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Sie sieht aus wie wir.
Sie spricht wie wir.
Aber sie ist nicht so wie wir...

Die atemberaubende Geschichte eines jungen Mädchens, das anders ist als alle anderen. Lucy ist entschlossen, ihren eigenen Weg zu finden. Doch wird ihre Umgebung das zulassen? Denn Lucy trägt ein Geheimnis in sich, das die Welt verändern könnte ...

 

Lucy 

Originaltitel: Lucy
Autor: Laurence Gonzales
Übersetzer: Britta Mümmler
Verlag: dtv
Erschienen: 01. Dezember 2011
ISBN: 978-3-423-24890-7
Seitenzahl: 432 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Jenny ist Wissenschaftlerin und hält sich gerade im afrikanischen Dschungel auf. Bürgerkriege zwingen sie jedoch dazu, ihre Mission vorzeitig abzubrechen und nach Amerika zurück zu gehen. Auf ihrer Flucht begegnet sie Lucy, die bei ihrem Vater im Dschungel aufwuchs. Er wurde getötet und ansonsten scheint Lucy keine Verwandten zu haben. Kurzerhand nimmt Jenny das Mädchen mit in ihre Heimat, ohne sich darüber Gedanken zu machen, was sie damit auslösen könnte. Denn Lucy ist keineswegs ein normaler Teenager und nicht nur, weil sie abseits jeglicher Zivilisation aufgewachsen ist. Vielmehr ist sie das Ergebnis eines wahnwitzigen Experimentes und auch, wenn man ihr das nicht auf Anhieb anmerkt, häufen sich die Indizien, dass mit ihr etwas nicht stimmt ...

Wissenschaftliche Experimente hat es immer gegeben und wird es immer geben. Inwiefern diese ethisch vertretbar sind und ob sie überhaupt notwendig sind, darüber lässt sich viel diskutieren. Eins ist jedoch klar, man darf nicht wegschauen und man muss sich der Konsequenzen bewusst sein. Es wird jedoch immer gegensätzliche Meinungen zu dem Thema geben und daher auch immer Auseinandersetzungen. Eine der ausufernden Sorte beschreibt der Autor in diesem Buch.


Stil und Sprache
Der Autor erzählt Lucys Geschichte hauptsächlich aus der beobachtenden Perspektive, einzig einige Rückblicke werden aus der Ich-Perspektive geschrieben. Dem Leser wird es somit ermöglicht, quasi an mehreren Orten gleichzeitig zu sein. Er erhält also einen Einblick in verschiedene Handlungsstränge, die sich zur selben Zeit, jedoch an unterschiedlichen Orten abspielen. Zunächst laufen diese verschiedenen Ereignisse mehr oder weniger getrennt voneinander ab. Mit der Zeit allerdings nähern sie sich sowohl räumlich wie auch zeitlich einander an, bis sie sich schließlich vollends miteinander verbinden. Es ist von Anfang an kein großes Geheimnis, dass dies geschehen wird, der Zeitpunkt ist aber natürlich zu Beginn noch nicht bekannt.

Laurence Gonzales bringt dem Leser Lucys Leben sehr nahe. Er schreibt sehr emotional und anrührend, authentischer könnte es gar nicht sein. Wissenschaftlich genau werden Begebenheiten und Experimente erklärt, und zwar so, dass auch der Laie sie nachvollziehen kann. Was nützt es dem Autor, wenn er mit Fachbegriffen um sich wirft, die jeder zweite nicht versteht. Hier aber wird alles anschaulich dargestellt und gut erklärt, so dass in dieser Hinsicht keine Fragen offen bleiben.

All dies kann jedoch nicht darüber hinweg täusche, dass die erhoffte Spannung nicht ganz so ausgeprägt ist. Angekündigt wird das Buch als „packender Thriller“. Packend ist die Geschichte auf jeden Fall. Um einen Thriller im handelsüblichen Sinne handelt es sich nicht unbedingt. Man spürt zwar, dass Spannung aufgebaut werden soll, doch es gelingt nicht immer, sie auch zu halten. Dadurch kommt es zu einigen Schwankungen, die nicht unbedingt nötig gewesen wären und den Leser irritieren.


Figuren
Lucy ist eine einzigartige Persönlichkeit. Entstanden aus einem wissenschaftlichen Experiment, wodurch sie sich von uns Menschen unterscheidet. Und doch ist sie gar nicht so anders. Sie hat einen extrem starken Charakter und sie ist sofort sympathisch. Versetzt man sich in Jenny hinein, hätte man wohl an ihrer Stelle nicht anders gehandelt, und Lucy auch sofort mitgenommen. Ohne großartig darüber nachzudenken und ohne irgendwelche Fragen zu stellen. Dennoch hat sie ein Geheimnis, das, wenn es bekannt wird, die ganze Welt auf den Kopf stellen könnte. Man zittert und fiebert die gesamte Zeit über mit Lucy mit. Es ist fast, als wäre man selber an ihrer Seite, ohne jedoch von anderen Personen wahrgenommen zu werden.Vollkommen egal, wer oder was Lucy ist, es ist nur noch wichtig, dass ihr nichts geschieht und sie in Frieden leben kann.

Jenny, die Wissenschaftlerin, die Lucy aus dem Dschungel holte, nähert sich dem Mädchen immer mehr an. Bald schon haben sie eine solch enge Bindung, dass es fast scheint, als würden sie sich bereits das ganze Leben kennen. Jennys Handlungen sind für den Leser zunächst nicht immer nachvollziehbar, nach einigen Erklärungen aber dann doch vollkommen verständlich. Auch sie erntet sofort Sympathie und Zuneigung.
Weitere wichtige Personen, wie Lucys Freundin Amanda oder Jennys Freund Harry erlangen ebenso einen hohen Status beim Leser. Sie schleichen sich regelrecht an und suchen sich ihren Platz im Herzen und finden diesen auch. Wunderbare Personen, die alle dasselbe Ziel verfolgen, aber dennoch unterschiedlicher nicht sein könnten.


Aufmachung des Buches
Es handelt sich hierbei um eine Klappenbroschur von dtv. Das Cover ist im Grunde zweigeteilt. Der untere Bereich zeigt viel Grün und soll vermutlich den Dschungel darstellen. Außerdem sind der Autorenname sowie der Titel in knalligem Gelb und ziemlich groß zu finden. Zu übersehen sind sie definitiv nicht. Der obere Bereich besteht nur noch minimal aus Blättern, hier dominiert ein Gesicht, das halb im Schatten versteckt ist, den Betrachter aber aus hellen, klaren Augen ansieht. Man wird dies sofort mit Lucy assoziieren und hat somit bereits vor der Lektüre ein recht konkretes Bild von ihr im Kopf. Ein wirklich schön gestaltetes, passendes Cover für dieses Buch.


Fazit
„Lucy“ erzählt eine ganz eigene Geschichte, die man nicht verpassen sollte. Eine wunderbare Idee und eine gute Umsetzung, an der es nicht viel auszusetzen gibt.


4 Sterne


Hinweise
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