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Beim Joggen durch die Wildnis entlang stillgelegter Eisenbahnschienen stösst Daniel Davis auf ein abgebranntes Depot. Im Innern eine verkohlte Leiche. Kurze Zeit später brennt es erneut, und wieder kommt ein Mensch bestialisch in den Flammen um. Spätestens jetzt wird klar, dass ein Serientäter am Werk ist. Sind seine Opfer Teil eines geheimnisvollen Rituals? Agent Samantha Michaels vermutet, dass die Morde religiös motiviert sind. Unterstützung findet sie bei Davis, der die Polizei als Religionswissenschaftler schon öfter beraten hat. Doch der Täter ist ihnen immer einen Schritt voraus, er führt sie an der Nase herum und treibt ein perfides Spiel, um Davis aus der Reserve zu locken.

 

Glutopfer HB 

Originaltitel: Burnt offerings
Autor: Michael Lister
Übersetzer: Barbara Christ
Sprecher: Bernd Hölscher
Verlag: Radioropa
Erschienen: 2013
ISBN: 978-3-8368-0708-1
Spieldauer: 544 Minuten, 1 MP3-CD; ungekürzte Lesung

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Die Grundidee der Handlung
Der Religionswissenschaftler Daniel Davis hat sich in eine beschauliche Gegend zurückgezogen, da ihm der Tod eines Freundes stark zusetzte. Zudem trauert er der Agentin Sam nach. Sam hatte ihn nach kurzer Begegnung ohne Erklärung sitzen gelassen. Als Daniel mit seinem Freund Ben joggt, stösst er auf ein verbranntes Depot, in dem sich eine verkohlte Leiche befindet. Mit der Aufklärung des Falls wird just die Agentin Sam betraut. Sie begegnet Daniel zunächst mit Misstrauen. Besonders, da ein weiteres Brandopfer gefunden wird, dieses Mal auf einem Grundstück, das Daniel gehört. Die Brutalität, mit der der Mörder seine Opfer hinrichtet, macht nicht nur Sam zu schaffen. Fieberhaft arbeitet das Team an der Aufklärung des Falles - doch immer wieder kommen die Ermittler zu spät. Sam und Daniel erkennen, dass der Mörder einem speziellen Plan folgt. Und sie müssen ihn aufhalten, bevor er noch mehr Menschen hinrichtet.

Michael Lister hat einen weitgehenden spannenden Thriller geschaffen. Zwar bemüht er den Zufall bis zur Schmerzgrenze - und auch die vielen religiösen Hintergründe, die eingeschoben sind, fordern die Geduld der Hörer stark heraus -, doch ist der Aufbau recht gut gelungen und fordert die Hörer dazu auf, sich immer mal wieder einer neuen Situation zu stellen. Leider verfällt der Autor jedoch mehr und mehr in stereotype Bilder. Letztlich sind es die vielen Klischees, die der Autor mit seiner Geschichte bedient, die dem Thriller etwas vom Boden rauben, der ihn zu einer Geschichte gemacht hätte, die den Sprung aus der Mittelmässigkeit heraus schaffen könnte. Die Figuren, die Lister eingebaut hat, sind zwar kantig, strotzen aber vor Klischees und verlieren dadurch massiv an Konturen, je weiter der Thriller fortschreitet. Zudem gibt es mehrere Wendungen, die zu konstruiert wirken und auf tönernen Füssen stehen. Dadurch verliert der Thriller bis zum Schluss viel zu viel an Tempo und es bleibt ein etwas fader Nachgeschmack.


Darstellung des Hörbuchs
Um diesen Thriller zu lesen, braucht es einen langen Atem. Bernd Hölscher hat ihn. Er macht mit seiner Stimme etwas von dem wett, was der Autor durch seine Konstruktion verliert. Mit verschiedenen Tempi beim Lesen erzeugt er am richtigen Ort Spannung. Über die zu langatmig geratenen religiösen Hintergründe tröstet Hölscher mit angenehmer Stimme hinweg. Einzig die Charakterisierung der Personen will ihm nicht so recht gelingen, dazu setzt der Sprecher zu wenig stimmliche Nuancen ein. Lediglich die Stimme des Mörders unterscheidet sich markant und beweist, dass Hölscher hier sein Potenzial nicht vollständig genutzt hat.

Auf eine musikalische Untermalung hat der Verlag bei der Umsetzung des Thrillers vollständig verzichtet, doch fällt dies nicht ernsthaft ins Gewicht, da die Geschichte gut strukturiert ist und keine akustische Trennung benötigt.


Aufmachung des Hörbuchs
Der Verlag setzt bei diesem Thriller vollständig auf eine zurückhaltende Präsentation. Zu haben ist der Thriller im MP3-Daisy-Format. Die CD steckt dabei in einer Kartonhülle, die allerdings wenig Schutz bietet. Ist erst mal die Folie entfernt, rutscht die CD schnell aus der Hülle und ist so nicht vor Beschädigung geschützt. Ein dem Buch nachempfundenes Cover - das allerdings erst versteht, wer den Thriller gehört hat - und die Kurzportraits von Autor und Sprecher bietet die notwendigsten Informationen. Auf ein Begleitheft wurde jedoch verzichtet.


Fazit
Der durchschnittliche Thriller von Autor Michael Lister gewinnt durch die Lesung von Bernd Hölscher eindeutig. Dadurch wird dem Hörer während gut neun Stunden gute Unterhaltung geboten, wenn es sich auch nicht um ein Werk der Extraklasse handelt.


3 5 Sterne


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