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1864
Von der offiziellen Geschichtsschreibung nicht erwähnt, schickt Kaiser Napoleon III. von Frankreich am Rande seiner Feldzüge seine Armee und seinen Geheimdienst auf Missionen, die das Reich der Metaphysik, der okkulten Wissenschaften und der Sagen erforschen sollen. Sein Ziel: die Vorherrschaft über seine Gegner, England und Preußen. Auf der Kanalinsel Guernsey dient das Hauteville House, der Wohnsitz des im Exil lebenden Schriftstellers Victor Hugo, einer Handvoll republikanischer Soldaten als Hauptquartier. Von dieser verborgenen Basis aus versuchen sie die kaiserlichen Pläne zu durchkreuzen.

Gabriel Valentin la Rochelle, Deckname GAVROCHE
Gavroche ist einer der Agenten des Geheimdienstes der Republik. Als Einbrecher, Tresorknacker, Experte im Faustkampf und am Kampfstock bereist er die Welt, um gegen die Schergen des Kaisers zu kämpfen. Doch steckt hinter seiner lässigen Art womöglich ein bedrückendes Geheimnis?

Seine Mission:
Das Kreuz von La Perouse, das von allen Mächten dieser Welt begehrt wird, ruht noch immer in 300 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund. Napoleon, Victor Hugo, das Phantom von Paris und der Tasmanische Teufel sind diesem wertvollen Objekt auf der Spur. Gavroche lehnt eine Allianz zwischen Republik und Kaiserreich gegen die Mächte des Bösen ab, zugleich entstehen und zerbrechen jedoch weitere ungeahnte Bündnisse.

 

Hauteville House 6 

Originaltitel: Hauteville House 6. Le Diable de Tasmanie
Autor: Fred Duval 
Übersetzer: Tobias Haßdenteufel
Illustration: Thierry Gioux
Verlag: Finix Comics
Erschienen: Oktober 2013 
ISBN: 978-3-941236-72-1
Seitenzahl: 48 Seiten
Altersgruppe: ab 10 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)

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Die Grundidee der Handlung

Nachdem Gavroche auf Vanikoro angekommen ist, nehmen die Probleme dort kein Ende. Nicht nur, dass er dort auf Zelda trifft, die ebenfalls mit einem Auftrag hierher gesandt wurde. Nein, auch Mauguy und sein Bruder befinden sich auf der Insel. Sie sind dem legendären Kreuz von Perouse auf der Spur. Ein Artefakt von großer Bedeutung, nach dem mehr als nur eine Partei sucht. Von Mauguy, der seit den Ereignissen in Nordamerika an den Rollstuhl gefesselt ist, erfahren sie, das sich auf dem Meeresgrund vor der Insel Vanikoro das legendäre Kreuz von Perouse befinden soll. Gemeinsam mit seinem Bruder folgte Mauguy einer äußerst vielversprechenden Spur, welcher zufolge sich das Kreuz auf dem Wrack der Boussole befindet.

Im zweiten Teil der zweiten Staffel von „Hauteville House“ wird die bisherige Erzählung mächtig voran getrieben. Die Hintergründe werden aufgedeckt und der Leser erfährt im Detail, warum die einzelnen Parteien anwesend sind, welche Ziele sie tatsächlich verfolgen und über welchen tatsächlichen Kenntnisstand jeder Einzelne verfügt. Gleichzeitig tauchen neue Figuren auf dem Schachbrett auf, die offensichtlich über eine nicht zu unterschätzende Macht verfügen und gleichzeitig nicht gewillt sind, dem Treiben tatenlos zuzusehen. Insgesamt ist die Geschichte damit deutlich vielschichtiger angelegt als die erste Staffel.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Die in leuchtenden Farben kolorierten Panels sorgen durchweg für ein stimmungsvolles Ambiente. Gerade die Szenen am Strand, die mit leuchtenden Blautönen und üppigem Grün dargestellt wurden, schaffen ein regelrechtes Südsee-Feeling.
Konträr dazu sind die Abschnitte, die in unterirdischen Höhlen und in den Katakomben von Paris spielen, in erdigen, sandfarbenen Brauntönen und dunkleren, bis ins tiefbraune gehende Nuancen gestaltet. Diese erzeugen eine düstere, leicht morbide Stimmung, die ganz hervorragend zu diesen Szenen passt.

Wie auch in den bisher erschienen Bänden ist der Detailgrad der Panels nicht immer gleich hoch. Sehr viele Bilder sind üppig ausgestaltet. Die Tuschearbeit ist bei diesen Grafiken sehr filigran und sorgfältig bis ins letzte Detail ausgearbeitet. Dazwischen finden sich immer wieder Darstellungen, die zwar ebenfalls mit sehr feinen Strichen zu Papier gebracht wurden, deren Detailgrad aber deutlich niedriger ist. Panels dieser Art kommen in diesem Band immerhin nur sehr selten vor, somit hinterlassen die Zeichnungen einen überwiegend positiven Eindruck.


Aufmachung des Comics
Das neueste Album des Finix Comic Verlags ist, ganz wie es Comicliebhaber schätzen, wieder einmal ausgezeichnet verarbeitet. Das solide Hardcover, gedruckt und gebunden bei der Firma Himmer in Augsburg, verfügt über ein leicht glänzendes, hochweisses Papier, welches eine optimale Farbwiedergabe ohne störende Reflexe ermöglicht.

Das Coverdesign setzt auf eine Darstellung mit zurückhaltender Typographie und dominantem Titelmotiv. Verwendung findet ein Motiv aus der Mitte des Bandes, welches ein Boot auf einem unterirdischen Kanal zeigt. Ein Hauch von Verschwörung, dunklen Geheimnissen und Tod entfleucht dieser Darstellung und kündet von dem, was den Leser zwischen den Buchdeckeln erwartet.


Fazit
Die zweite Staffel von Hautville House ist die bislang Beste. Vielschichtige Verschwörungen, düstere Geheimnisse und gleichbleibend hohe Spannung sorgen für ausgezeichnete Unterhaltung.


4 5 Sterne


Hinweise

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Backlist:
Band 1: Hauteville House - Zelda
Band 2: Hauteville House - Reiseziel Tulum
Band 3: Hauteville House - Der Geisterdampfer
Band 4: Hauteville House - Atlanta
Band 5: Hauteville House - USS Kearsarge

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