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Ihr Freund
Ihre Schülerin
Ihre Dauergeilheit …
Ihre Schülerin führt sie an den Rand des Orgasmus.
Ihr Freund verbietet ihn ihr.
Aber sie kann nicht anders, als alle bizarren Einfälle ihrer Schülerin und ihres Freundes auszuführen und so ständig geil zu sein.
Und sie will endlich kommen …

 

Lass mich kommen 

Autor: Julia Hope
Verlag: blue panther books
Erschienen: Februar 2012
ISBN: 978-3-86277-225-4
Seitenzahl: 190 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Sandra Bannister ist Professorin für Literaturgeschichte an der Universität von Akron in Ohio. Sie genießt in Fachkreisen, sowie unter den Studenten ihrer Seminare einen ausgesprochen guten Ruf. Niemand ahnt, wie sehr sich die kompetente Dozentin von der unsicheren Privatperson unterscheidet.
Sandra hat Schwierigkeiten, in sexueller Hinsicht auf ihre Kosten zu kommen. Als sie Frank über einen Kontaktmarkt für SMer im Internet kennenlernt, scheint sie ihrem Traum von einer in allen Belangen funktionierenden Partnerschaft einen großen Schritt nähergekommen. Er ist offensichtlich Manns genug, ihren ungewöhnlichen Bedürfnissen devoter Lust Genüge zu leisten. Frank zieht mehr und mehr Vorteile aus dieser Konstellation, erfüllt Sandras Vorliebe für Erniedrigung und Demütigung, wann immer sich Gelegenheit bietet. Nebenbei gönnt er sich alle sexuellen Freiheiten und hat Spaß mit jungen, blonden Frauen. Als er in Rachel eine gleichgesinnte Gespielin findet, zieht sich die Schlinge um Sandras Hals allmählich zu. Aus Spiel wird Realität, Grenzen werden überschritten. Das perfide Treiben des Dreieckgespanns hat folgenschwere Auswirkungen auf Sandras Psyche und ihre berufliche Existenz.

Die Autorin spiegelt in ihrem Roman den Alltag einer Sklavin zwischen Lust und Leiden wider. Die Umsetzung der Idee wirkt recht eindringlich. Die Authentizität der Ereignisse sei dahingestellt.


Stil und Sprache
Mit Lass mich kommen! wagt sich Julia Hope auf ein gefährlich prickelndes Pflaster. Achtunddreißig Kapitel, in Art eines Tagesbuchs mit Tages- und Datumsangaben überschrieben, begleiten den Hauptcharakter Sandra Bannister auf ihrer Suche nach sexueller Erfüllung. Die junge Frau bekleidet die masochistische Rolle in einer überaus aktiven SM-Bindung. Frank, dem die sadistische Ader auf den Leib geschrieben scheint, kennt kein Pardon. Noch skrupelloser erweist sich jedoch die Studentin Rachel, die Sandra bereits aus Vorlesungen kennt. Das Dreigestirn bestimmt die Handlung des Buches um Höhen und vor allem Tiefen einer prekären Leidenschaft, die ungeahnte Folgen hat. Die Verfasserin der Geschichte schreibt sehr lebendig und emotional. Die Atmosphäre vermittelt nachvollziehbar Anspannung und Verzweiflung der zentralen Figur des Romans. Die Ereignisse werden größtenteils in dritter Person Singular aus Sandras Perspektive geschildert. Drei Passagen werden außerdem in erster Person Singular in Form von Blogeinträgen direkt durch sie erzählt. Der Leser erhält unmittelbaren Bezug zu ihrer Persönlichkeit, kennt ihre Gedanken und das Chaos um ihre aufgewühlte Gefühlswelt, ihre Zweifel und Ängste. Umso erschreckender wirkt das Geschehen auf jemanden, der sich nicht mit den Vorlieben der Hauptfigur identifizieren kann. Julia Hope vermittelt die Unentschlossenheit zwischen Verstand und Verlangen im Allgemeinen recht glaubhaft. Einzelne Ereignisse erscheinen hingegen befremdlich. Alles in allem steht die psychische Belastung der Universitätsdozentin in gewisser Weise deutlicher im Fokus als die erotischen Ausprägungen der Dreiecksbeziehung. Sprachlich und stilistisch ist das Buch durchaus unterhaltsam. Ein gewisser Spannungsbogen ist vorhanden, der Ausklang der Geschichte liegt in der Fantasie des Lesers.


