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In Zimmer 329 eines noblen Londoner Hotels findet Inspector Carlyle eine übel zugerichtete Leiche. Carlyles Recherchen führen ihn in die Welt der Reichen und Mächtigen Großbritanniens – und das kurz vor der Wahl des Premierministers. Als weitere perverse Morde geschehen, wird Carlyle klar, dass er es mit einem Serienkiller zu tun hat, der es auf frühere Mitglieder eines elitären Studentenzirkels abgesehen hat. Dann gerät Edgar Carlton, snobistischer Konservativer und aussichtsreicher Kandidat für den Posten des Regierungschefs, ins Visier des Mörders ...

 

Die Verbindung 

Originaltitel: London Calling
Autor: James Craig
Übersetzer: Jochen Stremmel
Verlag: Goldmann
Erschienen: 16. Juli 2012
ISBN: 978-3-442-47769-2
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Mehrere Menschen werden auf brutale Weise umgebracht. Zunächst scheint es keinen Zusammenhang zu geben, außer, dass sie auf die selbe perverse Art ermordet wurden. John Carlyle von der Londoner Metropolitan Police ermittelt in dem Fall und deckt mit der Zeit die Verbindungen zwischen den Opfern auf. Dafür muss er allerdings nicht nur die Gegenwart, sondern auch die Vergangenheit betrachten. Vielleicht ergibt sich so das Motiv und ein Hinweis auf den Killer ...

Hier wird wieder einmal dargelegt, welche Art „Verbrechen“ sich in der hohen Politik abspielen und die Öffentlichkeit nichts davon mitbekommt. An sich nichts neues, dennoch ist es möglich, das Thema interessant zu gestalten. Diesmal leider nicht gelungen, da es viel zu langatmig geraten ist.


Stil und Sprache
Um die gesamte Bandbreite des Geschehens zu erfassen, ist es nötig, über die Gegenwart und die Vergangenheit zu reden. Sicherlich ist es hilfreich, auch um einen Gesamteindruck zu erhalten, jedoch wirken vor allem die Rückblenden handlungshemmend. Sie werden viel zu ausschweifend erzählt, so dass man schon fast wieder vergessen hat, was in der Gegenwart gerade geschehen war. Zudem handelt es sich bei vielen Beschreibungen um Wiederholungen, die nicht nötig gewesen wären.

Bei einem Thriller geht man im Allgemeinen davon aus, dass das Tempo ein wenig rasanter angelegt ist und auch die Spannung sich richtig entfalten kann. Beides sucht man hier vergeblich. Es gibt ein paar Spannungselemente, über die man sehr froh ist, wenn man sie findet. Im überwiegenden Verlauf der Handlung ist sie allerdings kaum bis gar nicht vorhanden. Durch die vielen langatmigen Passagen ist auch das Erzähltempo alles andere als rasant, zugleich wird der Lesefluss beeinträchtigt, weshalb man nicht unbedingt das Gefühl hat, einen Thriller in der Hand zu halten. Eigentlich sehr schade, da die Beschreibung des Buches etwas anderes erwarten ließ.

Erzählt wird durchgängig aus der beobachtenden Perspektive, um dem Leser die Möglichkeit zu geben, alle Hinweise richtig zu interpretieren. Man wird daher schon fast mit der Nase auf die Lösung gestoßen, ohne sich viel denken zu müssen. Es wird zwar versucht, die Indizien in verschiedene Richtungen zu streuen, für den aufmerksamen Leser ist das meiste jedoch vorhersehbar.


Figuren
Mit der Darstellung der Figuren verhält es sich leider nicht viel anders. Hier ist es so, dass trotz der ausschweifenden Beschreibungen keine richtige Beziehung aufgebaut werden kann und man das Gefühl hat, die Personen überhaupt nicht zu kennen. Bis zum Ende des Buches kann man gar nicht sagen, was John Carlyle eigentlich für ein Typ ist, obwohl man viel von ihm und seinem Umfeld zugetragen bekommen hat. Zudem ist es so, dass viele Personen, kaum dass man das Buch zugeklappt hat, schon gar nicht mehr präsent sind. Hier hätte man sich tiefgründigere, dafür vielleicht kürzere Beschreibungen gewünscht, um sich ein richtiges Bild der handelnden Charaktere machen zu können. Es mag natürlich sein, da es sich um den ersten Fall für Carlyle handelt, dass er in den folgenden Bänden immer dreidimensionaler wird, aber das lässt sich zu diesem Zeitpunkt nur vermuten.


Aufmachung des Buches
Dieses Taschenbuch aus dem Goldmann Verlag vermittelt eine düstere Atmosphäre, da es sehr dunkel gehalten ist. Ein etwas verschwommen dargestellter Mann überquert eine Brücke. Er schaut zu Boden und hat die Hände in den Taschen verborgen. Es macht den Eindruck, als sei er ein Einzelgänger, der keinerlei Interesse an seiner Umgebung hat. Ob es sich dabei um Inspektor Carlyle handeln soll, lässt sich nicht genau sagen, da keine genaue Zuordnung seines Charakters möglich ist. Das Cover an sich ist interessant und macht auch neugierig, ebenso wie der Klappentext. Leider scheitert es dann an der Umsetzung.


Fazit
Gute Idee, schlechte Umsetzung, so könnte man „Die Verbindung“ zusammenfassen. Bei der Genrezuteilung Thriller hätte man absolut etwas anderes erwartet. Möglicherweise wird der nächste Band besser, der Auftakt dieser Reihe ist aber leider nicht gelungen.


2 Sterne


Hinweise
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