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Niculin, ein Bub aus einem Dorf in den Bergen, sitzt an Heiligabend mit seinen Eltern in der Kirche, als er draußen plötzlich etwas funkeln und glitzern sieht. Neugierig schleicht er sich hinaus in den Schnee. Ist das ein Stern, der so wundersam leuchtet? Niculin kann nichts entdecken. Er will sich abwenden, als er ein Paar in dieser eiskalten Winternacht entdeckt. Die beiden sind mit dem Zug gekommen, der im Schneesturm stecken blieb. Verzweifelt suchen sie ein Nachtquartier. Kann Niculin helfen?

 

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Originaltitel: Stille Nacht
Autor: Nancy Walker-Guye
Übersetzer: Tanja Nicoletti / Martin Gülich
Illustration:
Alessandra Micheletti
Verlag: Aracari Verlag
Erschienen: 2011
ISBN: 978-3-905945-27-0
Seitenzahl: 28 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Niculin und seine Familie leben in einem kleinen Dorf in den Schweizer Bergen. An Heiligabend besuchen sie alle zusammen den Gottesdienst in der Kirche. Da wird Niculin von einem geheimnisvollen Leuchten angezogen. Schnell entwischt er aus der Kirche, bevor ihn seine Eltern zurückhalten können. Draußen trifft er auf zwei junge Menschen, die verzweifelt ein Nachtquartier suchen. Da kommt Niculin eine Idee ...

Nancy Walker-Guye hat die Geschichte der heiligen Familie auf eine schöne Art aufgegriffen und in eine Bildergeschichte umgesetzt. Sie erzählt von Großherzigkeit und Menschlichkeit. Niculin steht stellvertretend für Menschen, die bereit sind, selber auf etwas zu verzichten, um anderen in einer Notsituation die Hand bieten zu können. Diesen Aspekt arbeitet die Autorin überzeugend heraus.

Aus erzieherischer Sicht muss wohl ein Fragezeichen gesetzt werden, wenn es darum geht, dass Niculin sich nicht um die Anweisungen der Eltern kümmert, sondern seinen Weg geht und versucht, ohne Rücksprache mit den Eltern eine schwierige Situation zu lösen. Aber davon abgesehen ist die Geschichte liebevoll aufgebaut und noch schöner gezeichnet.


Darstellung und Umsetzung der Bildgeschichte
Text und Bild bieten in diesem Bilderbuch eine überzeugende Einheit. In knappen, aber eindringlichen Worten schildert Nancy Walker-Guye das Geschehen. Die Illustrationen von Alessandra Micheletti sind feinfühlig auf den Text abgestimmt, bestechen aber auch durch eine Vielzahl von kleinen Details, die sehr liebevoll ausgearbeitet sind. Wer bereits einmal ein Bündner Dorf besucht hat, kann unschwer erkennen, dass die Illustration sehr nahe an die Wirklichkeit angelehnt ist. Dazu kommt, dass durch den Einsatz von Farben und Licht viel Atmosphäre geschaffen wird. Das verschneite Dorf wird ebenso erlebbar, wie die warme Stimmung der Weihnachtsnacht in der Kirche. Die feinen Kleinigkeiten in den Bildern geben eine gewisse Lebendigkeit wieder. Sei es nun die sich in der Kälte aufplusternde Katze, der Hund, der im tiefverschneiten Dorf seiner Wege geht oder der geschmückte Tannenzweig auf dem Kachelofen: All diese Details geben der Geschichte eine stimmige Note.


Aufmachung des Buches
Das Bilderbuch, das Kinder ab etwa vier Jahren ansprechen dürfte, ist ein großformatiges, gebundenes Buch. Bereits mit seinem Cover - einer stimmungsvollen Illustration des tiefverschneiten Bergdorfes, in dem sich die Leute um einen großen Christbaum gruppieren - spricht an und lädt dazu ein, das Buch zur Hand zu nehmen. Die Großzügigkeit setzt sich auch im Inneren fort, die Bilder sind großformatig und klar gestaltet. Die Detailtreue dürfte durchaus auch erwachsene Betrachter faszinieren.


Fazit
Ein bezauberndes Bilderbuch wirbt um mehr Menschlichkeit - unter diesem Aspekt lässt sich das vorliegende Bilderbuch wohl einordnen.  Durchaus eine ideale Lektüre für einen Vorweihnachtsabend. Dank der stimmungsvollen Bilder dürften nicht nur Kinder sondern auch Erwachsene ihre Freude an "Stille Nacht" haben.


4 5 Sterne


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