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Ausgerechnet an ihrem Hochzeitstag flüchtet Lucy in letzter Sekunde, lässt ihren eigentlich so unwiderstehlichen Bräutigam vor dem Altar stehen und ihn – und die komplette Kleinstadt – ratlos zurück. Als sie auf einen bedrohlich aussehenden, aber auch sehr reizvollen Fremden trifft, schwingt sie sich spontan hinter ihn auf sein Motorrad – mit unbekanntem Ziel. Auf ihrem wilden Roadtrip versucht Lucy, mehr über diesen Mann zu erfahren, der so viel über sie zu wissen scheint, aber nichts über sich selbst preisgeben will ...

 

Wer Ja sagt muss sich wirklich trauen 

Originaltitel: The Great Escape
Autor: Susan Elizabeth Phillips
Übersetzer: Claudia Geng
Verlag: blanvalet
Erschienen: 22. Mai 2013
ISBN: 978-3-7645-0455-7
Seitenzahl: 512 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Was auch immer Lucy geritten haben mag, kurz vor knapp lässt sie ihren Verlobten vor dem Altar stehen und brennt durch. Das ist eigentlich gar nicht ihre Art, umso erstaunter ist sie selber, als sie sich plötzlich hinter einem wildfremden Biker auf dessen Motorrad wiederfindet. Anfangs scheint es noch so, als würde es sich bloß um einen Trip von ein paar Stunden handeln, doch nach und nach zeichnet sich ab, dass die Tour länger dauern wird. Der mysteriöse Fremde wird zunehmend nervöser, und Lucy stellt sich einmal mehr die Frage, mit wem sie es überhaupt zu tun hat ...

Eine romantische Komödie, wie sie im Buche steht einerseits, dennoch nahezu frei von Klischees, dieses Motto setzt die Autorin von der ersten bis zur letzten Seite vorbildlich um.


Stil und Sprache
Fans von Susan Elizabeth Phillips, die keinen Roman versäumen, dürfen sich freuen, es gibt ein Wiedersehen mit alten Bekannten und Geschichten. In „Der schönste Fehler meines Lebens“ geht es ebenfalls um die geplatzte Hochzeit von Lucy und Ted, nur wird dort erzählt, was in Wynette weiter passiert, wie die Hochzeitsgesellschaft sich verhält und ähnliches. Dieses Mal, in „Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen“ wird die Geschichte der Braut beleuchtet. Es ist allerdings keineswegs notwendig, irgendwelche Vorkenntnisse zu besitzen, da es sich nicht um eine tatsächliche Reihe im konventionellen Sinne handelt. Vielmehr werden dieselben Figuren, manchmal auch dieselben Situationen, aufgegriffen, die aber dann doch wieder unabhängig weitergeführt werden.

Auch wenn man die meiste Zeit Lucy begleitet, wird die Geschichte aus der beobachtenden Perspektive erzählt, wodurch sich ein gutes Gesamtbild ergibt. Außerdem lässt dies der Autorin die Freiheit, ohne die Erzählperspektive ändern zu müssen, einige Passagen einzuflechten, in denen Lucy nicht zugegen ist. Mit ihrem flüssigen Stil schafft es Susan Elizabeth Phillips schnell, den Leser für sich zu gewinnen. Sie versucht, eine lockere Atmosphäre aufzubauen, auch wenn sofort klar wird, dass nicht immer alles zum Lachen ist. Tatsächlich kann man häufig beobachten, dass die Stimmung sehr schnell kippt.

Egal wie viele Romane der Autorin man bereits gelesen hat, es ist immer wieder erstaunlich, wie sie es dennoch schafft, den Leser zu überrumpeln. Man glaubt, sie und ihren Stil zu kennen, auch was Wendungen angeht, doch man wird jedes Mal eines Besseren belehrt. Somit kann man nie sicher sein, was als nächstes geschehen wird, wodurch die Lektüre nochmals mehr Freude bereitet.


Figuren
Lucy ist immer noch für alle die Präsidentinnentochter, auch wenn ihre Mutter nicht mehr im Amt ist. Dadurch fühlt sie sich scheinbar dazu genötigt, ein bestimmtes Bild von sich abzugeben, egal ob es ihren Wünschen entspricht oder nicht. Daher ist es absolut verständlich und wohl für jeden nachvollziehbar, dass sie einfach mal ausbrechen muss. Der Zeitpunkt mag unglücklich gewählt sein, aber man kann es sich nicht immer aussuchen, wann es einen zerreißt. Auf ihrem Selbstfindungstrip, anders kann man es schon kaum noch nennen, lernt nicht nur Lucy sich besser kennen, auch der Leser erlangt ein breites Spektrum an Wissen, was ihre Person betrifft. Dadurch fällt es leicht, sich in sie hineinzuversetzen und ihr Denken und Handeln nachvollziehen zu können.

Über Panda, ihre Mitfahrgelegenheit, erfährt der Leser dagegen ebenso wenig wie Lucy auch. Erst nach und nach, wenn er bereit ist, mehr von sich zu erzählen, setzt sich das Bild eines Mannes zusammen, der schon viel erlebt hat und einiges verarbeiten muss. Zu ihm baut man keine so enge Bindung auf, hauptsächlich dadurch, dass er sich zu Anfang sehr verschlossen verhält und man erst spät erfährt, wer er ist.
Die weiteren Charaktere werden detailliert und sehr ausführlich dargestellt, so dass im Laufe des Geschehens ein wahres Heer an Figuren durch den Kopf des Lesers marschiert.


Aufmachung des Buches
Dieses Buch ist als Klappenbroschur bei blanvalet erschienen. Im Vordergrund sieht man eine junge, blonde Frau in einem geblümten Sommerkleid sitzen, die die Arme um ihre angezogenen Knie geschlungen hat und lächelt. Sie blickt auf eine Stelle, die außerhalb des Sichtfelds des Betrachters liegt. Außerdem sind ihre Augen hinter einer Sonnenbrille verborgen, wodurch sich gar nicht genau sagen lässt wie der Ausdruck ist. Die Frau sitzt scheinbar auf einer Picknickdecke, im Hintergrund lässt sich verschwommen etwas Grünes, wohl Büsche, erahnen. Das Cover strahlt eine positive Grundstimmung aus, die sich sofort auf den Betrachter überträgt, wodurch man Lust bekommt, das Buch zur Hand zu nehmen und zu lesen.


Fazit
„Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen“ bietet dem Leser eine gute Mischung aus Romantik, Humor und Leidenschaft, aber auch Leid und Wut werden nicht gänzlich außen vor gelassen. Susan Elizabeth Phillips schafft es erneut, dem Leser ein paar kurzweilige Stunden zu beschweren, man muss sich nur fallen lassen.


5 Sterne


Hinweise
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