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Kategorie: Krimis

Eine tote Frau in der Alster. Erschlagen und in Müllbeutel verpackt. Die Spuren führen Kriminalkommissarin Malin Brodersen und ihre Kollegen zu einer Elite-Hochschule. Im Freundeskreis des Opfers stoßen sie zunächst auf eine Mauer des Schweigens. Erst als Malin verdeckt ermittelt, kommt sie der Lösung des Falls näher. Dabei wird sie in ein Netz aus Lügen, Hass und Intrigen verstrickt, das bis in die höchsten Kreise der Hamburger Gesellschaft reicht.

 

 

Originaltitel: Das Siebte Symbol 
Autor: Anette Hinrichs
Verlag: Leda Verlag
Erschienen: August 2013
ISBN: 978-3864120619
Seitenzahl: 351 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Eine gemütliche Fahrt auf der Alster sollte es werden, die Erich Brodersen mit seinem Freund, dem Fährkapitän Hinrich Paulsen und einem Dampfer voller schaulustiger Touristen an einem schönen Junitag unternimmt. Doch als der weiß-rote Alsterdampfer den Winterhuder Rodeelteich erreicht, endet die Fahrt schneller, als geplant. Denn vor dem Bug der Bredenbek im grünlich schimmernden Wasser schwimmt ein gut verschnürter Müllsack, aus dem eine leblose Hand hängt. Kriminalkommissarin Marlin Brodersen und ihr Team von der Hamburger Mordkommission übernehmen den Fall und sehen sich schon bald einer Gruppe von Elitestudenten gegenüber, die alles dafür tun, ihren Status zu wahren. Doch nicht nur sie machen den Ermittlern das Leben schwer. Auch Marlins privilegierte Mutter und einige einflussreiche Größen aus Politik, Wirtschaft und Justiz mischen ordentlich mit und so muss erst noch ein Mord geschehen, bevor das Verbrechen gesühnt werden kann.

Vergewaltigung und Mord, Erpressung und Vertuschung. Die Liste der Untaten ist lang in dem neuen Kriminalroman von Anette Hinrichs, die es erneut verstanden hat, einen gut funktionierenden Plot zu ersinnen. Dabei wagt sich die in Hamburg geborene Autorin diesmal in die höheren Kreise der Küstenstadt hinein und zeigt auf, wie wichtig es ist, seinen Ruf nicht zu verlieren und wie schnell es geht, dafür Dinge unter den Tisch zu kehren. Ein spannender Kriminalroman, der nur schwer aus der Hand zu legen ist.
 

Stil und Sprache
Anette Hinrichs Schreibstil zeichnet sich durch eine gute Lesbarkeit aus, der in Verbindung mit bildhaften Beschreibungen sehr anschaulich ist. So gelingt es ihr bereits bei dem nur zwei Seiten umfassenden Prolog, die panische Angst einer vergewaltigten und vor ihrem Peiniger flüchtenden Studentin dermaßen wirklichkeitsnah darzustellen, dass der Leser die Frau förmlich vor sich sieht und mit ihr um einen Ausweg bangt. Mit Leben erfüllte Schilderungen, die sich durch die gesamte Handlung ziehen und den Spannungsaufbau gekonnt unterstützen.

Wie auch im ersten Buch der Reihe um Marlin Brodersen, steht die junge Kommissarin im Mittelpunkt der Handlung, die sehr gradlinig erzählt wird. Stets schreiten die Ermittlungen voran, neue Verdachtsmomente und Spuren tauchen auf, Verdächtige werden befragt und Zusammenhänge konstruiert. Eine Entwicklung, bei der der Leser immer auf dem Laufenden ist und deshalb genauso gespannt, wie das ermittelnde Team auf die Lösung des Falls harrt.
 

Figuren
Das siebte Symbol ist der zweite Fall der engagierten Kommissarin Malin Brodersen, die auch acht Monate nachdem sie in der Gewalt eines rachsüchtigen Mörders war, noch nicht genug von ihrem gefährlichen Job bekommen hat. So kabbelt sie sich noch immer mit ihrem egozentrischen Kollegen Andresen, hegt ein gespanntes Verhältnis zu Frederick Bartels, nimmt den ruhigen Ole Tiedemann kaum wahr und sorgt sich nicht ohne Grund um ihren übergewichtigen Chef. Ein konfliktgeladenes Team, in dem sich die notorische Alleingängerin langsam wohlzufühlen beginnt und das erneut einen kniffligen Fall zu lösen hat. Doch sie sind nicht die einzigen Figuren, die das wendungsreiche Geschehen bestimmen. Denn neben den völlig unterschiedlichen Charakteren der Hamburger Mordkommission trifft der Leser auch noch auf eine nicht geringe Anzahl weiterer Personen, die eine besondere Rolle spielen. Angefangen mit einer Klique von Elitestudenten, die den übersteigerten Erwartungen ihrer Eltern gerecht werden müssen, über einen Bootswart mit unrühmlicher Vergangenheit bis hin zu einem zwielichtigen Professor, einem Schutz gebenden Vater und einem plötzlich abhanden gekommenen Großvater hat Anette Hinrichs viele Figuren in das Geschehen integriert, deren Handlungsweisen und Beweggründe mehr oder weniger gut nachzuvollziehen sind.

Aufmachung des Buches
Marin Broders zweiter Fall ist als Taschenbuch im Leda Verlag erschienen und mit einem düster arrangierten Coverbild bestückt, das gut zu Handlung passt. Auf ihm ist ein verlassenes Ruderboot zu sehen, das in Ufernähe auf der Aussenalster treibt und im Hintergrund die Silhouette der Hamburger Fernsehturms erblicken lässt. Mit 351 Seiten und kurzen Handlungsabschnitten versehen, lässt sich der Krimi gut lesen und ist ideal für einen Nachmittag auf der Couch.


Fazit
"Das Siebte Symbol" ist ein spannender Kriminalroman mit einem gut konstruierten Fall, interessanten Figuren und viel Lokalkolorit. Einfach empfehlenswert!



Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Fünfte Jahreszeit