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Endlose Tundra, undurchdringlicher Dschungel, atemlos schöne Eis- und Gletscherlandschaften, in den Himmel ragende Gebirgsmassive oder bizarre Wüstenlandschaften – noch gibt es sie, die von Menschenhand unberührte Wildnis, die reine Natur!
Satellitenbilder in fantastischer Qualität eröffnen erstaunliche Einblicke in diese Landschaften, welche bis heute weitgehend von exzessiver Exploration, verkehrstechnischer Aufschließung und der Besiedlung durch den Menschen verschont geblieben sind. Aufnahmen zerklüfteter Küsten, weiter Permafrost-Regionen, azurblauer Atolle und unberührter Inseln entführen den Leser zu einer aufregenden Entdeckungsreise in eine Welt unberührter Schönheiten – und das ganz bequem vom Sofa aus.
Die verwendeten Aufnahmen stammen von den Erdbeobachtungssatelliten IKONOS, Quikbird, Geo Eye-1 und World-View-2, welche mit ihren detailreichen Aufnahmen in Luftbildqualität einerseits eine permanente Dokumentation der Veränderungen der Umwelt durch menschlichen oder natürlichen Einfluss sicherstellen, darüber hinaus aber inzwischen ein unverzichtbares Instrument bei der Bewältigung von Katastrophen darstellen.

 

Untouched Nature 

Autor: Markus M. Eisl, Gerald Mansberger und Paul Schreilechner
Verlag: eoVision
Erschienen: 8. Januar 2013
ISBN: 978-3902834089
Seitenzahl: 320 Seiten

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Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Um es mal vorweg zu nehmen – in diesem Bildband wird Wissen kaum vermittelt. In erster Linie geht es um wunderschöne Fotos, die diverse Satelliten aus 480 – 680 km Höhe geschossen haben. Bilder, die man so selten sieht.

Der Band ist in 11 Kapitel gegliedert: Nordamerika, Mittel – und Südamerika, Europa, Nördl. Afrika, Südl. Afrika, Südwestasien, Nordasien, Südostasien, Australien, Ozeanien und  Antarktis. Die faszinierenden Fotos nehmen jeweils eine Doppelseite ein und sind nicht immer auf den ersten Blick als Landschaft zu erkennen – manchmal meint man es mit einem abstrakten Gemälde zutun zu haben, z.B. die Aufnahme des Lake Buchanan (Seite 249). Oder man "sieht" Muschelschalen in Beton eingebettet (Makgadikgadi [Seite 155]). Auf Seite 211 fühlte ich mich spontan an einen Scherenschnitt erinnert, denn aus der Höhe sehen die kleinen Zuflüsse des Soengai Linoeangkajan aus wie wunderbar verästelte Bäume. Dieser Eindruck wird noch durch die Farben Grün und Schwarz (Fluss) verstärkt. Atqasuk (Seite 29) erinnert mich an einen Gewebeschnitt und manchmal denkt man zunächst an Halbedelsteine oder "braunes" Wellblech (Erg du Ténéré [Seite 129]). Banale Naturaufnahmen findet man selten, die allermeisten bestechen durch ihre Farbigkeit, seien es nun starke Kontraste oder Ton-in-Ton-Aufnahmen. Abgebildet werden sehr unterschiedliche Orte – vom Flussdelta, über kleine Inseln bis zu hochalpinen Gletschern ist alles dabei. Ganz wenigen Aufnahmen kann man wirklich Informationen entnehmen, wie z.B. dem Foto vom Mount St. Helens (Seite 27), wo man schön erkennen kann, wie sich langsam, aber sicher die Natur ihr Terrain zurückerobert, das bei dem Ausbruch 1980 zerstört wurde.

Nach einer wahren Flut von Bildern folgen die dazugehörigen Bildlegenden. Diese sind immer gleich aufgebaut: Foto, Lokalisierung durch einen Punkt auf der Landkarte, geographische Ortsangaben, mittels rot gefärbter Buchstaben erhält man dann Hinwiese auf die eventuelle ökologische Gefährdung des Orte; dann folgt der Name des Ortes und dessen kürzeste (!) Beschreibung, die Nennung des Aufnahmesatelliten sowie des Aufnahmedatums schließen die Legende ab. An einem separaten Symbol lässt sich noch erkennen, ob es sich um einen Nationalpark handelt. Um dieses aufwändige Buch besser vertreiben zu können, hat man sich entschieden, die "Bildunterschrift" gleich in 8 Sprachen zu verfassen. Das ist nachvollziehbar, geht aber zu Lasten des Informationsgehalts.

Im Vorwort erklären die Autoren, dass es ihnen nicht um von Menschenhand völlig unberührte Natur geht, die es ihrer Ansicht nach gar nicht mehr gibt, sondern man möchte zeigen, wie wichtig der Schutz der Natur ist. Und genau diesem Anspruch werden die Fotos kaum gerecht, denn sie wirken in hohem Maße künstlich - gerade weil sie so faszinierend sind, und künstlerisch wertvoll.


Aufmachung des Buches
Dieses Buch zieht allein schon durch sein Format (41,5 x 35,9cm) die Blicke auf sich, da bedürfte es des Coverfotos fast nicht mehr. Dieses zeigt den Vulkan Krenizyn auf Onekotan (Nordasien) und stimmt schon mal auf die fantastischen Bilder im Inneren des Buches ein. Dieser Bildband hat ein hohes Gewicht und zum besseren Transport hat der Verlag noch einen Karton mit Tragegriff spendiert.

Das Hardcover besitzt einen grünen Einband in Leinenoptik. Das dezente Grau der Vorsatzblätter überzeugt, ebenso wie die Fadenheftung und das hochwertige Papier. Alle Kapitel werden durch eine grüne Doppelseite mit hellerem Band im oberen Drittel, das die Kapitelüberschrift enthält, eingeleitet. Bei genauerem Hinsehen erkennt man die schwachen Umrisslinien der geographischen Region, z.B. Australien oder Europa. Abgeschlossen wird der Band mit den Bildlegenden, die ich bereits beschrieben habe, und den Bildnachweisen. Wer die Natur schützen möchte, sollte sich allerdings auch fragen lassen, ob "Printed in China" notwendig ist?


Fazit
Ein Buch zum Schwelgen in Farben, Formen und natürlich tollen Naturaufnahmen.


4 5 Sterne


Hinweise
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