Emmis Tod bringt die vier Schulfreunde wieder zusammen. Viel ist inzwischen geschehen, und noch mehr wird sich ereignen, wenn sie herausfinden, was ihnen ihre Freundschaft wirklich wert ist. Nicht wenige Trauergäste haben nach ihrem Gesang Tränen in den Augen. An Emmis Grab beschließen die vier alten Schulfreunde, sich auf ein Wochenende in Venedig zu treffen. Sie begegnen einander als Fremde, Michael, Bernd, Wagner und Thomas. Doch in der weitläufigen Atmosphäre des venezianischen Palazzo legen rasch alle ihre Masken ab. Dahinter kommen Erfolge und Enttäuschungen hervor. Vor allem aber die grosse, unbeantwortete Frage nach der Liebe - und warum alle so kläglich an ihr gescheitert sind.
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Autor: Thommie Bayer |
Die Grundidee der Handlung
Es ist ein seltsames Zusammentreffen der einstigen Freunde Michael, Bernd, Wagner und Thomas. An der Beerdigung ihrer einstigen Lehrerin und Mentorin begegnen sie sich nach langer Zeit zum ersten Mal wieder. Aus einer sentimentalen Laune heraus lädt Michael die drei anderen zu einem Besuch nach Venedig ein, wo er seit einiger Zeit lebt. Zu seiner Überraschung sagen die drei zu und reisen kurz darauf an. So dicht aufeinander hockend müssen sie nach und nach ihre Masken des souveränen und erfolgreichen Mannes ablegen. Bei allen kommt ein Mensch mit tiefen Verletzungen, mit Unsicherheiten und da und dort auch Bitterkeit hervor.
Thommie Bayer skizziert die vier Freunde ausgezeichnet. Jedem verleiht er eine eigene Identität und lässt ihn die Ereignisse seines Lebens - und auch die momentanen Gedanken und Gefühle - schildern. Dadurch entsteht ein buntes Panoptikum. Der Autor schlüpft in die einzelnen Rollen, bringt sie den Hörern auf eine überzeugende Weise näher. Es geht nicht darum, zu werten, wer sein Leben bis dahin am besten gemeistert hat, sondern darum, zu erkennen, woran die jeweilige Person gescheitert ist. Trotz allem ist "Vier Arten, die Liebe zu vergessen" ein hoffnungsvolles Hörbuch, das den Hörer durchaus mit dem Leben versöhnen mag.
Darstellung des Hörbuchs
Bernd Hölscher ist keine glückliche Bestzung für diese Geschichte. Seine dunkle, fast schon geheimnisvolle Stimme würde eher zu einem Krimi passen. Der Sprecher verbreitet mit seiner eher monotonen, ruhigen Sprechweise eine düstere Stimmung, die nicht so recht mit dem Buch selber im Einklang steht - mal von der Beerdigungs-Szene bei strömendem Regen abgesehen. Die einzelnen Figuren kommen zwar zur Geltung, doch auch hier müsste mehr Varation in der Stimme sein, um ganz in die jeweiligen Charakatere zu schlüpfen. Obwohl also hervorragend gelesen - Bernd Hölscher versteht sein Fach - mag man mit dem Sprecher nicht so ganz glücklich werden. Der Verzicht auf musikalische Einlagen stört hingegen nicht: Hier entsteht keine Lücke, die negativ auffallen würde.
Aufmachung des Hörbuchs
Leider hat der Verlag bei diesem Hörbuch auf ein unhandliches Jewel-Case gesetzt, das erst noch von schlechter Qualität ist und schnell zerbricht. Die Handhabung ist mühsam und man hält schon nach dem ersten Öffnen einige Einzelteile in den Händen. Die sonst vom Verlag präsentierten Kartonboxen sind nicht nur schöner, sondern auch bedeutend stabiler und kundenfreundlicher. Abegesehen von der ärgerlichen Boxen-Qualität ist die Aufmachung des Hörbuches stimmig, wenn auch nicht außergewöhnlich. Die wesentlichen Details finden sich auf dem Cover, ein Begleitheft gibt es nicht dazu. Entschädigt werden die Hörer für die unglückliche Wahl der Box mit der Bonus MP3-CD, die der normalen Audio-Version beigepackt ist.
Fazit
Wer mit Thommie Bayer gewisse Erwartungen verbindet, sollte hier zuerst hinein hören. Nicht alle können die Sprecher-Stimme mit dem Roman in Verbindung setzen. Ansonsten können die Fans nicht nur auf einen ganz "Neuen" aus der Feder von Thommie Bayer hoffen, sondern sich auch auf eine berührende Geschichte von Freundschaft und Treue freuen.
Hinweise
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