Nach einer atemlosen Verfolgungsjagd durch die düsteren Straßen Londons hofft Allie bei ihrer Rückkehr nach Cimmeria, dass sie zumindest im Internat sicher ist. Doch der Schein trügt und schnell wird klar: Irgendwer trachtet ihr nach dem Leben. Bald schon beginnt Allie, an ihren engsten Vertrauten zu zweifeln, und selbst als sie endlich in die geheime NIGHT SCHOOL aufgenommen wird, tun sich ihr nur weitere Rätsel auf. Dass ihre Gefühle für Carter und Sylvain dabei weiterhin verrückt spielen, macht das Ganze nicht leichter. Als sie dann auch noch eine Nachricht von ihrem verschollen geglaubten Bruder erhält, wird Allie entgültig klar: Sie sollte ihre Gegner besser nicht unterschätzen. Denn die scheinen ihr Ziel mit aller Macht zu verfolgen – koste es, was es wolle …
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Originaltitel: Night School. Legacy |
Die Grundidee der Handlung
Allie kehrt nach Cimmeria zurück und ist glücklich wieder an dem Ort zu sein, den sie nach nur wenigen Monaten als ihr Zuhause empfindet. Doch es ist nicht alles Friede und Freude. Mehr denn je hat sie das Gefühl, dass wichtige Dinge vor ihr verborgen werden. Ihre Aufnahme in die Night School macht das Gerede der Mitschüler nicht gerade erträglicher, und als eine andere Schülerin unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt und Allie verdächtig wird, daran schuld zu sein – da wird der Alltag zum reinsten Spießrutenlauf und die Häme der anderen zur Hölle. Nur Sylvain erweist sich als der gewohnte Fels in der Brandung, ist für Allie da, hilft ihr und glaubt an sie. Schnell wird klar, jemand trachtet Allie nach dem Leben, und als bekannt wird, wer Allies Großmutter ist, geraten die Dinge in ein völlig anderes Licht. Nicht unbedingt ein gutes, oder doch?
Trotz der gefährlichen Ereignisse, ist der Roman flüssig und harmonisch geschrieben. Der Sprachstil ist entspannt, jungendlich und genau auf den Punkt gebracht.
Stil und Sprache
Diesmal sind es die leisen Töne, die den Nervenkitzel und die herrliche, atemberaubende Spannung ausmachen. Night School – Der den Zweifel sät ist ein wahres Feuerwerk an psychologischer Raffinesse, Action und dem Gefühlsdurcheinander, in dem die Protagonistin Allie steckt. Während sie mit Carter die Zeit des Wiedersehens voll und ganz genießt, ist es jedoch Sylvain der sie unterrichtet, mit ihr übt und voll und ganz hinter ihr steht, als es darum geht, sie in einer kniffligen Situation zu unterstützen. Christie Daugherty hat es hervorragend verstanden, diese Dreiecksgeschichte fesselnd und wunderschön auf das Papier zu bringen – ohne dabei der Geschichte die Würze zu nehmen oder diese mit Kitsch zu überladen. Denn Kitsch sucht man in diesem Band vergeblich. Gottseidank!
Im personalen Erzählstil durch Allie wird der Leser in eine ereignisreiche Abspielung unterschiedlichster Szenen und Schauplätze hineingezogen, die den Schulalltag eines Internats zeigen, das - im wahrsten Sinne des Wortes - die Schmiede der Elitefamilien der Welt ist. Allein sich vorzustellen, dass es die Templer, die Illuminati und wie sie alle heißen tatsächlich geben könnte und deren Existenz genau durch so ein Internat bestritten wird, ist ein aufregender Nebeneffekt. Christie Daughertys Sprache ist klar, einfach und doch mit einer Kraft versehen, die diesen Jugendroman besonders macht. Es geht schnörkellos zu, trotzdem gibt es Verwicklungen, leidenschaftliche Szenen und sehr viel Gefühl. Negative wie positive.
Figuren
Sehr faszinierende, in sich teilweise sehr widersprüchliche Charaktere, geben diesem aufregenden Buch die gewisse Würze. Noch überzeugender und realistischer können Figuren in meinen Augen nun wirklich nicht mehr sein.
Sylvain – der sprichwörtliche Sex auf zwei Beinen (nicht meine Worte, sondern die einer Figur im Buch) schafft es erneut spielend, für Allie zum Fels in der Brandung zu werden. Er scheint der Einzige zu sein, der wirklich an sie glaubt, für sie da ist und trotzdem durchschau ich diesen Charakter - auch nach der Lektüre dieses zweiten Bandes - noch immer nicht richtig. Gehört er nun zu den Bösen und trägt die perfekte Maske, wenn es um die Täuschung der Guten geht? Oder ist er wirklich ein Guter und beherrscht die Kunst der Blendung nur zu gut? Wer bzw. was ist er wirklich? Eins steht jedenfalls fest: Mich fasziniert dieser junge Mann jedenfalls. Irgendwie erinnert er mich an jemanden ….
Carter ist da schon eine ganz andere Sache, pardon Figur. Er, der immer auf sich allein gestellt gewesen ist, hat große Schwierigkeiten sich auf Allie kompromisslos einzulassen. Sicher, er liebt sie, will sie beschützen und ist sehr um ihr Wohl besorgt, doch als Allie Teil der Night School wird, da wird seine Sorge fast schon zur Manie. Ihr Beitritt passt ihm überhaupt nicht, auch wenn er das nicht wörtlich zum Ausdruck bringt. Doch die Tatsache, dass er ihr nichts zutraut und auf ihr erlerntes Können nicht vertraut, das bringt ihn und Allie immer wieder in schwierige Situationen – mit trauriger Konsequenz für beide.
Da fand ich das sehr kurze Intermezzo von Lucinda, Allies Großmutter, mit ihrer Enkeltochter im Flur von Cimmeria doch um einiges interessanter. Es war zwar nur eine extrem kleine Szene, aber die hatte es gewaltig in sich!
Aufmachung des Buches
Das Hardcover ist genauso gestaltet, wie schon sein Vorgänger, nur ist die Kombinationsfarbe der Hauptfarbe diesmal ein leuchtendes Rot. Knallrote Ranken winden sich vom Rahmen in das Cover hinein und umspielen den silberglänzenden Serientitel. Diesmal hängt ein Vogel an einer der Ketten, und nicht wie bei Band 1, ein Schlüssel. Auch die Rückseite des Schutzumschlages ist gestaltet wie die Coverseite. Eine kurze Inhaltsübersicht gibt einen kleinen spannenden Einblick in die Geschehnisse des Buches.
Fazit
Die unterschwellige Bedrohung, die aus jeder Zeile heraus zu lesen ist, macht diesen zweiten Band der Night School Serie unglaublich spannend und zu einem regelrechten Pageturner – ich hab das Buch jedenfalls verschlungen und praktisch in kürzester Zeit regelrecht inhaliert! Höchst empfehlenswert.
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Du darfst keinem trauen
