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Ene, mene, meck, der Löwe möchte Speck.
Kann er keinen kriegen, frisst er auch mal Fliegen!

Schnapp! Der Löwe versucht, sich eine Fliege zu fangen, kleine Feen flattern auf und ab, und die beiden daumendicken Ritter purzeln munter durcheinander: So machen Fingerspiele richtig viel Spaß. Mach doch mit!

Lustige Fingerspiele für die Kleinsten

 

Ene mene meck der Loewe moechte Speck 

Autor: Sandra Grimm
Illustration: Stefanie Reich
Verlag: Arena
Erschienen: Januar 2013
ISBN: 978-3-401-70000-7
Seitenzahl: 12 Seiten


Die Grundidee der Handlung
In dem Pappbilderbuch versammeln sich insgesamt sechs Fingerspielreime, die die Illustratorin Stefanie Reich in genauso liebevolle wie farbenfrohe Szenen bildhaft umsetzt. Sandra Grimms Reime erzählen kleine, lustige Geschichten vorwiegend abseits des Alltags, um das Kleinkind (ab 12 Monaten) vielleicht zum ersten Mal in seinem jungen Leben mit der aufregenden Abenteuer-, Märchen-, und Fantasiewelt bekannt zu machen. Kurze Anleitungen zu jedem Reim geben den Erwachsenen „Starthilfe“, doch sollte das Kind nicht auf das vorgeschlagene Fingerspiel ansprechen, sind der eigenen Fantasie für leichte Abwandlungen natürlich keine Grenzen gesetzt.


Darstellung und Umsetzung der Bildgeschichte
Die Fingerspielreime variieren stark im Umfang, der vom Vier- bis zum Zehnzeiler reicht. In schwarzer Schrift heben sie sich gut vom illustrierten Untergrund ab. Da wird mit den Fingern gewackelt, gezogen, gestupst und gekitzelt was das Zeug hält. Der komplexe Bäcker-Reim bezieht sogar Kopf und Gesicht des Kindes ein, was bei unseren Zwillingen besonders gut ankommt. Den wollen sie andauernd wiederholen und kriegen nicht genug davon.
Da jeder Reim eine ganz eigene Welt beinhaltet, ist ihm in dem Buch auch eine eigene Doppelseite gewidmet, wobei die Szenarios von Afrikas Savannen mit gefährlichen Löwen und Krokodilen, kargen Wüstenlandschaften mit Dromedaren und Schlangen über die raue, abenteuerliche Seefahrt bis zu mittelalterlichen Ritterburgen und zarten, liebreizenden Feen reichen. Dagegen scheint die heimische Bäckerei auf den ersten Blick recht unspektakulär, doch auch sie weiß mit verführerischem Naschwerk zu locken, dass einem der Mund wässrig wird …

Schon beim allerersten Durchblättern ziehen Stefanie Reichs liebevolle Illustrationen alle Blicke auf sich. Sie laden ein zum Staunen und Vertiefen. Mit weicher, runder Linienführung geben sie Mensch wie Tier zwar mit individueller künstlerischer Note, aber immer realitätsnah und gut erkennbar wieder. Mit ganz viel Liebe zum Detail und kräftigen, warmen gedeckten Farben verleiht die Zeichnerin ihren Bildern Lebendigkeit. Um eine schnelle Identifikation mit allem Gezeigten bei den Kindern sicherzustellen, versieht sie ihre Tiergestalten mit menschlichen Gesichtszügen. Bei kleinen Tieren, wie Insekten und Vögeln, reichen schon die Augen und ein, zwei weitere klitzekleine Details, um aus ihnen eigene Wesen zu machen.

Bei allem Lob muss ich trotzdem bemängeln, dass einige Szenenbilder nicht mit dem Reim konform gehen. In der Bäckerei heißt es „Das ist der dicke Kuchenbäcker…“, der aber recht schlank, mit richtig dünnen Ärmchen gezeichnet ist, und bei den Rittern gibt es laut Sandra Grimms Vers den Ritter Rumpel und den Ritter Kumpel, im Bild zu sehen sind dagegen eindeutig drei Ritter (mit ihren drei Knappen). Ein Auge drücke ich noch zu im Feenhaus: „Fünf Feen waren im Versteck. Doch – hui! – jetzt fliegen alle weg!“ In der Illustration befinden sich nur vier in der Luft, eine lugt noch aus dem Erdhügel-Haus heraus, doch wer weiß, vielleicht fliegt sie ja ihren Freundinnen gleich hinterher. Schade, mit etwas mehr Sorgfalt hätte dies das perfekte Buch seiner Art sein können.


Aufmachung des Buches
Das quadratische Pappbilderbuch in handlicher Größe (19,5 x 19,5 cm) hat eine auffallend gute und robuste Verarbeitung, die einiges aushält, was bei der Zielgruppe ab 1 Jahr natürlich besonders wichtig ist. Selbst für ein Pappbilderbuch außergewöhnlich dick sind die einzelnen Seiten und äußerst praktisch für tollpatschige Kinderhände beim Umblättern finde ich auch die individuell illustrierten, halbrunden Registertabs am rechten Seitenrand.
Da der gesamte Innenteil sehr ansprechend illustriert ist, gilt für das Vorder- und Rückcover natürlich nichts anderes, zumal es aufgeklappt die erste Doppelseite des Innenteils mit den zwei Löwen (vorn) und dem Krokodil (hinten) wiedergibt. Ausgesprochen schade finde ich, dass die Coverabbildung des Verlags die Registertabs am rechten Buchrand nicht mit einschließt, so bleibt dem interessierten Käufer doch ein nicht unwesentliches Detail des Buches vorenthalten.


Fazit
Sechs neue, noch nie zuvor gehörte Fingerspiel-Reime animieren zum sofortigen Mitmachen. Zudem wird  das Kleinkind ab 1 Jahr mit liebevollen Illustrationen behutsam in erste Abenteuer- und Märchenwelten abseits seiner vertrauten Alltagsumgebung eingeführt. Schade nur, dass das Gezeigte an manchen Stellen nicht ganz mit dem Vers übereinstimmt.

 
3 5 Sterne


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