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Männer und Frauen.
Feuer und Wasser.
David und Juna.
Die Menschheit steht kurz vor ihrem Ende. Seit den „dunklen Jahren“ leben Männer und Frauen in erbitterter Feindschaft. Die Zivilisation ist untergegangen: Während die Männer in den Ruinen der alten Städte hausen, haben die Frauen in der wilden Natur ein neues Leben angefangen.
Nichts scheint undenkbarer und gefährlicher in dieser Welt als die Liebe zwischen der 17-jährigen Kriegerin Juna und dem jungen Mönch David.
Und doch ist sie der letzte Hoffnungsschimmer …

 

Das verbotene Eden 

Autor: Thomas Thiemeyer
Verlag: PAN 
Erschienen: 22.08.2011
ISBN: 978-3426283608
Seitenzahl: 464 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Nachdem ein Virus für Mutationen in den Genen der Menschen gesorgt hat, hat sich zwischen Männern und Frauen ein Hass entwickelt, der sich kaum überwinden lässt. Es herrscht Feindschaft und bald schon Krieg, der wiederum zum Untergang der Zivilisation führt. Männer und Frauen leben in einer Art wackligem Frieden und können sich 65 Jahre nach dem Ausbruch des Virus' ein Leben, wie es die Menschen vor ihnen geführt haben, gar nicht mehr vorstellen. Männer sowie Frauen machen einander für ihre Situation verantwortlich und eine Versöhnung ist daher nicht in Sicht. Es scheint, als wäre die Hoffnung, die Wirkung des Virus' rückgängig zu machen, sinnlos - doch da gibt es noch David und Juna ...


Stil und Sprache
Thomas Thiemeyer hat sich einige Gedanken über seinen Roman gemacht und ihn sehr detailliert ausgearbeitet. Die offensichtlichen Fragen, die der Leser sich im Laufe der Buches stellt, werden alle geklärt. So zum Beispiel, wie überhaupt der Fortbestand der Menschheit gesichert wird, wenn sich Männer und Frauen doch hassen. Schnell wird klar, dass eine Art Abkommen getroffen wurde, laut der sich empfängnisbereite Frauen freiwillig den Männern hingeben. Am Anfang zieht sich die Geschichte allerdings, bis der Leser sich in der Welt zurechtfindet und die Ereignisse dann langsam aber sicher ins Rollen kommen.
Abwechselnd wird aus David und Junas Sicht in der dritten Person erzählt. Ab und zu gibt es auch einige Perspektivwechsel zu den Nebenfiguren. Die Sprache ist schlicht gehalten und scheint sich an jüngere Leser zu richten. Das soll jedoch nicht heißen, dass der Roman nicht auch für ältere Leser geeignet ist - im Gegenteil. Es ist spannend zu lesen, was die Männer und Frauen über die jeweils anderen denken und wie radikal sich ihre Sichtweisen geändert haben. Besonders positiv ist, dass der Autor keine schwarz-weiße Welt malt. So gibt es bei den Männern sowie bei den Frauen Figuren, die aus selbstsüchtigen Gründen den Frieden ablehnen. Und auch diese können nicht gleich als "böse" abgestempelt werden. Alles in allem schlägt die Geschichte um David und Juna den Leser in ihren Bann und kann mit einigen überraschenden Wendungen aufwarten.


Figuren
Die 17-jährige Juna gehört zu den Kriegerinnen, den Briganten. Ihre Mutter ist die Hohepriesterin Arkana, die ganz andere Ansichten vertritt als Juna. Letztere ist der Meinung, dass ein Krieg unumgänglich ist, wenn die Frauen sich den Männern gegenüber behaupten wollen. Doch Arkana ist für den Frieden und hat die Hoffnung, dass die Wirkung des Virus' irgendwann nachlassen könnte. Juna ist nicht so sanft in ihren Ansichten und hat im Gegensatz zu ihrer Mutter eine sehr niedrige Meinung über Männer - bis sie eines Tages David kennenlernt und somit zum ersten Mal mit einem Mann spricht.
David ist eher sanftmütig und hat einen ruhigen Charakter. Er ist sehr belesen und arbeitet im Skriptorium seines Klosters, dass er über alles liebt. Umgeben von Büchern fühlt er sich wohl und sicher, bis er eines Tages aufgrund erschreckender Ereignissene ihrer Gegenwart entrissen wird. Er hat noch nie voll und ganz den Lehren über die Frauen als üble Hexen geglaubt und dann begegnet er Juna, wodurch sich alles ändert …

Während Junas Charakter sich gut beschreiben lässt und facettenreich ist, wirkt David zunächst eher eindimensional. Er erscheint zwar sympathisch, ist zugleich aber auch sehr passiv. Im Laufe des Buches ändert sich das jedoch und er gewinnt an Dichte. Das Handeln der beiden ist gut nachvollziehbar und man kann sich gut in die Protagonisten hineinversetzen. Die Nebenfiguren sind auch sehr gut ausgearbeitet und keineswegs blass. Jede ist mit einer gewissen Persönlichkeit ausgestattet und erscheint dadurch glaubwürdig.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist gebunden und mit einer Karte im Innenteil versehen. Auf dem Cover sind David und Juna zu sehen. David hat - ganz passend - die Hände zusammengefaltet, trägt eine schwarze Kutte und hat die Augen andächtig geschlossen. Juna hat dem Betrachter den Rücken zugewandt und blickt ihn über ihre Schulter an. Die rötlichen Haare trägt sie offen und auf der Schulter ist das Tatoo eines Vogels zu sehen. Der Hintergrund des Covers ist grün, wobei hier die Karte aus dem Innenteil abgebildet ist.


Fazit
Trotz kleinerer Schwächen ein nicht nur interessantes, sondern auch empfehlenswertes Buch. Auch wenn es erst verspätet an Fahrt gewinnt, sollte man dem Roman unbedingt eine Chance geben.


4 Sterne


Hinweise
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