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ER SIEHT ETWAS, WAS DU NICHT SIEHST!

Der arrogant wirkende Student Yakumo Saito wurde mit einem roten Auge geboren. So kann er Dinge sehen, die für andere unsichtbar bleiben – die Seelen der Verstorbenen. Diese ruhelos Umherirrenden zu vertreiben und zu besänftigen, ist sein Job als »Psychic Detective«. Eine faszinierende Reise ins Diesseits und Jenseits beginnt …

 

Psychic Detective Yakumo 04 

Originaltitel: Psychic Detective Yakumo
Autor: Manabu Kaminaga
Übersetzer: Renata Lucic
Illustration: Suzuka Oda
Verlag: Tokyopop
Erschienen: April 2012
ISBN: 978-3-8420-0276-0
Seitenzahl: 184 Seiten
Altersgruppe: ab 15 Jahren


Die Grundidee der Handlung
Ein neuer Fall eröffnet sich für Yakumo und Haruka, als sich Mizuho Iida hilfesuchend an sie wendet. Die Studentin beobachtete eines Nachts den Geist einer jungen Frau, die sich andauernd von einem Wohnhaus in den Tod zu stürzen versucht und wird nun von Geistererscheinungen heimgesucht. Ebenso wird auch Asami, eine ehemalige Kommilitonin Makoto Hijikatas, von einer Gespenstererscheinung in Schrecken versetzt. Und dann ist da der ominöse Eiji Kamiyama, der sich als spiritueller Meister ausgibt ...

Psychic Detective Yakumo 4 ist zwar ausgewogen, was die Crime- und Mystery-Elemente der Story angeht, doch die Geschichte vermag noch nicht so richtig zu fesseln. Das liegt u.a. daran, dass einige Sachverhalte, die der Leser sonst nie erfahren würde, relativ plump vermittelt werden, z.B. durch Selbstgespräche der Akteure. Ansonsten vermögen die Charakterentwicklungen wieder zu überzeugen und sorgen dafür, dass die Figuren interessant bleiben. Die Protagonisten ermitteln außerdem wieder getrennt voneinander, jedoch scheinen die einzelnen Fälle auf einen gemeinsamen Hintergrund hinauszulaufen. Die Geschichte greift diesmal zudem eine ernsthafte Thematik auf und geht auch kritisch mit dieser um.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Der schwarzweiß gedruckte Manga wird von hinten nach vorn und von rechts nach links, also in japanischer Leserichtung, gelesen. Da die Figuren oft unterschiedlich gestaltet sind, lassen sie sich zumeist gut auseinanderhalten. Der offenbar ständig rauchende Kommissar Goto hat beispielsweise einen muskulösen Körperbau und wird deswegen und aufgrund seiner manchmal recht brummigen Art von Yakumo mit einem Bären verglichen. Dieser wiederum ist mit einer schlanken Statur und relativ schmalen Augen versehen, wohingegen die weiblichen Figuren, z.B. Makoto und Haruka, oft große Augen haben. Gotos ehemalige Kollegin Shimamura wird allerdings mit kleineren Augen gezeichnet, ebenso wie Kaminaga, dessen großgewachsene Gestalt mit langen schwarzen Haaren bedacht wird. Dem Gerichtsmediziner Hata sieht man durch die Falten und das schüttere, weiße Haar sein Alter an, doch die jungen Frauen wirken durch die großen Augen oft recht mädchenhaft.

Die weiteren neu dazugekommenen Personen wie der schüchterne und darum hin und wieder errötende Student Yuya, der mit Ohrringen, Ketten, Basecap und Augen ohne untere Wasserlinie dargestellt wird, lassen sich bis auf eine Ausnahme auch gut auseinanderhalten. Jedoch fällt dies bei Iida und Asami schwerer, da sie sich sehr ähnlich sehen. Erstere trägt eine Brille und hat die schwarzen Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden, doch sonst unterscheidet die beiden auf den ersten Blick kaum etwas. Schade ist außerdem, dass manchmal Gesichter leer bleiben oder Augenpartien ausgespart werden. Trotzdem sind die Personen gut umgesetzt und durch den Einsatz von SD-Elementen (‚super deformed‘, eine überzogenen Veränderung) wird Humor erzeugt, z.B. wenn Kommissar Ishii vor lauter Furcht vor Geistern in Tränen ausbricht. Diese Spukerscheinungen sind eindrucksvoll und mitunter blutig in Szene gesetzt.

