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Einmal im Rampenlicht stehen, davon träumt die 19-jährige Hannah seit ihrer ersten Ballettstunde. Doch die Konkurrenz an der renommierten Manhattan Ballet Academy ist groß. Jedes Mädchen kämpft darum, eines Tages Solotänzerin zu werden. Zwischen hartem Training, Proben und Aufführungen bleibt kaum Zeit für ein Leben außerhalb des Theaters. Doch dann verliebt sich Hannah in den Musiker Jacob ... Wie viel ist sie bereit, für ihre Karriere zu opfern?

 

Tanz zu den Sternen 

Originaltitel: Bunheads
Autor: Sophie Flack
Übersetzer: Sandra Knuffinke, Jessika Komina
Verlag: Baumhaus
Erschienen: April 2013
ISBN: 978-3833901744
Seitenzahl: 320 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Hannah ist keine Ballerina, obwohl sie ihre Jugend, ihr Leben und ihre Gesundheit dem Ballett geopfert hat. Seit ihrem fünften Lebensjahr träumt Hannah davon, auf der Bühne zu tanzen und dank harter Arbeit hat sie sich als Corps-Mitglied an der berühmten Manhattan Ballet Academy etabliert. Der Sprung zur Solotänzerin, zur richtigen Ballerina, scheint zum Greifen nah. Doch ist dieser eine Traum tatsächlich alle Opfer wert?

Sophie Flack erzählt in ihrem Roman „Tanz zu den Sternen“ eine bewegende wie realistische Geschichte. Die 19-jährige Hannah überzeugt mit ihrem inneren Kampf den Leser und auch wenn nicht jede Seite fesselt, bietet der Roman doch gute Unterhaltung. Die Idee das Leben einer Balletttänzerin zu begleiten, ist recht ungewöhnlich, aber gut gelungen.


Stil und Sprache
Hannah ist die sympathische Ich-Erzählerin ihrer eigenen Geschichte und bietet dem Leser einen intensiven Insider-Blick in die Welt des Balletts. Sophie Flack selbst war Balletttänzerin in New York und auch wenn ihr Roman fiktiv ist, spiegeln sich sicherlich viele Erfahrungen der Autorin in ihm wieder. Man merkt an dem unglaublichen Detailgrad der Beschreibungen, dass hier kein Außenstehender schreibt, der sich Hintergrundwissen nur angelesen hat. Das hat den Vorteil, dass man als Leser wirklich einen sehr realistischen Roman liest. Es hat jedoch auch den Nachteil, dass beinahe zu viele Details enthalten sind. Liest sich der Schreibstil der Autorin grundsätzlich sehr angenehm und passend, stolpert man als Leser doch immer wieder über Fachbegriffe aus der Ballettwelt. Auch die Erklärung der hierarchischen Hintergründe sind – obwohl sehr interessant – in der Handlung selbst doch ein wenig störend. Gerade zu Beginn schwankt das Buch deswegen immer mal wieder zwischen einem Tatsachenbericht oder Fachbuch und einem Jugendroman. Wenn man sich in Hannahs Welt jedoch erst mal „eingelebt“ hat, gibt sich der Eindruck zum Glück wieder.

Die Geschichte baut sehr stark auf Hannahs Emotionen. Die Autorin schafft es, diese sehr bewegend zu transportieren und mit schlichten Bildern den Leser zu rühren. Besonders beeindruckend ist es, dass sie die Leidenschaft für den Tanz, der ja eigentlich ein rein visuelles Ausdrucksmedium ist, mit Worten beschrieben hat, die doch die Quintessenz der Leidenschaft vermitteln und zugleich Lust machen, mal wieder ins Ballett zu gehen.
Hannahs finale Entscheidung, die sich schon lange abzeichnet, wird überzeugend eingeleitet und lässt den Leser bis zum Ende neugierig weiterlesen. Leider lässt der Spannungsbogen zwischendurch jedoch immer mal wieder deutlich nach. Hannahs Entscheidungsdilemma ist zwar abzusehen, lange ist aber nicht klar, ob die Handlung tatsächlich darauf zuläuft oder nur einen Ausschnitt aus dem Leben im Ballett liefert. Dank der sprachlich sehr gelungenen Umsetzung und der sympathischen Hauptfigur liest man zwar weiter, aber in den spannungsarmen Phasen ist man immer mal wieder versucht, das Buch einfach aus der Hand zu legen. Schade, dass da nicht mehr auf einen durchgehenden Spannungsbogen geachtet wurde. Auch so ist es ein interessantes Buch, aber eben nicht so begeisternd, wie es bei der guten Idee hätte sein können.


Figuren
Mit Hannah hat Sophie Flack eine sympathische und durch Realismus überzeugende Hauptfigur erschaffen. Ihre Leidenschaft für das Ballett wirkt ebenso authentisch, wie ihre Zweifel an den vielen Opfern, die sie bringen muss. Im Laufe der Handlung nimmt Hannah deutlich an Charakterstärke zu und wird immer mehr von der fanatischen Tänzerin zu einem vielschichtigen Menschen. Dass sie auf dem Weg dahin auch mal Entscheidungen trifft, für die der Leser sie am liebsten kräftig durchschütteln würde, macht sie nur noch realistischer.
Von Hannahs Freundinnen im Ballett nehmen vor allem drei wichtige Nebenrollen ein. Gerade weil sie um die gleichen Rollen konkurrieren, ist ihre Beziehung untereinander sehr intensiv  und sie bilden auf verschiedene Arten einen Spiegel zu Hannahs Persönlichkeit.

Die Charaktere außerhalb des Balletts sind rar gesät. Hannahs Eltern werden nur am Rande erwähnt und auch sonst spielt sich ihr Leben nahezu ausschließlich im Ballett ab. Ausnahmen sind lediglich die beiden Jungs, die sie kennenlernt und die einen wichtigen Beitrag zu ihrer Entscheidung leisten, allerdings nicht zwangsweise auf die Art, die man als Leser erwarten würde. Beide Jungs sind, auch auf Grund ihrer nicht allzu großen Rollen, weniger vielschichtig dargestellt als Hannah selbst und besonders einer von ihnen ist ein ziemliches Klischee. Aber das stört nicht weiter, es macht lediglich die Handlungsstränge rund um ihn ein wenig vorhersehbar.


Aufmachung des Buches
Der Baumhaus Verlag hat „Tanz zu den Sternen“ als Hardcover mit Schutzumschlag rausgebracht. Das Cover zeigt verschiedene Balletttänzerinnen von oben und passt sowohl vom Bild als auch von der schlicht gehaltenen Farbgestaltung sehr gut zu Hannahs Geschichte. Die gesamte Gestaltung, innen wie außen ist schlicht und sehr passend gehalten.


Fazit
„Tanz zu den Sternen“ ist ein gutes Jugendbuch. Die Idee überzeugt, die sprachliche Gestaltung ist exzellent und auch die Hauptfigur Hannah ist sehr sympathisch. Trotz einiger Spannungsflauten wird der Leser gut unterhalten.


3 5 Sterne


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