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ER SIEHT ETWAS, WAS DU NICHT SIEHST!

Der arrogant wirkende Student Yakumo Saito wurde mit einem roten Auge geboren. So kann er Dinge sehen, die für andere unsichtbar bleiben – die Seelen der Verstorbenen. Diese ruhelos Umherirrenden zu vertreiben und zu besänftigen, ist sein Job als »Psychic Detective«. Eine faszinierende Reise ins Diesseits und Jenseits beginnt …

Psychic Detective Yakumo 02 

Originaltitel: Psychic Detective Yakumo
Autor: Manabu Kaminaga
Übersetzer: Renata Lucic
Illustration: Suzuka Oda
Verlag: Tokyopop
Erschienen: Oktober 2011
ISBN: 978-3-8420-0142-8
Seitenzahl: 184 Seiten
Altersgruppe: ab 15 Jahren


Die Grundidee der Handlung
Der Student Yakumo, der mit seinem linken, roten Auge in der Lage ist die Seelen der Verstorbenen zu sehen, wird von Kommissar Goto bei einem Fall um Hilfe gebeten: Makoto Hijikata, die Tochter des Polizeichefs, verhält sich merkwürdig, seit sie Zeugin eines Unfalls wurde, und ist offensichtlich vom Geist des Unfallopfers besessen. Die Gründe dafür gilt es herauszufinden, wofür die Ermittler unter anderen mit dem Gerichtsmediziner Hata zusammenarbeiten müssen. Haruka währenddessen ist auf eigene Faust unterwegs. Nachdem eine Freundin von ihr an einem Flusslauf einen Geist sah, der eine Kette mit dem Namen Ayaka trug, fühlt sie sich diesem verbunden, da ihre verstorbene Zwillingsschwester genauso hieß. Doch ihre Nachforschungen am Flussufer sind nicht ungefährlich …

In Psychic Detective Yakumo 2 liegt der Fokus der Handlung deutlich auf den Nachforschungen, die Yakumo und Co. betreiben. Die Mysteryelemente treten damit ziemlich in den Hintergrund, während der Krimiplot überwiegt, wobei die Akteure auch getrennt ermitteln. Etwas störend fällt der Umstand ins Gewicht, dass vieles wiederholt wird, wenn die Figuren im Rahmen der Handlung wieder aufeinandertreffen und sich austauschen. Die Geschichte an sich ist jedoch spannend und die Charaktere bleiben interessant.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Der in schwarz-weiß gehaltene Manga ist in japanischer Leserichtung angelegt und weist ein schönes Artwork auf. Die Figuren werden mit unterschiedlichen Körper-, Gesichts- und Augenformen bedacht und da sie auch ihrem Alter entsprechend gestaltet sind, kann man sie sehr gut auseinanderhalten. Die Staturen sind recht natürlich und die Kinn- und Nasenpartien abgerundet dargestellt. Im Gegensatz zu den meisten männlichen Akteuren hat Haruka sehr große Augen, was sie offener und noch ein wenig kindlich wirken lässt. Zudem trägt sie immer wieder neue Kleider und Accessoires, was sie vor allem von Yakumo unterscheidet, der ständig nur eine helles Hemd und eine dunkle Hose zu tragen scheint. Auffällig ist selbstverständlich Yakumos linkes, rotes Auge, sofern man es zu Gesicht bekommt, denn meistens ist es mittels einer Kontaktlinse verborgen. Auch die besessene Makoto ist gut umgesetzt, wirkt ausgezehrt und hat starke Ringe um die Augen herum, in denen Äderchen hervortreten. SD-Elemente und Chibis (überzogene Veränderungen und Verniedlichungen der Figuren) finden bei der Personendarstellung ebenfalls Verwendung. Etwas schade ist jedoch, dass mitunter Gesichtszüge leer bleiben oder Augenpartien ausgespart werden.

Die Hintergrundabbildungen, die die Schauplätze meist detailliert vor Augen führen, zeigen neben Straßenzügen, Häusern und Interieur auch einen begradigten Flusslauf und eine Schleusenanlage. Ansonsten finden sich hinter den Personen Leerflächen, Grauverläufe, Muster oder Speedlines. Die lineare Panelaufteilung wird durchbrochen von Sprechblasen und Charakteren und wirkt durch die Anordnung auf der Seite und die Panelgrößen sowie -formen dynamisch. Der umgangssprachlich formulierte Text ist etwas schwer lesbar, wenn er sehr nah an der Buchbindung steht und ist in Groß- und Kleinbuchstaben gehalten. Bestimmte Aussagen werden durch eine größere Schrifttype und/oder Fettsetzung hervorgehoben. Die Soundwörter stehen als originale Schriftzeichen, übersetzt oder mit fremdsprachlichem Pedant und die Sprechblasenzuordnung ist unproblematisch.


Aufmachung des Manga
Wie schon bei Band 1 wird der Hauptteil des Covers von Psychic Detective Yakumo 2 durch eine schwarze Fläche eingenommen, auf der in roten Schriftzeichen, die diffus aus dem Hintergrund hervor zu schimmern scheinen, der Titel geschrieben steht. In einer Art weiß gehaltener Computerschrift stehen der übertragene Titel sowie Autor und Zeichner. Linksseitig befindet sich eine Abbildung Yakumos, auf der dessen rotes Auge recht unauffällig wirkt. Auch die Buchrückseite verfügt über einen schlichten, schwarzen Grund. Der in weiß gedruckte Klappentext gibt denselben Wortlaut wie schon beim Vorgängerband wieder.

Am Anfang des Mangas zeigt eine direkt in die Geschichte einführende Farbseite eine Begebenheit aus Yakumos Vergangenheit. Ihr folgt eine ebenfalls farbige zweiseitige Illustration des Studenten, die ihn vor einem Fenster zeigt, in welchem er sich spiegelt, wobei die Spieglung mit der tatsächlichen Gestalt nicht übereinstimmt, sondern vor allem durch das rote Auge einen reizvollen Gegensatz zu dieser bildet. Nach dem auf der nächsten Seite gedruckten Inhaltsverzeichnis widmen sich zwei weitere Seiten der kurzen Vorstellung der Protagonisten sowie einer Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse. Erklärungsbedürftiges wird mit einem Sternchen versehen und im oder in der Nähe des betroffenen Panels erläutert.

Die Kapitel werden von ansehnlichen Illustrationen eingeleitet, die meist Yakumo, aber einmal auf einer zwei Seiten umfassenden Abbildung neben ihm auch Haruka, Goto und Ishii zeigen. Zum Ende des Mangas gibt es Entwurfsskizzen der Akteure sowie Bilder von Yakumo zu sehen, wobei eines ein Fanart eines anderen Mangaka ist. Zudem befinden sich noch ein gezeichnetes und ein ausformuliertes Nachwort und ein kurzer, humorvoller Comicstrip auf den letzten Seiten, bevor eine Illustration von Haruka und Yakumo den zweiten Band beschließt.


Fazit
Psychic Detective Yakumo 2 weiß mit spannender Handlung, neugierig machenden Akteuren und solidem, teils sehr ansehnlichem Artwork zu überzeugen. Leser mit einer Affinität für Krimis machen mit dem Band einen guten Kauf und werden sich beim Miträtseln erwischen, wer Opfer und wer Täter ist.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 1

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