das spanische Heer in den entscheidenden Kampf. Als 70-jährige blickt Inés zurück auf ihr aufregendes Leben, auf die Männer, die sie liebte und auf die Welt, die ihr zu Füßen lag.
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Originaltitel: Ines del alma mia |
Die Grundidee der Handlung
Mitte 16. Jahrhundert: Die junge Spanierin Inés geht voller Zuversicht ins Leben. Doch sie hat bei der Wahl ihres Ehemanns keine glückliche Hand. Als er in die Neue Welt reist, um Reichtümer zu suchen, beschließt sie, ihm zu folgen, um der Enge der spanischen Gesellschaft zu entfliehen und ihrem Leben einen Hauch von Abenteuer zu geben. In Lateinamerika angekommen, macht sich Inés auf die Suche nach ihrem Ehemann, wohl wissend, dass sie ihn kaum mehr lebend antreffen wird. Tatsächlich erfährt sie nach einiger Zeit, dass sie Witwe ist. Die gereifte Frau wird die Geliebte eines bedeutenden Eroberers und macht sich an seiner Seite auf den Weg nach Chile. Immer wieder ist es die Besonnenheit und die Stärke der Spanierin, die dem Eroberungsfeldzug weiterhilft. Als alte Frau blickt Inés schließlich auf ihr Leben zurück und lässt die Hörer daran teilhaben.
Isabel Allende hat ein umwerfendes Portrait einer starken Frau geschrieben. Sie verzichtet darauf, Inés zu verklären, gibt ihr Gefühle, Ecken und Kanten und macht sie dadurch zu einer Protagonistin, die auf der ganzen Linie zu überzeugen vermag. Selbst die für Lateinamerika typische, üppige und immer wieder detaillierte Erzählweise ist ein wahrer Genuss und lässt an keiner einzigen Stelle Langeweile aufkommen. Inés hat eine unglaubliche Präsenz und Charisma, wirkt aber nicht erdrückend oder verklärt. Hier erweist sich die Autorin Isabel Allende als begnadete Erzählerin, die selbst einen sehr komplexen Stoff auf eine Art beschreiben kann, die in Bann zieht.
Darstellung des Hörbuchs
Hannelore Hoger ist ein Glücksfall für diese Geschichte. Ihre raue Stimme passt perfekt zum Stoff und die Erzählweise nimmt genau den Rhythmus der Autorin auf. So bekommt der Hörer hier geboten, was nur selten der Fall ist: Eine Sprecherin, die zum Inbegriff der Protagonistin wird und dem an sich schon starken Roman zusätzliche Würze verleiht. Hannelore Hoger schafft es, mit einer wunderbaren Mischung von Ruhe und fein temperierter Aufgeregtheit eine Welt entstehen zu lassen und Inés lebendig zu machen. So sehr, dass es trotz knapp 16 Stunden Hörgenuss immer schwierig ist, zu unterbrechen und aus der Welt von Inés aufzutauchen. Dass der Verlag einzig auf die Stimme von Hannelore Hoger und ihre perfekte Lesung baut und dadurch auf eine musikalische Untermalung verzichtet, ist ohne weiteres verkraftbar. Besonders wertvoll ist, dass der Verlag auf jede Kürzung verzichtet hat und hier eine vollständige Lesung bietet!
Aufmachung des Hörbuchs
Die beiden MP3-CDs sind in einer soliden, aufklappbaren Kartonhülle untergebracht. Sämtliche relevanten Daten finden sich auf den Innenseiten dieser Hülle, die umsichtig und hochwertig gestaltet ist. Dennoch empfielt es sich, nach mehrmaligem Gebrauch die Hülle mit einem Band zu sicher, um zu verhindern, dass die CDs rausrutschen. Ein passendes Cover vervollständigt den positiven Eindruck von der Präsentation des Hörbuchs.
Fazit
So muss ein Hörbuch sein! Vorausgesetzt, der Hörer kann sich mit historischem Stoff anfreunden, wird er ein überzeugendes Werk präsentiert bekommen. Die Kombination von starkem Roman mit starker Stimme ist geglückt und selbst wer den Roman bereits gehört hat, wird erneut in Bann gezogen, wenn die CD wieder in den Player wandert.
Hinweise
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