Smaller Default Larger

Backen ohne Ei? Cheeseburger ohne Fleisch und Käse? Pudding ohne Milch? Vegan kochen ist mehr als nur ein Kochbuch für Veganer. Es bietet das Handwerkszeug, um jedes erdenkliche Rezept ohne großen Aufwand zu »veganisieren«. Einfach die tierischen Zutaten identifizieren, eine der vorgeschlagenen Alternativen auswählen und loskochen!

Schritt-für-Schritt-Anleitungen erleichtern das Ersetzen von Gelatine, Butter, Speck oder Käse. Es wird aber auch gezeigt, wie Sie ohne großen Aufwand Grundzutaten wie Sauerrahm, Mayonnaise oder Schokolade selbst herstellen können - vegan, versteht sich. Zudem schlagen die Autorinnen gesunde Alternativen zu glutenhaltigen Lebensmitteln, Soja, Zucker und Fett vor - damit man jedes Rezept den persönlichen Bedürfnissen anpassen kann.

Sie werden sehen: Das Lieblingsrezept für Spaghetti Bolognese aus Kindertagen passt genauso zur veganen Lebensart wie Großmutters geniales Rezept für Apfelkuchen. Der Geschmack leidet nicht - versprochen! Und der Gewinn für Gesundheit und gutes Gewissen ist enorm. 200 originelle Rezeptideen, die beweisen, dass vegane Küche keineswegs etwas mit Verzicht zu tun hat! 

 

alt 

Originaltitel: The Complete Guide to Vegan Food Substitutions
Autor: Celine Steen und Joni Marie Newman
Übersetzer: Martina Walter
Verlag: Dorling Kindersley
Erschienen: Februar 2012
ISBN: 978-3-8310-2115-4
Seitenzahl: 272 Seiten


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Antibiotika im Geflügel, Dioxin in Eiern, Mäusekot im Mozzarella – die Liste der Lebensmittelskandale ist lang und verunsichert den Verbraucher. Einige suchen nach Alternativen und wenden sich Bio-Produkten zu, andere steigen auf vegetarische Ernährung um oder verzichten ausnahmslos auf alle tierischen Produkte. Der ethisch-moralische Einkaufszettel unserer Tage verdrängt, dass Essen im Grunde eine emotionale Angelegenheit ist.

Dennoch: Immer mehr Menschen wollen sich nicht mehr dem Tier als Produktionsgut der Lebensmittelindustrie ausliefern und ziehen eine vegane Lebensweise in Betracht. Große Verlage wie Dorling und Kindersley haben ihre Kochbuchsparte um vegane Kochbücher erweitert und die erste Publikation „Vegan Kochen – So klappt die Umstellung“ liegt nun vor. Die kalifornischen Autorinnen Celine Steen und Joni Marie Newman versprechen, der Wechsel zu einer veganen Ernährung sei kinderleicht und schmackhaft. Ein erstes wesentliches Merkmal zur Unterscheidung von herkömmlichen Kochbüchern ist die Einteilung der Kategorien in die zu ersetzenden Zutaten und nicht, wie sonst üblich, in Vorspeise, Hauptspeise, Nachspeise. Kuchen finden sich also nicht ausschließlich in dem Kapitel „Eier ersetzen“, sondern auch in dem Kapitel „Honig und Gelatine ersetzen“. Eine vewirrende Sortierung, die dazu führt, das Buch immer wieder neu zu durchsuchen.

Am Anfang eines jeden Kapitels werden Alternativen für die zu substituierenden Produkte aufgezeigt, so zum Beispiel ersetzen Soja-Creme, vollfette Kokosmilch oder Kokoscreme die handelsübliche Schlagsahne. Die größte Herausforderung ist das Fleischsurrogat. Der überwiegende Teil dieser Ersatzprodukte besteht aus Soja, wobei man nicht vergessen darf, dass etwa 80 Prozent der weltweiten Sojaernte aus gentechnisch veränderten Sojabohnen besteht. Ein weiteres Ersatzprodukt für Fleisch ist der Seitan, ein Erzeugnis aus reinem Weizengluten, auf das aber immer mehr Menschen mit Unverträglichkeiten reagieren.

Die Rezepte erwecken den Eindruck, Kochen sei eine neue Sportart, angesichts der schon beinahe unübersichtlich vielen Zutaten. Auch scheint es, dass die Autorinnen dem Eigengeschmack der Ersatzprodukte nicht trauen und erschlagen diese mit einer Vielzahl exotischer Gewürze.
Während die Fleischküche ausgefeilt und vielschichtig ist, bleiben die veganen Rezepte der beiden Kalifornierinnen eher rudimentär. Bereits Spitzenköche haben die Gemüseküche für sich entdeckt und niemand vermisst angesichts der sensationellen und wohlschmeckenden Ergebnisse ein Stück Fleisch. Ideen gäbe es in den zahlreich veröffentlichten Kochbüchern der Feinschmeckerköche reichlich und haben zahlreiche Nachahmer gefunden. Leider scheinen die Hobbyköchinnen von „Vegan kochen“ nichts davon gehört zu haben und kochen ihr eigenes zum Teil unappetitliches Süppchen. Zum Beispiel wird ein einfacher Zitronenkuchen nicht mit frischem Zitronensaft und Zesten verfeinert, sondern mit süßer Zitronenlimonade. Die Rezepte sind sehr dem amerikanischen Geschmack angepasst, die Nachspeisen zu süß, wie der „göttliche Obstsalat“ aus süßem Dosenobst und (!) einer ordentlichen Portion Zucker.


Aufmachung des Buches
Das Hardcoverbuch hat DIN A5 Größe und ist mit abgerundeten Ecken ausgestattet. Die wenigen Fotos überzeugen nicht und sind alles andere als appetitanregend. Zutaten wie Sriracha Sauce oder geräuchertes Paprikapulver werden nicht erklärt, ein Glossar fehlt gänzlich. Das Stichwortregister ist überschaubar und wenig hilfreich, wenn man sich nicht die genaue Bezeichnung eines Rezepts gemerkt hat.


Fazit
Die Umstellung auf vegane Küche wird als Ersatzküche von „Chicken-Wings“, „Rührei mit Speck“, „Cheeseburgern“, „Hotdogs“, usw. verstanden. Die Autorinnen meinen zu wissen, dass Veganer unbedingt Fleisch benötigen, wenn auch nur als Surrogat. Die Illusion einer gesunden und abwechslungsreichen Küche wird schnell wieder zerstört, zu sehr sind die Rezepte in der Tradition, Gemüse nur als Beilage oder im Salat zu verwenden, verhaftet. Darüber hinaus sind die Rezepte weder alltagstauglich noch für Anfänger geeignet.


1 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo