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Eigentlich ist Lulu von Beruf Flugbegleiterin, doch ihre wahre Leidenschaft gilt der Mode. Kaum jemand besitzt ein so sicheres Gespür für Styles und Trends wie die 29-jährige. Als der Arzt sie wegen einer akuten Ohrentzündung auf Wochen für fluguntauglich erklärt, nutzt Lulu die Gunst der Stunde und startet ihr eigenes Mode-Blog im Internet. Unter dem Pseudonym „Millie“ schreibt sie fortan über die Ins & Outs der Branche – und wird schon bald als gefragte Trendsetterin von den wichtigsten Designern umworben. Doch ihr Erfolg ruft auch Neider auf den Plan, die Millie für eine Hochstaplerin halten und mit allen Mitteln ihre wahre Identität aufdecken wollen. Als wenig später auch noch die Polizei vor Lulus Tür steht, droht ihr virtuelles Jet-Set-Leben endgültig aufzufliegen.

 

Blogging Queen 

Autor: Jutta Profijt
Verlag: Lingen
Erschienen: 2012
ISBN: 978-3423213066
Seitenzahl: 303 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Lulu träumt von einem Jet-Set-Leben in den adligen Kreisen der Welt. Doch trotz einer entfernten Verwandtschaft zum spanischen Königshaus führt sie ein Leben fernab ihres Traums. Als Stewardess sieht sie zwar die schönsten Orte der Welt, gehört aber nie so wirklich zur High Society dazu. Doch dann bekommt sie eine einmalige Chance: sie wird krankgeschrieben und hat die Zeit und Muße, einen Blog anzufangen. Einen Blog, der sie berühmt macht. Einen Blog, der die Menschen bewegt. Einen Blog, der ihr viel mehr Probleme einhandelt, als sie jemals geahnt hätte …

Jutta Profijts Roman handelt von einer jungen Frau, die ihren Lebenstraum leben will und dabei in mehr Katastrophen stolpert, als sie je befürchtete. Mit viel Humor wird Lulus Weg beschrieben, der sie woanders hinführt, als sie es gehofft hatte und vielleicht doch genau dahin, wo sie von Beginn an hin gehörte. Eine Handlung, die sicher nicht in jedem Punkt das Rad neu erfindet, aber zweifellos einige neue Ideen enthält und den Leser unterhalten kann.


Stil und Sprache
Lulu ist die Hauptfigur des Romans und erzählt ihn auch als Ich-Erzählerin. Auf eine chaotisch-liebenswürdige Art schildert sie die Zeit ihrer Krankschreibung und die Folgen ihres Blogs. Dank des angenehmen Schreibstils von Jutta Profijt liest sich „Blogging Queen“ sehr leicht und flüssig. Sie legt ihrer Hauptfigur die richtigen Wörter in den Mund und bleibt dabei durchgängig, selbst in den dramatischen Szenen, in einem fröhlich-ironischen Tonfall. So bleibt es ein lockerer Frauenroman für Zwischendurch, der den Leser unterhält und ihn nicht dauerhaft belastet. Nachdenklich stimmt Lulus Geschichte trotzdem, denn sie zeigt sehr gut, welche Risiken und Chancen mit der Anonymität im Internet zusammenhängen, wenn auch nur im Ansatz und auf sehr humorvolle Art.

Die Chance des Internets für Lulu ist vor allem, dass sie sich dort die Identität aufbauen kann, die sie in der Realität gerne hätte. Es bietet ihr die Chance, all das auszuleben, was sie sich auf ihren Reisen um die Welt bisher schon ausmalte. Anfangs ist es ein kleines Projekt, um die Langeweile während der Krankschreibung zu bekämpfen, aber schnell wird mehr daraus und je mehr Menschen ihr folgen, desto mehr Aufmerksamkeit zieht sie auf sich und als dann auch noch die Polizei involviert wird, wird es schnell kritisch für Lulu. Zu keiner Zeit entsteht so eine Thriller-Atmosphäre, aber spannend ist es trotzdem, denn Lulus Geschichte zieht den Leser schnell in den Bann und man folgt ihr gerne. Geschickt webt die Autorin auch noch eine kleine Liebesgeschichte und einige Hinweise auf Familienbande ein. So ist der Leser am Ende zufrieden. Auch wenn nicht alle Wendungen völlig unerwartet kamen, so sind sie doch immer zumindest unterhaltsam dargestellt.


Figuren
Die Hauptfigur des Romans, Lulu, ist sicher kein perfekter Mensch und schlittert auch nicht ganz unschuldig in ihr Unglück hinein und doch ist sie dem Leser von Anfang an sympathisch. Unzufriedenheit mit dem eigenen Job und der Wunsch, sein Leben zu ändern, sind den meisten Menschen sicher nicht fremd und Lulu zeigt auf sehr lustige Art, wie man daran etwas ändern kann. Gleichzeitig wird ihr Entwicklungsprozess authentisch dargestellt und stimmt den Leser zufrieden. Zwar fallen ihr die Änderungen merklich nicht leicht, aber sie lernt aus den Fehlern und trifft am Ende doch noch die richtigen Entscheidungen. Damit ist sie zugleich ein zugegebenermaßen etwas überspitztes und doch nicht minder sympathisches Vorbild für den Leser, um den eigenen Lebenstraum anzugehen.

Die Nebencharaktere sind ebenso ironisch überspitzt wie Lulu ausgearbeitet und bleiben in ihren Rollen doch glaubwürdig. Der etwas steife Polizist, die überdrehte gute Freundin – alles durchaus bekannte Charaktere und doch schafft es Jutta Profijt, ihnen einen neuen Anstrich zu geben und mit einigen Überraschungen aufzuwarten. Diese sind aber nur lustige Nebenschauplätze, der Hauptfokus liegt durchgängig auf Lulu.


Aufmachung des Buches
„Blogging Queen“ erschien als Hardcover mit aufgedrucktem Cover. Auf diesem ist die Zeichnung einer lächelnden Frau mit einem Laptop auf dem Schoß zu sehen. Thematisch passt es somit sehr gut zum Buch, allerdings ist es etwas unpassend bunt. Auch wenn die Handlung locker-leicht ist, ist sie doch tiefgründiger als das Cover vermuten lässt, zumal es relativ wenig hochwertig aussieht. Passender war zum Beispiel das Cover zur Taschenbuchausgabe, das den Fokus mehr auf die Modeleidenschaft als auf das Bloggen selbst legte.


Fazit
Wer locker-leichte Unterhaltung mit einigen Überraschungen und einer innovativen Geschichte sucht, ist „Blogging Queen“ durchaus gut beraten. Der Frauenroman bringt zum Lachen, ein wenig zum Nachdenken und verspricht einige unterhaltsame Lesestunden.


4 Sterne


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