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„Uns bleiben nur noch Tage, vielleicht nur Stunden – Millionen von Menschenleben stehen auf dem Spiel"
Agent Gideon Crew will gerade New York City verlassen, als ihn die Nachricht erreicht, dass ein anscheinend wahnsinniger Atomwissenschaftler eine Familie gefangen hält. Doch die Geiselnahme geht schief, und der Täter stirbt einen jähen Tod. Die Aufzeichnungen des Toten lassen keinen Zweifel zu: In 10 Tagen wird seine selbstgebaute Atombombe eine nukleare Katastrophe auslösen. Doch niemand weiß, welche amerikanische Stadt das Ziel des Terroranschlags sein wird ...

 

Countdown 

Originaltitel: Gideon's Corpse
Autor: Douglas Preston, Lincoln Child
Übersetzer: Michael Benthack
Verlag: Knaur
Erschienen: November 2012
ISBN: 978-3-426-21355-1
Seitenzahl: 437 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Gideon Crew wird angefordert, um seinen früheren Arbeitskollegen zur Aufgabe zu überreden, der eine Familie als Geiseln genommen hat und völlig paranoid ist. Doch Reed ist außer Kontrolle und wird vom Einsatzkommando erschossen. Als die routinemäßig getragenen Geigenzähler der herbei eilenden Sanitäter anschlagen, bricht Hektik aus. Gideon wird dem FBI-Agent Stone Fordyce als Verbindungsmann zugeteilt, um die Atombombe ausfindig zu machen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt und nicht nur Gideon ermittelt, auch das gesamte FBI, Spezialeinheiten und die Polizei werden aufgeboten ...

Der Beginn dieses Buches ist wieder etwas verhalten. Doch der erste Eindruck – schon wieder Al Kaida usw. – täuscht ein wenig. Die Geschichte nimmt schon bald an Tempo zu und nach einer total überraschenden Wendung, die wirklich sehr gut gelungen ist, wird es überaus spannend.


Stil und Sprache
Das erste Kapitel entspricht dem Epilog aus dem ersten Band „Mission – Spiel auf Zeit". So wird ein nahtloser Übergang garantiert. Widerwillig nimmt Gideon den Auftrag an, bei der Geiselnahme zu vermitteln. Dabei gerät er in ein großes Gefühlschaos, gleicht die Szenerie doch sehr dem Tod seines Vaters. Das Verhalten und die Reaktionen von Gideon sind dabei glaubhaft ausgearbeitet und gut nachvollziehbar, die Panik wirkt echt. Auch der Aufmarsch der verschiedenen Behörden, die Abläufe und Bürokratie dahinter sind überzeugend, die Umgehung der Einschränkungen durch Gideon und Agent Fordyce hingegen erscheinen etwas zu glatt und einfach. Es ist nicht immer klar ersichtlich, wieso die beiden scheinbar mühelos oft zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Wieder ist die Spannung im ersten Teil des Buches zu oberflächlich aufgebaut.

Aber auch in diesem Band ändert sich dies urplötzlich, die Geschichte nimmt immer mehr Fahrt auf und wird rasant erzählt. Neue Wendungen, die wie aus dem Nichts und ohne Vorwarnung eingebaut sind, lassen Vieles in einem neuen Licht erscheinen. Die Erzählweise wird sehr fesselnd, sodass man ab einem bestimmten Punkt das Buch kaum mehr aus den Händen legen kann. Die Spannung wird unvermittelt aufgebaut und lange gehalten, unterbrochen von haarsträubenden Verfolgungsjagden, gnadenlosen Kämpfen und ideenreichen Befreiungsversuchen. Alles perfekt gelungen, glaubhaft und gut durchdacht.

Der emotionalen Seite von Gideon wird viel Raum gegeben. Er handelt oft vermeintlich skrupellos und zielgerichtet, unternimmt alles, was nötig ist. Die Gefühlswelt dahinter, seine Zweifel, das Abwägen von Gut und Böse und seine Bereitschaft, den eigenen möglichen Tod zu akzeptieren, sind dabei glaubhaft und verleihen ihm sehr viel Tiefe.


Figuren
Gideon Crew versucht, eine vierköpfige Familie aus den Fängen seines ehemaligen Arbeitskollegen zu befreien. Als dies schief geht, plagen ihn Schuldgefühle, derweil die Agenten und Menschen um ihn herum seine Intervention als Teilerfolg feiern. Nach und nach erfährt man auch mehr zur Vergangenheit von Gideon, so zum Beispiel, wie er seine Zeit als Dieb verbrachte. Sein Chef, Eli Glinn, hat durch die Organisation EES, die auf Fallstudien zur Fehlersuche und –behebung spezialisiert ist, mittels Wahrscheinlichkeit berechnet, dass die bevorstehende Atomkatastrophe durch die vielen aufgebotenen Agenten, Organisationen und Polizeieinheiten nicht aufgehalten werden kann. So macht sich Gideon zusammen mit Agent Fordyce mit unkonventionellen Mitteln auf die Suche und die Zeit drängt sehr.

Agent Stone Fordyce ist ein typischer FBI-Mensch, der sehr auf die Einhaltung von Vorschriften und Vorgehensweisen getrimmt wurde. Auch rein äußerlich ist er mit seiner Kleidung und dem Auftreten sofort als Agent zu erkennen. Fordyce ist nicht sehr glücklich, mit „dem Amateur" und seinen eigenmächtigen Aktionen betraut worden zu sein. Anfänglich fühlt er sich Gideon überlegen, muss jedoch mit der Zeit sein Urteil revidieren und zollt ihm teilweise Anerkennung und Respekt.

Alida Blain wird erst gezwungenermaßen, dann aus Überzeugung Gideons Fluchtgefährtin. Sie ist die reiche, etwas verwöhnte Tochter des Schriftstellers Simon Blain, entwickelt sich jedoch zu einer vielschichtigen Figur und kommt Gideon im Laufe der Zeit näher.

Verschiedene Nebenfiguren aus Regierungsbehörden, Gideons Ex-Chef und seine jetzigen Arbeitskollegen wie auch eine Sekte und deren Mitglieder sind mit eingebaut. Eigentlich recht viele Einzelfiguren, jedoch alle differenziert ausgearbeitet und glaubwürdig.


Aufmachung des Buches
Das große Taschenbuch mit Klappbroschur ist ähnlich gestaltet, wie der erste Band der Serie, der Hintergrund des Covers ist fast identisch. Auch die Autorennamen und der Titel sind gleich gehalten. Die fallenden Dominosteine sind absolut passend für diesen Thriller. Die Innenseite des Einbandes ist in einem satten Rot, was mir gut gefällt.


Fazit
Besser als der erste Teil, aber wieder ein etwas verhaltener Beginn. Dafür wird die Geschichte dann umso spannender und man kann das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen. Überraschende Wendungen bringen viel Würze in diesen rasanten Thriller und lassen noch auf viele Fortsetzungen hoffen.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Mission - Spiel auf Zeit

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