Bei den Figurendarstellungen fällt natürlich besonders Yakumos linkes, rotes Auge auf. Doch dem spirituellen Meister Kamiyama werden gleich beide Iriden als rot zugedacht, was besonders zu Anfang gut zur Geltung gebracht wird. Die ersten vier Seiten des Mangas sind nämlich farbig gehalten. Hierbei stellt die erste Farbseite einen direkten Einstig in Handlung her und greift dabei eine Szene aus dem hinteren Teil des Bandes auf, in der Kamiyama seine roten Augen offenbart, was in der farbigen Umsetzung natürlich besonders eindrucksvoll wirkt. Die anderen bunt gedruckten Seiten widmen sich dem Inhaltsverzeichnis und einer beidseitigen Abbildung Yakumos. Der Student ziert auch die Kapitelillustrationen, die oft über zwei Seiten hinweg laufen. Besonders herausragend ist dabei die, in der Yakumo von Schachfiguren umrahmt ist und die, wo er einen Dartpfeil hält und auf einen Punkt links hinter dem Betrachter zielt. Die Zeichnung gegen Ende des Mangas, die ihn in einem Arztkittel und mit Brille und Stethoskop zeigt, ist ebenso ansehnlich.

Hinter den Akteuren wird die Umgebung, z.B. bestehend aus Stadtansichten, Parks, (Uni-)Gebäuden, Interieur und der Einrichtung einer Bar, oft sehr detailliert wiedergegeben und atmosphärische Stimmungen werden erzeugt, indem Nachtszenen düster wirken oder friedliche Passagen von Sonnenschein begleitet werden. Ansonsten finden sich Leerflächen, Grauverläufe, Stimmungsbilder, Muster oder Speedlines. Die lineare Panelanordnung wird durchbrochen von Figuren und Sprechblasen. Die Soundwörter stehen übersetzt und die Sprechblasen lassen sich problemlos den Sprechenden zuordnen, beispielsweise auch, weil Charakteristika des jeweiligen Redners in die Blasen gesetzt sind, wenn dieser nicht im Panel zu sehen ist, z.B. bei dem bärigen Goto durch einen Kopf mit Bärenohren und der für den Kommissar typischen Zigarette. Der Text ist umgangssprachlich formuliert und wird mitunter in größere Schrifttype und / oder Fettsetzung gedruckt, wenn etwas besonders hervorgehoben werden soll. Die Schrift ist außerdem in Groß- und Kleinbuchstaben gehalten und Erklärungsbedürftiges wird mit einem Stern versehen und in der Nähe erläutert.


Aufmachung des Manga
Wie schon bei den Vorgängerbänden wird auch der Großteil des Covers von Psychic Detective Yakumo 4 von einer schwarzen Fläche eingenommen, auf welcher die roten Schriftzeichen des Titels aus dem Hintergrund hervor zu schimmern scheinen, während diesmal eine vertikale Illustration Yakumos zu sehen. Die Buchrückseite mit dem in weiß gedruckten Klappentext, der über denselben Wortlaut wie die vorherigen Bände verfügt, ist erneut schlicht in Schwarz gehalten. Dem Inhaltsverzeichnis folgen eine kurze Vorstellung der Akteure und eine Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse. Am Ende des Mangas finden sich Nachworte von Oda und Kaminaga, eine Abbildung Yakumos als Arzt, ein Fanart von Yakumo und Haruka sowie ein kurzer, humorvoller Comicstrip.


Fazit
Mit dem schönen Artwork, den sympathischen Charakteren und der guten Story ist Psychic Detective Yakumo 4 erneut empfehlenswert, auch wenn einige Sachverhalte vielleicht mit etwas mehr Finesse vermittelt werden könnten.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 1
- Band 2
- Band 3

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