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Kategorie: Dystopien

Altruan – die Selbstlosen. Candor – die Freimütigen. Ken – die Wissenden. Amite – die Friedfertigen. Und schließlich Ferox – die Furchtlosen … Fünf Fraktionen, fünf völlig verschiedene Lebensformen sind es, zwischen denen Beatrice, wie alle Sechzehnjährigen ihrer Welt, wählen muss. Ihre Entscheidung wird ihr gesamtes zukünftiges Leben bestimmen, denn die Fraktion, der sie sich anschließt, gilt fortan als ihre Familie.
Doch der Eignungstest, der über Beatrices innere Bestimmung Auskunft geben soll, zeigt kein eindeutiges Ergebnis. Sie ist eine Unbestimmte, sie trägt mehrere widerstreitende Begabungen in sich. Damit gilt sie als Gefahr für die Gemeinschaft.
Beatrice entscheidet sich, ihre bisherige Fraktion, die Altruan, zu verlassen, und schließt sich den wagemutigen Ferox an. Dort aber gerät sie ins Zentrum eines Konflikts, der nicht nur ihr Leben, sondern auch das all derer, die sie liebt, bedroht …

 

Die Bestimmung 

Originaltitel: Divergent
Autor: Veronica Roth
Übersetzer: Petra Koob-Pawis
Verlag: cbt
Erschienen: 19.03.2012
ISBN: 978-3-570-16131-9
Seitenzahl: 480 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Es gibt fünf Fraktionen, die alle gänzlich anderen Idealen folgen und so zu einer stabilen und friedvollen Gesellschaft beitragen. Beatrice ist bei den selbstlosen Altruan aufgewachsen, muss sich mit 16 Jahren jedoch - wie alle anderen Jugendlichen auch - entscheiden, ob sie weiterhin Mitglied dieser Fraktion bleiben möchte, oder in eine der anderen wechselt. Um die Entscheidung leichter zu machen, gibt es zuvor einen Eignungstest, doch bei Beatrice ist das Ergebnis nicht eindeutig - sie ist eine Unbestimmte, etwas, das sie um jeden Preis geheim halten muss. Sie entscheidet sich, die Fraktion zu wechseln und schließt sich den furchtlosen Ferox an. Dort stößt sie jedoch nicht nur auf Feinde unter Gleichaltrigen und einen Ausbilder, der durchweg grausam ist, sondern auch auf eine Intrige, die das Leben aller bedroht, die ihr wichtig sind ...


Stil und Sprache
Beatrice Prior, die Hauptfigur dieser düsteren Dystopie, führt den Leser in der ersten Person in 39 Kapiteln durch die atmosphärisch dichte Geschichte. Bereits mit der ersten Seite baut Veronica Roth eine Grundspannung auf, die sich im Laufe des Buches, mit jeder umgeblätterten Seite, in eine beinahe greifbare Spannung wandelt, die dafür sorgt, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. Die knapp 480 Seiten lesen sich sehr zügig, was einerseits an dem temporeichen Erzählstil liegt, andererseits aber auch an der intensiven Erzählweise der Hauptfigur, wodurch der Leser selbst Teil der Geschichte wird. Die Gefühle Beatrices springen auf den Leser über, lassen ihn mit bangen, hoffen, fürchten und lieben. Der tiefgründige Einblick in die sympathischen Züge als auch die Fehler der Figur machen diese authentisch und dreidimensional.

Veronica Roth hat einen schön zu lesenden Schreibstil: direkt und geradlinig, nicht sonderlich verschnörkelt und doch trifft man auf erfrischend neue Beschreibungen, wie auf Seite 42: "Durch die Wolken dringt eine fahle Sonne wie das Ende einer angebrannten Zigarette."
Allerdings ist das Buch nichts für Zartbesaitete, denn hier wird nichts beschönigt und die Brutalität der Geschichte ist erschreckend. Dabei beschreibt die Autorin die einzelnen Szenen nicht bis ins Kleinste, sondern schafft es, mit treffend gewählten und platzierten Details für farbenprächtiges Kopfkino zu sorgen. Faszinierend ist dabei das Wechselspiel zwischen Brutalität und einem Hauch Zärtlichkeit und Liebe. Wirklich gut gelungen!

Das Ende schließt den ersten Band der Trilogie rund ab, selbstverständlich jedoch nicht ohne einen Cliffhanger, der nun ungeduldig auf die Fortsetzung warten lässt.


Figuren
Beatrice, die Hauptfigur, ist eine Unbestimmte, die sich bei der Zeremonie der Bestimmung für eine andere Fraktion - die Fraktion der furchtlosen Ferox - entscheidet und damit nicht nur ihrer Familie, sondern auch ihrem Namen den Rücken kehrt. Aus der selbstlosen Beatrice wird die mutige Tris - und diese Veränderung kann man wunderbar verfolgen. Tris ist eine hervorragende Identifikationsfigur. Auch die Nebenfiguren, wie der sadistische Mistkerl Eric, sind durchweg detailliert und glaubhaft ausgearbeitet. Dabei ist der undurchschaubare Four wohl eine der interessantesten Figuren: mal sympathisch, dann kühl-distanziert. Von ihm darf man sicherlich noch einiges erwarten.


Aufmachung des Buches
Der Verlag hat die Covergestaltung der Originalausgabe beibehalten - eine gute Entscheidung, denn diese ist wirklich gelungen. Das flammende Symbol der Ferox vor dem sich verdüsternden Himmel zieht die Blicke auf sich und versetzt den Betrachter direkt in die passende Stimmung. Die Kapitel selbst sind schlicht durchnummeriert.


Fazit
"Die Bestimmung" ist ein durchgehend spannender, abwechslungsreicher und cineastisch geschriebener Auftakt der dystopischen Trilogie aus der Feder Veronica Roths. Unbedingt lesen!


5 Sterne


Hinweise
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