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Schloss Schönbrunn ist zum Symbol des habsburgischen Österreich schlechthin geworden. Bis heute künden seine kaisergelben Mauern vom Glanz eines Grossreichs und imperialer Lebenskultur. Das "Lustschloss" vor den Toren Wiens wurde zum Schauplatz dramatischer Entscheidungen und prachtvoller Feste, von Intrigen, Romanzen und Affären. Martin Mutschlechner setzt sich hier nicht nur auf die Spur der grossen "Staatsaktionen", sondern schildert das Schloss und seine Menschen als lebendiges Ganzes, er zeigt die Probleme des Alltags im Palast auf und fördert so manch denkwürdig-kurioses Detail zutage. Weit über verklärende Sisi- und Franz-Joseph-Romantik hinausgehend, stellt er die eminente Bedeutung von Schönbrunn als Zentral- und "Kraftort" des "Hauses Österreich" dar.

 

Schloss Schoenbrunn 

Autor: Martin Mutschlechner
Verlag: Pichler Verlag
Erschienen: Februar 2012
ISBN: 978-3-85431-574-2
Seitenzahl: 231 Seiten


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Martin Mutschlechner legt mit "Schloss Schönbrunn" einen Führer der anderen Art hin. Auf den ersten Blick entsteht der Eindruck, einen der traditionellen Fremdenführer in den Händen zu halten - wenn auch einen besonders hochwertigen. Doch schnell wird klar, dass der Pichler Verlag hier ein ganz anderes Werk präsentiert. Auf den etwas über 230 Seiten wird - dem Untertitel "Die Geheime Geschichte von Österreichs Kulturdenkmälern" entsprechend - die Geschichte des Schlosses und der damit verbundenen Menschen aufgezeigt. Der ausgesprochen tiefgreifende Text sprüht zwar nicht gerade vor Lebendigkeit, vermittelt aber dennoch auf eine leichte Art viel Hintergrundwissen. Schon der Einstieg, wonach unerwartet Fundamente eines älteren Schlosses aufgetaucht seien, zieht die Leser in Bann. Autor Martin Mutschlechner gelingt es danach, den Themenbereich genau in jenem Moment zu wechseln, in dem das Gefühl aufkommt, genug erfahren zu haben. Die geschickte Gliederung in die einzelnen Themenbereiche lässt es auch zu, das Buch immer wieder zur Hand zu nehmen und in den verschiedenen Kapiteln zu stöbern. So ist dieses Buch nicht nur für Wien-Reisende, sondern auch für Wien-Kenner ein besonderes "Schmankerl". Es erzählt von einem bedeutenden Stück österreichischer Geschichte, kann dabei aber mit verschiedenen, bisher weitgehend unbekannten Details aufwarten. Genau dies macht das Buch zu einem spannenden Nachschlagewerk. Dass man mit "Schloss Schönbrunn" ein themenbezogenes Sachbuch in Händen hält und nicht eine Art historischer Roman, wird durch den eher etwas verhaltenen bis trockenen Sprachstil des Autos deutlich. Hier hätte sich ein wenig Lebendigkeit wohltuend ausgewirkt. Angenehm ist hingegen, dass die Leser sich nicht mit einem Berg von Fachbegriffen herumschlagen müssen. Es ist alles zielorientiert und verständlich beschrieben.


Aufmachung des Buches
Bei diesem Führer handelt es sich um ein qualitativ ausgezeichnetes, hochwertiges gebundenes Buch in handlichem Format. Wenn auch die gute Vearbeitung dazu beiträgt, dass das Buch für Handtasche oder Sakko-Innentasche eher zu schwer ist, es also nicht unbedingt ein Führer für unterwegs ist, so lohnt sich die liebevolle Gestaltung doch. Ein haptisch interessantes Cover, das auch optisch einiges hermacht - der abgebildete Schlossteil lässt den Eindruck von Dreidimensionalität aufkommen, lässt gerne zum Buch greifen. Gespickt mit Grundrissplänen, Bildern, Fotos und Zeichnungen bietet der Führer nicht nur Wissen, sondern auch viel fürs Auge.


Fazit
Wer sich für das Schloss Schönbrunn und seine Geheimnisse interessiert, wird mit diesem Führer bestens bedient. Zudem eignet sich das Buch auch, um Interesse am Schloss zu wecken oder Wien-Reisende mit dem nötigen Wissen zu versorgen, um das Schloss bei einem Besuch vor Ort mit ganz anderen Augen zu sehen. Dass der Autor Martin Mutschlechner mit einige romantischen Mythen aufräumt, ist angenehm und gibt dem Werk zusätzlich Substanz. Auf jeden Fall sollten geschichtsinteressierte Wien-Besucher sich dieses Buch nicht entgehen lassen.


alt


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Der Stephansdom

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