Smaller Default Larger

Als der frisch gebackene Monster Hunter Raiga von seinen Kameraden erfährt, dass ihre Hunter-Gang sich auflöst, versucht er sich zunächst auf eigene Faust als Jäger und widmet sich tagein, tagaus dem Training, um sein Heimatdorf zu beschützen, dessen Monster Hunter langsam in die Jahre kommen. Allerdings gerät er schon sehr bald in arge Bedrängnis …

Der neue Manga zur weltberühmten Videospiel-Serie MONSTER HUNTER!

 

Monster Hunter Flash Hunter 01  Originaltitel: MONSTER HUNTER SENKOU NO KARIUDO Vol. 1
Autor: Keiichi Hikami
Übersetzer: Claudia Peter
Illustration: Shin Yamamoto
Verlag: Carlsen Manga
Erschienen: 03/2013
ISBN: 978-3-551-72915-6
Seitenzahl: 224 Seiten
Altersgruppe: 10 Jahre (Verlagsempfehlung)


Die Grundidee der Handlung
Raiga ist auf der letzten Jagd mit Keres und Tolche, bevor diese Hunter-Gruppe auseinander tritt. Als ihnen das Monster, dem sie gegenübertreten, alles abverlangt, reisen seine Gedanken in die Vergangenheit – dort trennte sich nicht nur die erste Truppe, mit der er gemeinsam gekämpft hat, sondern er traf auch auf seine beiden jetzigen Mitstreiter. Diese Erinnerungen bauen den Handlungsrahmen auf und führen in die neue Serie ein.

Monster Hunter: Flash Hunter knüpft an die Erfolge des gleichnamigen Videospiels, des Romans Flash Hunter von Keiichi Hikami und natürlich die Manga-Adaption zu Monster Hunter Orage an. Im Gegensatz zu Letzerem stammt das Artwork diesmal aber nicht von Hiro Mashima, sondern von Shin Yamamoto. Monster Hunter: Flash Hunter lebt erneut von gigantischen Monstern, martialischen Rüstungen, völlig überdimensionierten Waffen und reichlich Action. Es gibt aber nicht nur Ähnlichkeiten, sondern vielmehr hat Yamamoto einen anderen Stil als Mashima. Und um es vorweg zu nehmen: die brillante, äußerst detaillierte und lebendige Darstellungsweise Mashimas vermag Yamamoto nicht zu erreichen.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Yamamoto zeichnet gekonnt Porträts von seinen Helden. Wie gut er dies beherrscht, kann man beispielsweise im ersten Bild auf Seite 59 oder Seite 68 (letzte Grafik) erkennen. Emotionen, besonders bei dem impulsiven und temperamentvollen Raiga, weiß er gut durch die Gesichter auszudrücken.  Im direkten Vergleich zu Hiro Mashima und Monster Hunter Orage – und diesen Vergleich muss sich Yamamoto nun einmal gefallen lassen – fehlt diesen Porträts jedoch der letzte Funke Lebendigkeit, besonders in den Augen. Zudem beherrscht er zwar einen sicheren Strich bei den Figuren, wendet ihn jedoch nicht kontinuierlich an – so wirken sie schon oft nicht mehr ganz so detailliert, wenn sie perspektivisch weiter vom Betrachter entfernt sind oder mehrere Charaktere als Gruppe zusammenkommen. Sind sie dann nur noch ein Teil von mehreren Motiven innerhalb des Bildes, fehlt ihnen nicht selten ein Gesicht, die Konturen des Kopfes bleiben leer. Statisten geht es oft ähnlich, regelmäßig bestehen sie sogar nur aus den körperlichen Umrissen und sind leere Hüllen.

