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Eine kühne Geschichte um Rache und Leid, angesiedelt im Europa des elften Jahrhunderts … Die nordischen Seemänner sind landauf, landab gefürchtet für ihre Grausamkeit und Stärke!
Askeladds Mannen sind mutig und tapfer, aber wohlwissend, dass Thorkell der Schlächter hinter ihnen her ist, beginnen sie an seiner Führung zu zweifeln. Zungen flüstern Verrat und bringen Askeladd, Thorfinn und ihren prinzlichen Schützling in Gefahr …

 

Vinland Saga 5  Originaltitel: VINLAND SAGA – volume 5
Autor: Makoto Yukimura
Übersetzer: Hirofumi Yamada
Illustration: Makoto Yukimura
Verlag: Carlsen Manga
Erschienen: 02/2013
ISBN: 978-3-551-75846-0
Seitenzahl: 208 Seiten
Altersgruppe: ab 16 Jahre (Verlagsempfehlung)


Die Grundidee der Handlung
Askeladds Truppen, die sich in Mercia vor dem Schneefall verschanzen mussten, werden von Thorkell aufgespürt. Um dem sicheren Tod zu entgehen, treten sie mit ihrem Schützling – Prinz Knut – die Flucht an. Doch die Angst vor dem hünenhaften Verfolger ist so groß, dass es zu einer Rebellion unter Askeladds Kriegern kommt: immer mehr seiner Mannen desertieren oder versuchen, zu Thorkell überzulaufen. Und der rückt unaufhaltsam näher …

Band 5 setzt die Handlungen, die im Krieg der Dänen gegen die Britannier im Jahre 1013 n. Chr. spielen, fort. Dabei werden sie von blutigen und brutalen Schlachten geprägt. Yukimura hat wieder für reichlich Action gesorgt!


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Wer den Manga aufschlägt, der in japanischem Stil von hinten nach vorne gelesen wird, findet sich in Kapitel 29 wieder – ohne Zusammenfassung der letzten Ereignisse oder einer Charakterübersicht (diese findet sich im Anhang nach Abschluss der Geschichte). Dennoch findet man sich sofort auch nach einer längeren Pause wieder in die Handlungen ein, zu präsent sind die von Yukimura ins Leben gerufenen Charaktere. So begegnen wir zu Beginn Floki, dem Hauptmann der in Ostengland stationierten Jomskrieger. Seine beeindruckende Statur wird noch von seinem grimmigen Blick in dem von der Kriegsnarbe gezeichneten Gesicht übertroffen. Ähnlich prägnant ist Thorkell, der allein schon durch seine Größe heraussticht, während sein Gesicht mal Langeweile, mal reine Kampfeslust ausdrückt. Seine Mannen hingegen wirken – beispielsweise auf Seite 10 beim Fressgelage – als ein chaotischer Haufen, die sich aber in der Schlacht bewähren. Die vielen Krieger sind dabei sehr individuell gehalten, und die durcheinander geworfenen Ausrufe fügen sich als kleine Texte in die Bilder ein.
Skurril sind solche Figuren wie der extrem schielende „Ohr“ aus Askeladds Trupp – ein prägnantes Kinn und sehr große Ohren tragen zu dem wenig attraktiven Gesicht des Dänen bei. Prinz Knut hingegeben wirkt mit seinen großen Augen und dem langen Haar auch weiterhin sehr feminin.

Yukimura begeistert einmal mehr mit seinem präzisen und sehr detailreichen Zeichenstil, mit dem er nicht nur Personen mit Leben füllt, sondern auch Bauten und Räume, Waffen und zeitgemäße Kleidung, handwerkliche Produkte oder Tiere zu Papier bringt. In nicht wenigen Szenen macht es daher einfach Spaß, das Lesetempo bewusst zu drosseln, um die Bilder zu genießen und den Blick durch die Illustrationen wandern zu lassen. Im übrigen ist das Lesetempo aber eher hoch, da die Handlungen dramatisch und spannend bleiben.

Die Schlachtszenen sind sehr dynamisch umgesetzt und durch Speedlines noch verstärkt, zeigen aber verschiedene, von den Wikingern eingesetzte Taktiken deutlich auf. Eine Folterszene fällt blutig und brutal aus, daher sollte die Altersangabe des Verlags unbedingt beachtet werden. Nicht weniger heftig sieht es bei Thorkells Angriffen aus – bei der Wucht seiner Attacken fliegen Blut, Körperteile und Innereien nur so um ihn herum, und seine Reichweite ist gewaltig. Solche Szenen sind nichts für schwache Gemüter. Dem steht auch Askeladd in nichts nach, und so wird dieser Band neben brisanter Spannung ebenso von brachialen Schlachten begleitet. Und in all diesem Gemetzel lernt man Thorfinn auf eine nie dagewesene Art kennen – sein Gesicht rasend vor Zorn, wurde er von Yukimura gezeichnet, als wäre er dem Wahnsinn nahe, kämpft dabei aber wie ein Berserker.

Während der Mangaka manche Bildhintergründe mit Merkmalen der direkten Umgebung füllt, finden sich in nicht wenigen anderen Bildtiefen Grauverläufe, Muster oder Rasterungen in verschiedener Punktgröße und lenkt so die Aufmerksamkeit auf die Charaktere und ihr Agieren. Manche Dialoge sind so ohne weitere Bildinhalte nur von diesen Rasterungen begleitet, dennoch ist zu jederzeit klar, von wem gerade die Aussagen stammen.


Aufmachung des Manga
Das Taschenbuch ist im verlagseigenen Großformat aufgelegt, dass sich zwar von den Abmessungen her eher wenig, aber doch erkennbar von den übrigen Manga-Reihen unterscheidet. Der seidenmatte Umschlag zeigt auf der Vorderseite Thorfinn vor einem Feuerkorb und dänischen Kriegern, die ihm den Rücken zudrehen, und auf der Rückseite das „Vinland Saga“-Logo.

Im Anschluss an die Story dieses Bandes gibt es umfangreiche Informationen über die bewegte und vor allem römisch geprägte Geschichte Britanniens, ein Glossar schließt diesen Band.


Fazit
Als Thorkells und Askeladds Truppen aufeinandertreffen, gibt es neben reichlich Action und packender Spannung vor allem brutale und blutige Schlachtszenen – nichts für sanfte Gemüter, aber von Makoto Yukimura wieder grandios gezeichnet.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 1
- Band 2
- Band 3
- Band 4

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