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Es gibt nur wenig, was ein Troll zu fürchten hätte. Was definitiv dazu gehört, ist, sich nach einem guten Schluck Romulus-Bier den Finger eines Kobolds einzuverleiben. Denn daraus kann schnell ein folgenschweres Problem heranwachsen …

Bald schon wird den beiden Gefährten Mangog, dem Troll und Albrecht, dem Kobold klar, dass sie diesmal eine ungleich schwierige Aufgabe zu bewältigen haben, als das übliche Knochenbrechen und Schädelspalten in den obligatorischen Schlachtengetümmeln …

Morvan, Sfar und Boiscommun lassen die Trolle, Elben und Kobolde gleich in Horden auf uns los und entfesseln dabei ein abenteuerliches Gag-Feuerwerk der fantastischen Sorte!

 

 

Troll Gesamtausgabe 

Originaltitel: Troll - 1:Insoumis ; Troll - 2:Le Dragon du Donjon
Autor: Jean David Morvan; Joann Sfar
Übersetzer: Oriol Schreibweis
Illustration: Olivier Boiscommun
Verlag: Finix
Erschienen: Mai 2013 
ISBN: 978-3-941236-80-6
Seitenzahl: 96 Seiten
Altersgruppe: empfohlen ab 14 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)

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Die Grundidee der Handlung
Nachdem er bei einer Schlacht wieder einmal vollkommen versagt hat, ertränkt der Kobold Albrecht seinen Kummer in einer Menge Romulus-Bier und redet sich dabei ein, wie großartig er doch in Wirklichkeit ist. Als der Troll Mangog einen Platz in seiner Nähe einnimmt, kommt es zum unweigerlichen Konflikt, denn Mangog kann die lautstarke Selbstbeweihräucherung von Albrecht nicht ertragen. Bei dem kurzen Scharmützel verliert Albrecht einen Finger, der in Mangog´s Teller landet und somit Teil von dessen ausgiebiger Mahlzeit wird. Er ahnt nicht, was er damit auslöst, denn auch er hat einen ordentlichen Humpen Romulus-Bier zu seinem Essen getrunken. 

Die Folge dieser obskuren Verkettung an Zufällen … er wird schwanger … und Kinder aus einer solchen Verbindung sollen imstande sein, die Welt in ihren Grundfesten zu erschüttern.

Wer diese Zusammenfassung liest, mag zunächst ein wenig erstaunt die Stirn runzeln … Ein Troll isst den Finger eines Kobolds und trinkt dazu eine Menge Romulus-Bier, was dafür sorgt, das er schwanger wird!!! Troll ist eine Geschichte, die reichlich abgedreht ist und die sich selbst nicht ganz so ernst nimmt. Die Figuren sind stellenweise an Blödheit und Beschränktheit kaum zu übertreffen und die Gags sind zum Brüllen komisch. Allerdings sind sie auch von einer reichlich abgedrehten Art. Wer so etwas mag, wird sich beim Schmökern dieser wunderschönen Gesamtausgabe die Seele aus dem Leib lachen.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Das Artwork dieses Comics ist etwas gewöhnungsbedürftig. Die Zeichnungen sind einerseits sehr stimmungsvoll und passen hervorragend zu dieser obskuren Geschichte, andererseits sind die Panels oft irgendwie unübersichtlich, denn die Konturen der dargestellten Figuren sind hin und wieder etwas unklar. Manche der Wesen sind lediglich als unförmige farbige Haufen dargestellt und man muss schon etwas genauer hinsehen, um darin ein Wesen zu erkennen. Nach einigen Seiten hat man sich daran gewöhnt und man vermag das Dargestellte besser zu erkennen, grafische Schönheiten sind es aber deshalb noch lange nicht. 

Dennoch ist der Stil sehr extravagant und etwas schrullig, was, wie bereits erwähnt, sehr schön zu der schrägen Story passt. Der dümmliche Ausdruck im Gesicht aller Trolle, die grobe Ungeschlachtheit ihrer Rasse … all dies wurde grafisch in einem sehr eigenwilligen, originellen Stil umgesetzt. Die Figuren sind phasenweise sogar sehr schön ausgestaltet. Sie verfügen auf etwa 75 Prozent aller Panels über recht viele Details und wurden sehr schön ausgearbeitet. Von den restlichen 25 Prozent kann man das leider nicht behaupten. Hier tauchen immer wieder die formlosen Klumpen auf, deren figürliche Details absolut kaum nennenswert sind. 

Auch die Darstellungen von Landschaften könnte man nur mit sehr viel Wohlwollen als schön und detailreich bezeichnen. Glücklicherweise bekommt man viel häufiger Verliese und düstere Höhlen zu sehen. Diese sind etwas ansehnlicher. 

Die Kolorierung passt ganz ausgezeichnet zum Stil des Comics und geben keinen weiteren Anlass zum Meckern.


Aufmachung des Comics
Der Comic ist hochwertig in Fadenheftung gebunden und hervorragend verarbeitet. Der Druck ist makellos, ganz wie man es von Finix gewohnt ist. 

Für diese Gesamtausgabe hat man ein seidenmattes Papier gewählt, welches angenehm griffig ist und sehr wertig wirkt. 


Fazit
Ein sehr witziger Comic, der eine wendungsreiche und sehr originelle Geschichte erzählt. Grafisch scheiden sich die Geister. Die einen werden den stimmigen und sehr originellen Stil mögen, die anderen sollten wohlwollend ein Auge zudrücken, denn die Gags sind einfach köstlich.


4 Sterne


Hinweise

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