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Einen Adventskalender bekommt jeder gern – nur vielleicht nicht gerade vom eigenen Exfreund. Erst recht nicht, wenn er die große Liebe war und man ihn erst vor ein paar Wochen mit einer anderen erwischt hat. Also weiß Hanny nicht so recht, was sie davon halten soll, dass Bastian ihr vom 1. Dezember an jeden Morgen eine kleine Gabe vor die Haustür legt. Mit jedem der Geschenke scheint er ihr vierundzwanzig mal dieselbe Frage stellen zu wollen: „Kannst du mir verzeihen?“

 

Kannst du mir verzeihen 

Originaltitel: The Advent Calendar
Autor: Sarah Harvey
Übersetzer: Marieke Heimburger
Verlag: Piper
Erschienen: 15. Oktober 2013
ISBN: 978-3-492-30205-0
Seitenzahl: 320 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Hanny und Bastian galten als Traumpaar. Bis er einen Fehler macht, den sie nicht so leicht wegstecken kann und sich von ihm trennt, ohne noch ein einziges Wort mit ihm zu sprechen. Bastian kann und will die Niederlage nicht so einfach akzeptieren und beginnt um Hanny zu kämpfen – indem er ihr vom 1. Dezember an jeden Tag eine Kleinigkeit vor die Tür legt. Dieser Adventskalender sollte doch wohl jedes Herz zum Erweichen bringen?

Entschuldigung einmal anders. Mit dem ein oder anderen Geschenk hat es sicherlich jeder schon einmal versucht, doch dieser Adventskalender bezieht sich nicht auf die materiellen Güter, sondern das, was sie bei der beschenkten Person auslösen sollen. Hoch emotional und gleichzeitig aberwitzig, eine gelungene Mischung.


Stil und Sprache
Die Geschichte rund um Hanny, Bastian und den kuriosen Adventskalender wird aus der beobachtenden Perspektive erzählt und beginnt pünktlich am 1. Dezember. So bleiben dem Leser langwierige Vorreden erspart und man kommt direkt zur Sache. Denn alles was dazu führte, dass man sich nun in dieser Situation befindet, wird nach und nach aufgerollt und dargelegt, so dass später keine Fragen mehr offen bleiben.

Mit ihrem leichten, lockeren Stil nimmt die Autorin den Leser direkt für sich ein, nimmt ihn an der Hand und führt ihn durch das Geschehen. Mehr als einmal erwischt man sich dabei, sich fallen gelassen zu haben, obwohl man die Kontrolle gar nicht zur Gänze verlieren wollte. Man wird emotional allerdings zu sehr gefesselt und einbezogen, als dass dieses Vorhaben von Erfolg gekrönt sein könnte. Man kann gar nicht so schnell gucken, als plötzlich schon der 24. Dezember vor der Türe steht und die letzten Zeilen eingeläutet werden. Die Erinnerungen, die jedes einzelne Geschenk bei Hanny und ihren Freunden auslöst fühlen sich beinahe so an als hätte man sie selber erlebt.

Außer der jeweiligen Geschenke birgt das Geschehen keine wirklich großen Überraschungen. Es ist aber auch die Frage, ob man sich nicht genau das von der Lektüre erwartet hat. Dementsprechend muss jeder für sich selbst entscheiden, ob dies nun positiv oder negativ zu bewerten ist. Allerdings bleibt es schon bis zum bitteren Ende offen, wie und ob die Beziehung zwischen Hanny und Bastian weitergehen wird.

 
Figuren
In erster Linie ist es Mitleid, das der Leser Hanny entgegenbringt. Um die Situation, in der sie sich befindet, beneidet man sie wahrlich nicht. Es stellt sich jedoch die Frage, ob sie nicht zu hart mit Bastian ins Gericht gegangen ist. Denn das, was durch die Rückblenden von ihrem Charakter dargestellt wird und von dem, was ihre Freunde unterstreichend erläutern, passt so gar nicht zu ihrem aktuellen Verhalten. Sie scheint im Grunde ein eher besonnener Mensch zu sein, der stundenlang diskutiert und Probleme dadurch in Grund und Boden stampft. Daher erscheint es nun seltsam, dass sie ohne ein weiteres Wort einfach Bastians Sachen gepackt und ihn vor die Tür gesetzt hat. Dementsprechend fällt es dem Leser schwer eine direkte Verbindung zu ihr herzustellen, da man nicht mit Sicherheit sagen kann, welche Eigenschaften nun wirklich zu ihr gehören und wer sie überhaupt ist.

Bei ihrer Familie und ihren Freunden funktioniert das schon viel besser. Denn hier scheint sich niemand zu verstellen. Eine tatsächliche Bindung wird allerdings auch hier nicht aufgebaut, was vordergründig daran liegt, dass die weiteren Charaktere nicht so ausgiebig behandelt werden wie Hanny. Die Sympathien verteilen sich hier aber sofort und ohne großes Nachdenken.


Aufmachung des Buches
Der Coverhintergrund dieses Taschenbuchs ist in einem kräftigen rosa gehalten, was den ein oder anderen potentiellen Leser möglicherweise abschreckt. Des Weiteren sieht der Betrachter sofort in zwei dunkelbraune, treu blickende Augen, die einem niedlichen Welpen gehören, der gerade aus einer Geschenkbox lugt. Der Hinweis auf den Adventskalender ist somit unverkennbar, sobald man die Inhaltsangabe gelesen hat. Zur Geschichte passt das Cover allemal, ebenso die Farbgebung. Es wirkt jedoch nicht auf jeden gleichermaßen anziehend, somit werden hier die Meinungen auseinander gehen, ob man bei Betrachtung neugierig auf den Inhalt wird oder sich lieber abwendet.

 
Fazit
„Kannst du mir verzeihen?“ bietet locker leichte Unterhaltung, nicht nur in der Vorweihnachtszeit.


4 Sterne


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