Abby strich mit der Handfläche über meine Wange. „Weißt du was, Mr. Maddox?" Ihr Gesicht ist ernst. „In einem anderen Leben könnte ich dich lieben." ich musterte sie kurz und blickte in ihre Augen. „Ich könnte dich schon in diesem lieben."
Aufgewachsen in einer Familie von Männern, weiß Travis sich durchzuschlagen. Er ist bekannt als Weiberheld und Kämpfer. Alle Jungs möchten an seiner Stelle sein, alle Mädchen an seiner Seite. Doch Abby ist anders. Sie schmachtet ihn nicht aus ihren großen, grauen Augen an. Abby wirkt unschuldig und zerbrechlich, aber Travis spürt, dass sie ein dunkles Geheimnis verbirgt. Sie fasziniert ihn, und er macht sich daran, das zu tun, was er seiner Mutter versprochen hat: Er kämpft für seine Liebe. Unaufhaltsam.
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Autor: Jamie McGuire |
Die Grundidee der Handlung
Als Travis zum ersten Mal Abby begegnet, ändert sich seine ganze Welt. Bisher konnte er sich von Angeboten der Damen kaum retten, doch diese Eine will nicht in sein Bett, sieht hinter die Kulissen des bösen Images und fasziniert Travis dermaßen, dass er sich zusammenreißt und nur ihr Freund sein will, bis er sie erobert hat ...
Dies ist exakt die gleiche Geschichte wie in „Beautiful Disaster", aber diesmal aus Sicht von Travis. Einige bekannte Begebenheiten sind stark gekürzt, dafür erhält man viel mehr Einblicke in die Zeit, die Abby nicht mit Travis verbracht hat. Erstaunlicherweise trotzdem spannend und sehr unterhaltsam, fast noch besser als der Band von Abby!
Stil und Sprache
Der Prolog führt den Leser zurück in die Vergangenheit, als Travis als kleiner Junge von 3 Jahren am Sterbebett seiner Mutter steht und ihr ein Versprechen gibt. Bereits die ersten Seiten sind sehr emotional ausgearbeitet und erklären einen Teil von Travis' Wesenszug. Ab dem ersten Kapitel wird die Geschichte in Ich-Form von Travis selbst erzählt und beginnt etwas später in der Zeit, als dies beim Band von Abby der Fall war.
Am Anfang wirkt Travis recht ungehobelt, seine Sprache und Sichtweise gegenüber von Frauen wirkt etwas primitiv und respektlos, die jungen Frauen, die Travis auf dem Sofa beglückte, waren in seinen Augen alles nur Schlampen. Auch seine Gedanken waren dementsprechend in der unteren Liga. Dies alles ändert sich, als Travis Abby begegnet und feststellt, dass er sie nur als eine Freundin gewinnen kann und ansonsten um sie kämpfen muss. Der Schreibstil bleibt auch danach noch jugendlich offen. Es wird eine Welt gezeigt voller wilder Partys und großen Mengen Alkohol, Eifersucht und Schlägereien. Travis balanciert oft nah am Abgrund, besonders wenn er sich mit Abby gestritten hat oder andere Männer sich mit ihr verabreden möchten. Dieses Gefühlschaos, die Wut und Eifersucht ist perfekt getroffen und besser dargestellt als im ersten Band. Weil man hier noch die Gedanken und Hintergründe von Travis kennt, wirken die Szenen weniger überzogen, der Vulkan brodelt zwar schnell und bricht aus, wirkt aber authentischer, als ich dies in Erinnerung hatte.
Einige Szenen aus dem Band von Abby wurden ganz weggelassen, andere sind nur am Rande eingefügt. Zahlreiche Hintergründe zu den Reaktionen von Travis werden in diesem Band offenbart und der Fokus wird auf das Zusammenleben und die Gespräche mit seinem Cousin Shepley gerichtet. Daher entsteht erstaunlicherweise nicht der Eindruck von Wiederholungen von bereits Bekanntem, sondern es zeigt ausgezeichnet eine andere Sichtweise mit neuen Facetten. Auch der Schluss des Buches überzeugt hier mehr, im Band von Abby kam er für mich etwas plötzlich und überstürzt. Ein Epilog zeigt zudem einen Ausblick in die Zukunft und bringt Erstaunliches zu Tage.
Figuren
Hautnah begleitet der Leser Travis Maddox, wie er sich vom Bad Boy und Frauenheld zu einem fast respektablen Freund entwickelt. Er wirkt hier weniger als ungehobelter Schläger und zeigt einige neue Facetten. Sein Alkoholkonsum ist jedoch enorm und bringt ihn immer wieder in Schwierigkeiten, weil er sein Temperament dann nicht mehr im Griff hat. Dies stürzt ihn in tiefe emotionale Abgründe und zeigt auf, wie sehr er von Abby abhängig ist, ohne dass sie davon eine Ahnung hat. Wenn er sich mit Abby gut versteht, ist seine Welt in Ordnung, kann er ihr stundenlang beim Schlafen zusehen und auf ihre Bedürfnisse Rücksicht nehmen, bis ihn das nächste Mal die Eifersucht packt und er ausrastet.
Über Abby Abernathy erfahren wir wenig Neues und auch Travis braucht seine Zeit, bis er hinter ihre Fassade blicken kann. Sie wirkt weniger stark und differenziert, als dies in ihrem Band der Fall war. Es fehlen hier längere Zeit einige Bezüge zur Vergangenheit und Abby gibt ihre Gedanken und Gefühle nur wenig Preis. Wenn wir ihre Sicht der Dinge nicht schon kennen würden, wäre sie eher etwas blass und die Reaktionen auf die Trennungen zu schwach.
Shepley überzeugt in diesem Band mit neuen Facetten und vernünftigen Einsichten, die ihn jedoch im Stich lassen, wenn er sich mit seiner Freundin America streitet, oft wegen Travis und Abby. Er ist zwischen Travis und America hin und her gerissen, egal für wen er Partei ergreift, setzt er sich meist in die Nesseln und leidet selbst darunter. America selbst hat eine bedeutend kleinere Rolle erhalten und vermisst habe ich Finch, der mir letztes Mal so gut gefallen hat.
Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches ist ähnlich gestaltet wie der Band von Abby und gefällt mir gut. Der rote Schmetterling ist auch auf der Rückseite unter der Inhaltsangabe zu sehen. Ein Prolog, 28 Kapitel – jedes mit Überschrift und daneben ein Bild des Schmetterlings – und ein Epilog führen durch die Geschichte.
Fazit
Obwohl „Walking Disaster" die genau gleiche Geschichte erzählt wie bereits „Beautiful Disaster", überzeugt die Sichtweise von Travis fast mehr als die von Abby. Zahlreiche neue Facetten leuchten die bekannten Szenen aus einer anderen Perspektive aus, erzeugen trotz des bekannten Plots Neugier und die Geschichte vermag perfekt zu unterhalten.
Hinweise
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Backlist:
Die Geschichte aus Abby's Sicht: Beautiful Disaster