Die Gegenwart, in der die Story beginnt, und die Vergangenheiten sind deutlich voneinander abgegrenzt. In den fernen Zeiten treffen wir nicht nur auf den von seinem Team verlassenen Raiga, sondern auch auf Keres und die engagierte, aber wenig erfolgreiche und unkonventionelle Tolche. Auch sie wird aus ihrem Team ausgeschlossen, die Überraschung und Enttäuschung sind in ihrem Gesicht gut gespiegelt. Als sie mit Raiga und Keres loszieht, scheint sie im Angesicht der Monster einer Starre nahe zu sein, doch was sie kann, zeigt sie den beiden männlichen Huntern schnell.
Die Kämpfe im Prolog erscheinen stellenweise so unübersichtlich, die Bilder vor Action gelegentlich auch überladen, dass es nicht immer einfach ist, den ganz exakten Fortgang der Ereignisse mit zu verfolgen – dieser ergibt sich dann eher aus dem Kontext der nachfolgenden Panels. Ähnliches gilt auch für andere Fights im späteren Verlauf. An Dynamik fehlt es hingegen nicht: Attacken und Gegenangriffe, Explosionen und vor allem die üppige Verwendung von Speedlines sorgen für ein hohes Tempo während der Monsterjagden.

Landschaften, Stadtansichten, Innenräume und anderes Drumherum sind immer ausreichend und gelegentlich auch gut ausgearbeitet worden, um sich zu orientieren und die Szenen zuordnen zu können. Isoliert auf diese Manga-Reihe betrachtet, können sie zudem oft überzeugen. Wer sich jedoch mit dieser Serie ähnliche bzw. identisch akribische Darstellungen wie in Monster Hunter Orage erwartet, der wird vermutlich enttäuscht werden.

Die Bildanordnung ist teilweise klassisch mit Steg-Trennung, an anderen Stellen dafür aber den dynamischen Entwicklungen angepasst und modern, so gibt es Panels in allen Größen und verschiedenen Formen, während manche Charaktere oder Dialoge die Bildränder durchbrechen bzw. sie überlagern. Aufgrund dieser Gestaltung und der zuvor beschriebenen Problematik, die in einigen Kampfszenen auftritt, eignet sich diese Serie nur bedingt für Manga-unerfahrene Leser, denn die Lesereihenfolge ist nicht immer sofort erkennbar. Die vielen Geräuschworte – lediglich in deutscher Sprache – fügen sich passend in die Bilder ein.

Hikami ändert oft an sehr spannenden Stellen – teilweise gar sehr plötzlich – den Handlungsstrang, um Einblick in parallel laufende Ereignisse zu geben und die Dramatik anzuheizen. So wundert es nicht, dass Band 1 mit einem Cliffhanger endet.


Aufmachung des Manga
Das Taschenbuch im typischen Manga-Format präsentiert sich mit knallig orangenem Umschlag, auf dessen Vorderseite – nach japanischer Art wird das Buch von hinten nach vorne und von oben rechts nach unten links gelesen – Raiga mit seinem gigantischen Golem Blade zu sehen ist, im Hintergrund zwei der Monster, die ihm ordentlich einheizen. Auf der Rückseite finden sich neben der Inhaltsbeschreibung zwei Porträts von Keres und Tolche. Auf den ersten zwei Seiten sind kurze Charakterbeschreibungen dieser drei Figuren, ihrer Ausrüstung und Waffen, sowie eine knappe Zusammenfassung der Story abgedruckt, bevor der Manga startet. Im Anschluss an die Geschichte des ersten Bandes wenden sich der Autor, der Illustrator der Romanvorlage sowie der Mangaka in kurzen Worten an die Leser, begleitet von einseitigen Manga-Strips.


Fazit
Mit Monster Hunter: Flash Hunter startet eine weitere Serie, die in die Welt der Hunter und der gigantischen Monster entführt. In Band 1 wird zunächst der Handlungsrahmen gesteckt, es gibt aber schon rasante Action. Shin Yamamotos Artwork ist ordentlich, reicht aber an Hiro Mashima nicht heran.


3 Sterne


Hinweise
Diesen Manga kaufen bei: amazon.de

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo