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In einer Grube im Wald werden die Überreste einer zerstückelten Frauenleiche gefunden. Schon bald steht fest: Sie ist ein weiteres Opfer des „Künstlers“– eines Serienmörders, der bereits fünf Frauen entführt, tagelang gequält und ihnen bei lebendigem Leib rätselhafte Bilder in die Haut geschnitten hat. Kommissarin Jennifer Leitner und Staatsanwalt Oliver Grohmann ermitteln fieberhaft, um den grausamen Killer endlich zu stoppen ...

 

Todeszeichen 

Autorin: Saskia Berwein
Verlag: Egmont LYX
Erschienen: 12.09.2013
ISBN: 978-3-8025-8981-2
Seitenzahl: 352 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
In einem entlegenen Waldstück finden Geocacher die Überreste einer zerkleinerten und auf Plastiksäcke verteilten Leiche. Was zunächst wie ein gänzlich neuer Fall aussieht, entpuppt sich für KOK Leitner schon bald als weiteres Opfer des Serienmörders mit Namen "Künstler". Bevor er seine Opfer tötet, misshandelt er sie aufs Grausamste, um ihnen schließlich ein Bild in die Haut zu ritzen, das der Polizei nach wie vor Rätsel aufgibt. Doch bei diesem Opfer ist einiges anders. Hat Leitner damit endlich eine Spur und die Chance, den bisher perfekt arbeitenden Killer zu fassen?

Saskia Berwein legt mit "Todeszeichen" ihren Debüt-Roman vor, der ein spannender Thriller zu werden verspricht. Allerdings muss der Leser nach einem Gänsehaut erregenden Einstieg zunächst ein wenig Geduld beweisen, bevor die Geschichte in einem actionreichen Höhepunkt gipfelt.


Stil und Sprache
Saskia Berwein geht schon in ihrem Prolog direkt und schonungslos zu Werke, schildert in unbarmherziger Klarheit die Qualen des Opfers, um den Leser anschließend in das erste Kapitel zu entlassen, in dem eine auf Plastiksäcke verteilte Leiche gefunden wird. Nach diesem Spannung versprechenden Einstieg geht es jedoch für eine ganze Weile deutlich ruhiger voran, stellenweise erscheint der Thriller ob der detaillierten Einführung der Figuren und der Ausarbeitung der Fakten des Falles sogar langatmig. Ein Umstand, der sicherlich der Tatsache geschuldet ist, dass es sich bei "Todeszeichen" um den Auftaktband der Serie mit KOK Leitner und Staatsanwalt Grohmann handelt und es der Autorin wichtig war, insbesondere diese beiden Figuren dem Leser nahe zu bringen. Das gelingt ihr im Verlauf der Handlung auch sehr gut, trotz der eher distanzierteren Erzählweise des auktorialen Erzählers, der sich jedoch meist auf Jennifer Leitners Perspektive konzentriert, bei Bedarf aber auch die Gedanken anderer Figuren wiedergibt und hin und wieder die Hauptfigur ganz verlässt, um den Leser an einen anderen Schauplatz zu geleiten.

Richtig spannend wird es dennoch erst nach gut 200 Seiten und noch einmal knappe 100 Seiten später spitzt sich die Lage richtig zu, hält den Leser in Atem und strebt auf einen actionreichen Höhepunkt zu. Bis dahin hat der Leser zwischendurch das Gefühl, dass der eigentliche Fall in den Hintergrund gerät. Allerdings sind diese tiefen Einblicke in das Leben einzelner Figuren wichtig, um den Fall nicht nur logisch aufzulösen, sondern den Leser auch emotional zu packen.


Figuren
Jennifer Leitner ist die Hauptfigur in diesem Thriller und wirkt zunächst wie eine ausgemachte Zicke. Allerdings legt sich dieser Eindruck, sobald man sie ein wenig besser kennen lernt. Sie ist ein Arbeitstier und stellt ihr Privatleben gänzlich hinten an, was es ihr nicht gerade leicht macht, eine Beziehung zu führen.
Grohmann ist insbesondere für einen Staatsanwalt ein ziemlich lockerer und aufgeschlossener Typ, wie auch Jennifer Leitner schon bald einsehen muss. Allerdings bleibt zum Leser eine deutlichere Distanz bestehen, was daran liegt, dass der Erzähler sich weniger auf ihn konzentriert.

Saskia Berwein hat sich mit viel Fingerspitzengefühl den Haupt- und Nebenfiguren ihres Thrillers gewidmet und sie mit charakteristischen Eigenschaften ausgestattet, die sie lebendig machen.


Aufmachung des Buches
Das Buch wird kartoniert mit Klappe aufgelegt, zum Zeitpunkt der Rezension lag mir jedoch lediglich ein Leseexemplar vor, bei dem die grundsätzliche Gestaltung jedoch identisch ist. Das Cover ist recht reißerisch aufgemacht mit dem blutverschmierten Skalpell, passt jedoch zum "Künstler" in diesem Thriller. An der Qualität der LYX-Bücher gibt es in der Regel nichts zu meckern, sodass ich davon ausgehe, dass auch das endgültige Buch ebenso gut verarbeitet ist wie das Vorabexemplar. Lediglich die Schrift ist ein wenig arg klein ausgefallen, wodurch die Augen beim Lesen schneller ermüden.


Fazit
Ein grundsätzlich gelungener Auftaktband, der jedoch auch nach dem Prolog noch einige Spannungsmomente mehr vertragen hätte. Das gut durchdachte Finale versöhnt den Leser jedoch mit der einen oder anderen Länge.


3 5 Sterne


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