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"Dies ist eine sehr gute, neue Militärgeschichte Roms – sehr präzise, angenehm zu lesen, niemals schwerfällig oder langweilig Bryn Mawr Classical Review

Simon James schildert erstmals die römische Geschichte aus Sicht der Soldaten. Er spannt den Bogen vom Aufstieg Roms bis zum Niedergang des Weströmischen Reiches und zeigt, dass der Bestand und die Ausweitung des römischen Imperiums im Grunde auf der Grausamkeit seiner Soldaten und ihrer exzellenten Bewaffnung beruhten. Im Mittelpunkt stehen die Soldaten, ihre Waffen und Opfer – und somit die direkten menschlichen Erfahrungen, die mit der Errichtung, dem Erhalt und dem Untergang des Römischen Reiches verbunden waren.

 

Rom und das Schwert 

Originaltitel: Rome & the Sword. How Warriors & Weapons Shaped Roman History.
Autor: Simon James
Übersetzer: Dieter Prankel
Verlag: Philipp von Zabern Verlag
Erschienen: 20. Februar 2013
ISBN: 978-3805345293
Seitenzahl: 320 Seiten

 


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Wer kennt sie nicht, die Römer – aus dem Schulunterricht, Dokumentationen, Historien- und Sandalenfilmen? Wir meinen sie zu kennen, aber ist das wirklich so? Ist der Blick nicht immer zu einseitig auf die erfolgreiche Oberschicht gerichtet? Caesar und die Kaiser? Simon James hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte des Römischen Reiches aus einem anderen Blickwinkel zu schildern und zwar dem des gewöhnlichen Soldaten (miles). Wer waren sie, wie lebten sie? Und dabei sucht er sich nicht eine bestimmte historische Periode aus, sondern erzählt von den Anfängen (Romulus und Remus) bis zum Untergang des Weströmischen Reiches (ca. Ende des 4. Jhds) die wechselvolle Geschichte Roms. Er nennt die Gründe für  Aufstieg und Untergang  die sowohl ziviler wie militärischer Natur sind; und die sich gegenseitig bedingen. Und paradoxerweise sind es z.T. die gleichen Faktoren, die sowohl den Aufstieg als auch den Untergang herbeiführten. Er plädiert dafür, nicht nur die zivilisatorischen Erfolge Roms zu sehen, sondern auch die Schattenseiten  die ungeheure Brutalität der Soldaten, die sowohl nach außen aggressiv eroberten, als auch nach innen die eigenen Mitbürger bei Bedarf massakrierten, und das nicht nur zu Bürgerkriegszeiten; ganz zu schweigen von den Millionen Sklaven, die bei den Eroberungen "anfielen". Dabei verteidigten die Soldaten aber auch die Grenzen und sicherten damit den Wohlstand vieler, nicht aller, im Kernland. Alles hat zwei Seiten, und man spricht ja gerne vom "zweischneidigen Schwert". Viel Gewicht legt er auf die gesellschaftliche Rolle des Militärs, aber auch auf das Militärische an sich: die Waffen, die Taktik und die Feinde, die den Römern meistens in nichts, auch nichts in ihrer Grausamkeit, nachstanden. Überzeugend zeigt er auf, wie es den Römern gelang, sich flexibel auf eben jene Feinde einzustellen, bei Bedarf deren Strategie und Ausrüstung zu kopieren und weiterzuentwickeln; dafür wählt er exemplarisch das Schwert  die Waffe der schweren Infanterie  aus.

James gelingt es, für eine breite Leserschaft zu schreiben – sowohl für Fachleute als auch für interessierte Laien. Das Buch lässt sich flott weglesen und es überraschte mich, wie spannend ich die jeweiligen Abschnitte fand, die die Schwerter der jeweiligen Epochen beschreiben. Hier lebt der Autor seine Faszination für das militärische Rom voll und ganz aus. Fachbegriffe kommen zwar vor, werden aber entweder erläutert, oder erklären sich aus dem Text.

In einem Epilog fasst er die wesentlichen Aussagen seines Werkes zusammen, wobei er sehr viel Wert auf die Janusgesichtigkeit Roms und seiner Soldaten legt.


Aufmachung des Buches
Das grau eingebundene, fadengeheftete Buch verfügt über einen in Weiß gehaltenen Schutzumschlag, dessen Cover passenderweise zwei gekreuzte Schwerter in ihren Scheiden zeigt. Zahlreiche Zeichnungen und Schwarzweiß-Fotos unterstützen den Text. Innerhalb der Kapitel werden einzelne Abschnitte durch die quer liegende Zeichnung eines Schwertes vom „Typ Mainz“ getrennt. Der Anhang enthält die Chronologie, den Anmerkungsapparat, eine Bibliographie sowie Bildnachweis und Register. Eine Kritik kann ich dem Buch aber nicht ersparen und das sind die Druckfehler, die sich zu oft eingeschlichen haben.


Fazit
Ist das Buch zu empfehlen? Ja, uneingeschränkt.


5 Sterne

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