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Begrüße … den Horror

Es ist nur ein kurzer, harmloser Satz in der Dunkelheit: “Versuchsobjekt C-16 … hat Kampfhandlungen aufgenommen.” Dann bricht die Hölle los. Der Gestank von Blut und Eisen breitet sich aus. Den Sicherheitschef Kapoor hat’s erwischt, Professor Wright auch. Für Fragen bleibt aber keine Zeit, hier läuft alles Amok. Wer hat diese unmenschliche Mutation nur entfesselt?

 

Resident Evil 3  Originaltitel: BIOHAZARD MARHAWA DESIRE – VOLUME 3
Autor: CAPCOM Co., Ltd
Übersetzer: Josef Shane, Matthias Wissnet
Illustration: Naoki Serizawa
Verlag: Kazé Manga
Erschienen: Juni 2013
ISBN: 978-2-88921-142-5
Seitenzahl: 160 Seiten
Altersgruppe: ab 16 Jahre (Verlagsempfehlung)


Grundidee der Handlung
Nachdem Sicherheitschef Kapoon und auch Professor Wright den Zombies zum Opfer gefallen sind, ist Ricky ganz auf sich allein gestellt. Er setzt die Suche nach dem Ursprung der Pandemie fort und was er findet, ist eine schreckliche Wahrheit. Währenddessen geht die Zombie-Seuche in die nächste Phase über und an der Marhawa Akademie beginnt der Kampf ums nackte Überleben …

Die Szenerie, mit der Band 3 der fünfteiligen Serie fortgesetzt wird, ist klug aufgebaut, die Gründe für diesen bioterroristischen Anschlag werden klar. Doch wer steckt hinter alledem? Es bleibt spannend … und es wird verdammt blutig. Nichts für Zartbesaitete!


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Der Manga wird mit acht farbigen Seiten auf seidenmattem Papier eröffnet, die teilweise Szenen des aktuellen Geschehens zeigen, teilweise eine sehr umfangreiche Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse sowie eine Übersicht über die wichtigsten Charaktere enthält. So ist es auch für Leser, bei denen der zweite Band schon eine Weile zurückliegt, sehr einfach, sich wieder in die Story einzufinden – vorbildlich!

Naoki Serizawa versteht es einmal mehr, das von CAPCOM stammende Szenario in grandiose Bilder umzusetzen. Schon von der ersten Seite an überzeugt sein überaus präziser Zeichenstil auch anspruchsvolle Leser. Zugleich sind es Bilder des Grauens, die dem Zombie-Genre gerecht werden: da fliegen Körperteile daher, Blut spritzt in Massen, und während die Gesichter der Zombies abscheulich anzusehen sind und sich deutlich von den noch Lebenden abheben, so sind ihre Augen doch tot und leer. Freunde des Splatter-Genres werden sich auf das Gemetzel freuen, das ihnen in diesem Band bevorsteht, als sich der Zombie-Virus endgültig ausbreitet und die Schüler gleich dutzendweise ins Verderben reißt, die Zombie-Pandemie richtig in Fahrt kommt und den wenigen Überlebenden ein verzweifelter Kampf um ihr Leben bevorsteht. Auch hierbei spiegeln sich die Emotionen in den Gesichtern glaubhaft wieder. Da sich die Zombies sehr schnell bewegen können, unterstreichen reichlich Speedlines  die Action und das Tempo umso drastischer.

Die lebendigen Personen sind äußerst bemerkenswert zu Papier gebracht. Serizawa arbeitet sie nicht nur bis in die feinsten Einzelheiten wie dem Glanz in den Augen oder jedem einzelnen Barthaar aus, er setzt sie auch sehr plastisch um, wodurch sie nur umso lebendiger erscheinen. Ricky ist nach dem Tod von Kapoor und der schweren Verletzung von Professor Wright auf sich allein gestellt, und der Ernst und die Verantwortung sind seinem jungen Gesicht, besonders aber seinem festen, entschlossenen Blick zu entnehmen.

Neben dem Haupterzählstrom drängt sich ein zweiter Handlungsstrang immer wieder ins Geschehen, der die Bilder aus den Augen einer zunächst Unbekannten zeigt – diese Perspektive stellt sich durch eine sehr weiche, unscharfe Darstellung dar und hebt sich damit von der übrigen Erzählweise ab.

Während Bindi oft, besonders in einem Porträt zum Ende des 16. Kapitels, wunderschön gezeichnet ist, kann der Kontrast zu ihrer Freundin Nanan nicht größer sein – ein grauenvolles Monster, fast völlig entstellt und ohne jede Menschlichkeit, besonders die tentakelartigen Gliedmaßen jagen einen Schauer über den Rücken. Im 17. Kapitel kommt Bindi zu Wort und erzählt die Geschichte von Nanan und ihrer Freundschaft. Die Panels werden vollständig in Schwarz eingerahmt, so ist klar, dass es sich hierbei um die Vergangenheit handelt. Eine Vergangenheit voller Qualen und Leid, aber auch einer festen Freundschaft. Die Vertuschung – die Bilder vermitteln die Ignoranz von Schwester Gracia, die sie bei der Leitung ihrer Schule an den Tag legt – und die mysteriöse Frau mit der Kapuze, geheimnisvoll mit tiefen Schatten im Gesicht und einem dramatischen Auftritt bei Gewitter und Sturmregen, spielen eine Rolle in Bindis Erinnerungen.

Das Schulgelände, die Räume und Flure des Internats, aber auch das Außengelände sind bis auf feinste Details ausgearbeitet und abwechslungsreich gestaltet, so dass man sich fast nicht daran satt sehen kann.

Während die Panels grundsätzlich eine eckige Form beibehalten, variiert die Größe ganz nach den jeweiligen Begebenheiten. Besonders kurzen Momenten des Innehaltens sind große Bildflächen gewidmet, um die Inhalte wirken zu lassen. In den actionreicheren Sequenzen greift Serizawa dann überwiegend zu kleineren Bildern.


Aufmachung des Manga
Das Taschenbuch im üblichen Manga-Format greift die Seriengestaltung auf, diesmal ist die Farbe für Titel, Bandnummer und die Namen zu einigen der Porträts auf der Rückseite ein kräftiges Grün. Auf der Vorderseite ist Chris Redfield, Anführer des BSAA-Teams, zu sehen – sowohl er, als auch seine Ausrüstung sind so detailstark und durch die Lichtführung plastisch gezeichnet, dass das Coverbild schon fast auf eine Fotografie hätte zurückgehen können.


Fazit
Was für ein fulminanter Band – spektakulärer Zombie-Horror vom Feinsten, eingebettet in eine klug inszenierte Story und begleitet von Naoki Serizawas grandios ausgearbeiteten Bildern.


5 Sterne


Hinweise
Diesen Manga kaufen bei: amazon.de

Backlist:
- Band 1
- Band 2

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