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"Fassen wir mal zusammen: Ich kann sprechen. Ich kann lesen. Und ich kann auch schreiben – haben wir gerade getestet. Ich kann Englisch, das große und das kleine Einmaleins. Und, jetzt kommt der Knaller: Ich kann sogar Russisch. Zumindest verstehe ich es. Um es kurz zu machen. Ich bin Super-Winston! Ich bin die schlauste Katze des Universums! Ich bin Weltklasse!"

So ein Katerleben ist herrlich!, findet Winston. Man kann den ganzen Tag gemütlich auf dem Sofa herumliegen und Geflügelleber mit Petersilie futtern. Lecker! Doch als Winstons Herrchen eine neue Haushälterin einstellt, die mit ihrer Tochter in die Wohnung einzieht, ist es aus mit der Ruhe: Kira und ihre Mutter haben nämlich jede Menge Probleme im Gepäck, und bevor sich Winston versieht, steckt er mitten in einem echten Kriminalfall … und kurz darauf – ach du heilige Ölsardine – auch noch im Körper eines Mädchens! Hilfe!!!

 

Winston Ein Kater in geheimer Mission 

Autorin: Frauke Scheunemann
Verlag: Loewe
Erschienen: 15.08.2013
ISBN: 978-3-7855-7780-6
Seitenzahl: 240 Seiten

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Die Grundidee der Handlung

Winston Churchill ist ein vornehmer Wohnungskater, dessen Leben gehörig auf den Kopf gestellt wird, als die Haushälterin zu Gunsten ihrer neuen Beziehung ihren Job an den Nagel hängt und stattdessen ihre Schwester Anna samt Tochter Kira auf der Matte steht. Nicht nur, dass sie versuchen, ihm Dosenfutter vor die Nase zu setzen, nein, Kira ist ein Kind und mit Kindern kann Winston nun gar nichts anfangen. Denkt er zumindest. Doch so richtig turbulent wird es erst, als Winston plötzlich mit Kira den Körper tauscht und nun nicht mehr bequem auf dem Sofa rumliegen kann, sondern als Mädchen in die Schule muss. Hinzu kommt ein aufregender Kriminalfall, den es zu lösen gilt. Heilige Ölsardine, das kann ja heiter werden ...

In der Danksagung schreibt Frauke Scheunemann: "Hätte ich vorher gewusst, wie viel Spaß es macht, ein Kinderbuch zu schreiben, dann hätte ich schon wesentlich früher damit angefangen" – und diesen Spaß merkt man der Autorin an. Die Idee, die Körper zu tauschen, ist nicht unbedingt neu (s. den Film "Freaky Friday"), allerdings ist die Umsetzung ganz vorzüglich gelungen. Und dass Mensch(enmädchen) und Kater in diesem Fall den Körpertausch mehr oder minder freiwillig vollziehen, bringt noch ganz andere Probleme mit sich ...


Stil und Sprache
Winston führt den Leser in erster Person Präsens durch die gesamte Geschichte, wobei es unter anderem sein Tonfall und seine Erzählweise sind, die das Buch einmalig und unbedingt lesenswert machen. Genau so stellt man sich einen verwöhnten Hauskater vor: eitel, etepetete und doch mit dem gewissen Etwas. Da Winston das Geschehen bis zu einem gewissen Punkt rückblickend erzählt, kann er zwischendurch Andeutungen auf Künftiges machen: "Falls es einen Katzengott gibt, hat er meine Gebete nicht erhört. Denn natürlich geht meine Geschichte mit KINDERN weiter [...]".

Als Kater hat Winston einen ganz eigenen Blick auf die Dinge, immerhin versteht er von Menschen nicht allzu viel bzw. nur das, was für sein eigenes Wohlergehen von Vorteil ist. So kann es zu äußerst amüsanten Szenen kommen, wenn Kira von der Ziege Leonie (einer Klassenkameradin) erzählt und Winston ganz erstaunt ist, dass Zweibeiner auch Vierbeiner sein können ... Nach dem Körpertausch können Winston und Kira sich in Gedanken unterhalten, allerdings wäre es schön gewesen, wenn sich dieser Gedankenaustausch von normalen Dialogen abgehoben hätte, beispielsweise durch eine kursive Schrift oder Sternchen statt Anführungszeichen. Dem stetig ansteigenden Spannungsbogen tut dies jedoch keinen Abbruch und die Geschichte gipfelt in einem aufregenden Höhepunkt.


Figuren
Mit Winston Churchill – seines Zeichens vornehmer Hauskater – hat Frauke Scheunemann eine überaus sympathische Hauptfigur geschaffen, die man gerne durch all die verrückten Begebenheiten begleitet. Eigentlich liegt er am liebsten auf dem gemütlichen Sofa im Wohnzimmer oder auf dem flauschigen Teppich vor dem Kamin und lässt sich bekochen – als Britisch Kurzhaar weiß er einfach, was gut ist –, beweist im Verlauf der Geschichte aber, dass er auch ganz anders kann. Sein Herrchen, Professor Hagedorn, spielt nur eine kleine Nebenrolle, stattdessen ist es Kira, die neben Winston in den Mittelpunkt rückt. Die 12-jährige kommt ursprünglich aus Russland, ist eine sehr gute Schülerin, hat es an der neuen Schule allerdings alles andere als leicht. Dennoch schlägt sie sich tapfer – auch als Kater. Mit den Fehlern, die sie im Verlauf der Geschichte begeht, wirkt sie menschlich und dreidimensional. Ebenso authentisch sind die restlichen Figuren ausgearbeitet, wenn die eine oder andere davon auch ein wenig klischeehaft daher kommt. Zur Geschichte passt es.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch fällt allein schon durch das knallige Pink auf, da braucht es nicht vieler weiterer Elemente, sodass die drei abgebildeten Katzen, die sich dekorativ auf und neben dem Titel verteilt haben, für ein ansprechendes Cover absolut ausreichend sind. Diese sowie der Schriftzug "Winston" sind zudem hochglänzend hervorgehoben. Die hervorragende Verarbeitungsqualität tut ihr Übriges zu einer gelungenen Aufmachung.


Fazit
Miau, ist das ein Spaß! Frauke Scheunemann landet mit "Winston – Ein Kater in geheimer Mission" einen Volltreffer.


4 5 Sterne


Hinweise
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