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Kommissar Robert Mayr steht vor einer Herausforderung. In seinem Allgäuer Heimatort wurde ein Toter gefunden – das Schlimme daran: Ein Preuße! Gestorben an einer vergifteten Portion Schupfnudeln. Als sich ein Zusammenhang mit einem Mord am Niederrhein auftut, bleibt Robert Mayr nichts anderes übrig, als mit den Gladbacher Kollegen zusammenzuarbeiten, für die das Allgäu Bayern ist und die Borussia die beste Fußballmannschaft der Welt. 

 

Ein Knoedel zu viel 

Autor: Arnold Küsters
Verlag: Piper
Erschienen: 13. August 2013
ISBN: 978-3-492-30248-7
Seitenzahl: 432 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die Polizei im Allgäu, sowie am Niederrhein sind verdutzt. Ein Toter nach dem anderen wird gefunden und nach einigen Recherchen steht fest, dass es einen Zusammenhang geben muss. So müssen die Kollegen aus dem Allgäu und vom Niederrhein wohl oder übel zusammenarbeiten, auch wenn das nicht von allen Seiten mit Freude aufgefasst wird. Die Ermittlungen laufen schleppend, es ist jedoch Eile geboten, bevor der nächste Mord begangen wird ...

Arnold Küsters versucht regionenübergreifende Revierkämpfe und alteingesessene Ermittlungsmethoden übereinzubringen, was zum Teil gut gelingt, zum Teil leider auch gehörig daneben geht.


Stil und Sprache
Wie sich bereits aus der Zusammenfassung ergibt, gibt es zwei Handlungsstränge, die an zwei weit auseinander gelegenen Orten stattfinden. Dadurch ergibt es sich, dass aus der beobachtenden Perspektive erzählt wird, um dem Leser einen umfassenden Überblick über die gesamte Situation zu ermöglichen. Auch wenn ein Teil des Geschehens im Allgäu angesiedelt ist, so wird der Leser kaum mit dem dort gesprochenen Dialekt konfrontiert, wodurch sich das Geschriebene flüssig verfolgen lässt und keine Störungen auftreten. Die häufigen Perspektiv- beziehungsweise Ortswechsel tragen zudem dazu bei, die Geschichte am Laufen zu halten, so dass möglichst kein Stillstand oder gar Langeweile auftritt.

Der Einstieg wirkt allerdings doch etwas zäh. Man hat zunächst das Gefühl, dass überhaupt nichts passiert, obwohl der erste Tote bereits gefunden wurde. Ob es an der Mentalität der Ermittler liegt oder eher an der Erzählweise lässt sich nicht ganz klar herausfiltern, sicher ist jedoch, dass man sich generell mehr Enthusiasmus und eine angespanntere Atmosphäre gewünscht hätte. Im Laufe des Geschehens nimmt das Tempo dann aber glücklicherweise noch zu, so dass auch die Spannung, die man zu Anfang stark vermisst, spürbar angezogen wird. Der Autor wartet nicht hinter jeder Ecke mit unvorhergesehenen Wendungen auf, aber hin und wieder, an gut platzierten Stellen, erlebt man dann doch so manche Überraschung.

Zum Schluss hin wird es wieder ein wenig konfus. Es ist schwer zu unterscheiden, wer jetzt nun welche Rolle in dem Fall spielt und welche Ereignisse relevant sind. Alles scheint verworren und durcheinander, es ist kaum mehr ein Durchkommen, die angeblichen Täter häufen sich, den Überblick hat man schon lange verloren.


Figuren
Robert Mayr ist ein seltsamer Zeitgenosse. Der Ermittler aus dem Allgäu wirkt auf den Leser wenig sympathisch. Das liegt gar nicht mal so sehr an seiner Darstellung als solcher, die relativ ausführlich ist. Mehr ist es sein Agieren während der Ermittlungen, das den Leser gegen ihn aufbringt. Es scheint, als sei seine Arbeit ein notwendiges Übel, als sei er gar nicht richtig bei der Sache. Sein Verhalten ist eher passiv einzustufen, was so gar nicht dafür spricht, wenn man einen Fall unbedingt lösen möchte.
Im Gegensatz dazu stehen die Kollegen Mayrs vom Niederrhein. Sie sind sehr engagiert, wenn auch manchmal leicht unorganisiert. Das wiederum macht sie aber sympathisch, vor allem da sie wirklich versuchen den Täter zu stellen, um die Mordserie, die bereits vorliegt, zu beenden.

Die Darstellungen aller Figuren fallen recht detailliert aus, da lässt sich nichts gegen sagen. Es handelt sich dabei nicht um bloße Beschreibungen, sondern vielmehr um das Einbringen der Personen in das laufende Geschehen, was weitestgehend gut gelingt. Eine Identifikation mit einer oder mehr Figuren findet nicht statt, dafür ergibt sich zu wenig emotionale Bindung zu den Charakteren.


Aufmachung des Buches
Dieses Taschenbuchcover ziert eine Bretterwand, auf der ein weiß-rotes Oval angebracht ist. In diesem findet sich nicht nur Autor und Titel, sondern auch eine Kuh, die aus dem Oval hinauszuschauen scheint. Im Hintergrund erstreckt sich ein gemaltes Alpenpanorama, wodurch der Regionalcharakter des Buches deutlich wird. Wirklich neugierig macht das Cover auf den ersten Blick nicht, es wirkt allerdings dennoch irgendwie interessant, so dass man das Buch zumindest einmal zur Hand nehmen wird.


Fazit
Der Autor hat eine an sich gute Idee leider nicht in allen Teilen gut umsetzen können, so dass sich Kritikpunkte ergeben.
Inwiefern die vorherigen Niederrhein-Krimis des Autors mit dem Gladbacher Ermittlerduo mit dem vorliegenden Allgäu-Krimi übereinkommen, lässt sich ohne Kenntnis der anderen Bänden nicht sagen.

3 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

978-3-492-30248-7

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