Figuren
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Sandra Bannister. In Büro und Vorlesungssaal der Universität gibt sie sich als strenge, unterkühlte Dozentin, scheint mit beiden Beinen fest im Leben zu stehen. Ihre Habilitation ist nur noch eine Formsache, einer großartigen Karriere steht im Grunde nichts im Wege. Nichts, außer sie selbst und ihre ungewöhnlichen Neigungen im sexuellen Bereich. Im Privatleben zeigt sich Sandra als eher schwache Persönlichkeit. Sie liebt und lebt extrem devot. Aus Angst, ihren Partner Frank wieder zu verlieren, lässt sie nahezu alles mit sich machen, bis schließlich auch noch die letzten Grenzen überschritten werden. Frank ist der dominante Teil der Beziehung, sein Wort ist Sandra Befehl. Sie bereitet das Schlafzimmer für sein Stelldichein vor und sorgt für seine Erregung, bevor er dann mit seinen zahlreichen Bettgeschichten, die teilweise Sandra für ihn via Internet organisiert, in ihrem Beisein zur Sache kommt. Eine dieser wesentlich jüngeren Gespielinnen ist Rachel, eine Studentin aus Sandras Kate-Chopin-Seminar. Und genau das ist das Problem. Rachel findet großen Gefallen daran, ihr neues Sexspielzeug, wie sie Sandra mitunter nennt, auszuprobieren. Die Tatsache, dass sich die Dozentin für nichts zu schade ist und alles für einen Orgasmus tut, reizt sie zu immer peinlicheren, respektlosen und quälenden Aufgaben und Anweisungen. Diverse Handyaufnahmen der ausgeübten Befehle dienen als Druckmittel. Sandra befindet sich in der Zwickmühle. Einerseits sieht sie ihre Grenzen überschritten, andererseits fügt sie sich ihrem Schicksal. Nicht nur die Kraft, auch der Wille zum Ändern der Situation fehlt. Die Manipulationen nehmen überhand, dennoch erregt es Sandra ungemein, den beiden wehrlos ausgeliefert zu sein.

Die Autorin hebt den Kontrast zwischen Unterwerfung und Dominanz sehr stark hervor. Auf der einen Seite steht Sandra, das Opfer ihrer eigenen Lust und der Folter ihrer Peiniger, auf der anderen Seite das Team Frank und Rachel, die sich in seelischer und körperlicher Grausamkeit gegenseitig übertrumpfen.


Aufmachung des Buches
Julia Hopes Lass mich kommen! erscheint als Taschenbuch in Originalausgabe bei Blue Panther Books. Das Covermotiv ist ästhetisch in angenehmer Farbgebung gestaltet. Ein interessant angeschnittenes Fotomotiv zeigt die Hälfte einer attraktiven, jungen Frau in Hockstellung, dem Betrachter den Rücken zugewandt. Sie ist spärlich bekleidet, hat dunkles, langes Haar und trägt High Heels mit auffallend silbernen Absätzen. Ihre Arme hinter ihrem Rücken mit Handschellen fixiert, hockt sie mit gesenktem Blick direkt vor einer Wand. Der kurze Einblick in den Inhalt auf der Rückseite des Romans ist nur eine seichte Version dessen, was den Leser tatsächlich bei der Lektüre erwartet.

Auf der Verlagshomepage steht als Bonus die Internet-Story “Meine Sklavin” zum Download bereit. Ein Gutschein-Code ist im Buch enthalten.


Fazit
Lass mich kommen! ist das Credo der weiblichen Hauptfigur dieses erotischen Romans von Julia Hope. In Form eines Tagebuchs hat die Leserschaft teil an der Gratwanderung zwischen Berufsalltag und Auslebung sexueller Fantasien. Was als anregendes SM-Spiel beginnt, endet im völligen Kontrollverlust. Je nach persönlicher Neigung des Lesers wirkt die Geschichte womöglich ansprechend oder einfach nur befremdlich. Jeder nach seiner Fasson …


3 5 Sterne


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