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Vogelkojen zum Zweck des Entenfangs zu betreiben lohnt sich im Jahr 1924 nicht mehr: Die Zahl der einfliegenden Enten hat rapide abgenommen. Niklas Asmus, zum Schutzmann auf Sylt degradiert, und seine Verlobte Ose kämpfen im Stillen um ihren Erhalt. Als sie einen Toten in einem Abendanzug in einer der Fallen entdecken, begreifen sie, dass die Vogelkojen das Interesse von skrupellosen Investoren gefunden haben. Am Ufer liegt versteckt im Schilf eine Lockente, die auf Sylt unüblich ist. Hat der Tote sie mitgebracht?

 

Mord in der Vogelkoje 

Autor: Kari Köster-Lösche
Verlag: Rütten & Loening
Erschienen: 11. November 2013
ISBN: 978-3-352-00873-3
Seitenzahl: 288 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die Zahl der einfliegenden Enten ist im Laufe der Jahre immer mehr gesunken, weshalb es im Grunde nicht mehr lohnt, eine Vogelkoje zu betreiben. Niklas und Ose wollen jedoch nicht so einfach aufgeben. Bei einem ihrer Rundgänge finden sie plötzlich einen Toten, ohne Hinweis auf seine Identität oder warum er sich dort aufgehalten hat. Niklas beginnt zu ermitteln, bekommt jedoch hier und da gehörig Steine in den Weg gelegt. Das hält ihn allerdings nicht auf, ganz im Gegenteil ...

Bereits Anfang der 20er Jahre geht es scheinbar nur um Macht. Es stellt sich aber lange die Frage, über wen oder was Macht erlangt werden soll. Spannend aufgemacht, mit viel Lokalkolorit wird der Leser auf die Insel entführt.


Stil und Sprache
Dieser zweite Band rund um Niklas Asmus ist ebenfalls aus der beobachtenden Perspektive geschrieben. Da es häufig zu Perspektiv- und Ortswechseln kommt, an welchen nicht immer dieselben Personen beteiligt sind, erscheint dies als sinnvoll, um einen Gesamtüberblick zu erhalten. Der lockere Tonfall und der flüssige Schreibstil tragen dazu bei, dass dem Geschehen ohne Probleme gefolgt werden kann. Dennoch darf man sich nicht täuschen lassen, denn ganz so locker geht die Handlung nicht vonstatten.

Glaubt man zu Anfang noch, dass die Spannung sich ruhig langsam zeigen könnte, wird man bald von einer geballten Ladung eben jener getroffen. Sie schleicht sich an und überrumpelt den Leser geradezu. Ist sie dann aber einmal vorhanden, versinkt sie nicht wieder in den Tiefen des Geschehens, sondern steigt immer weiter an. Hinzu kommen Wendungen, zu Anfang noch ein wenig verhalten, später mehr und mehr, so dass der Leser gut aufpassen und konzentriert lesen muss, um nicht vollends in die Irre geführt zu werden. Eine kleine Unaufmerksamkeit reicht schon, um wichtige Aspekte zu verpassen, eine genaue Beobachtungsgabe ist unbedingt notwendig.


Figuren
„Mord in der Vogelkoje“ ist der zweite Fall für Niklas Asmus. Nachdem er von Rostock strafversetzt wurde, hat er es noch immer nicht ganz in die Gemeinschaft auf Sylt geschafft. Er hat zwar bereits einige Freunde gefunden, es gibt aber noch immer Personen, die ihm eher feindlich gesonnen sind. Man merkt sofort, dass er ein sehr guter Ermittler und Beobachter ist, der sich nicht schnell einschüchtern lässt. Überhaupt scheint er sehr zuvorkommend zu sein, nahezu perfekt, so dass er sofort sympathisch wirkt.

Wichtige Informationen über die Charaktere, die bereits in „Der Tote am Hindenburgdamm“ eine Rolle gespielt haben, werden nochmals kurz aufgegriffen. So ist sichergestellt, dass auch Leser, die den ersten Band nicht kennen, nicht im Nachteil sind, sondern die dargestellten Zusammenhänge ebenfalls nachvollziehen können. Wie bereits im Vorgängerband werden auch hier die Nebenfiguren genauso beachtet wie die Protagonisten. Keiner ist hier mehr oder weniger wert. Trotz detaillierter Beschreibungen gerät die Erzählung dennoch nicht ins Stocken, denn die Darstellungen werden sehr gut in die Handlung integriert.


Aufmachung des Buches
Bei der Covergestaltung wird der Reihencharakter sehr deutlich. Auch bei diesem Buch handelt es sich um eines mit flexiblem Einband und Hochglanzcover aus dem Verlag Rütten & Loening. Zu sehen ist ein Sandstrand, auf dem zwei einsame Strandkörbe stehen. Im Hintergrund das Meer mit der ein oder anderen tosenden Welle, sowie einigen Möwen am Himmel vor weiß-grauen Wolken. Im ersten Moment strahlt das Bild Ruhe aus, bei genauerer Betrachtung wird man jedoch immer nervöser, denn man hat das Gefühl, dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmt. Was das ist, das gilt es schließlich während des Lesens herauszufinden.


Fazit
Der Anfang wirkt ein bisschen zäh und hätte mehr Tempo vertragen können. Aber im Großen und Ganzen ein überaus gelungenes Buch, das den Leser mit sich zieht. Auch ohne Kenntnis des ersten Bandes durchaus verständlich, es empfiehlt sich aber dennoch, den Vorgänger ebenfalls zu lesen.


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Der Tote am Hindenburgdamm

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