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Daniel entfaltete seine silberweißen Flügel, und Luce spürte, wie sie gemeinsam vom Boden abhoben. Sie schwebten über dem Sand. „Bist du bereit?”, fragte er. Wofür sie bereit war, wusste sie nicht. Aber es spielte auch keine Rolle. Daniel war da, er war endlich wieder bei ihr, das war alles, was zählte ...

Himmlische Liebe – ewige Gefühle: Der zweite Band der süchtig machenden Serie um Luce, Daniel und ihre unsterbliche Liebe... in der die Liebe nie, aber niemals stirbt.

 

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Originaltitel: Torment
Autor: Lauren Kate
Übersetzer: Doreen Bär
Verlag: cbt
Erschienen: 09/2011
ISBN: 978-3-570-16078-7
Seitenzahl: 448 Seiten

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Die Grundidee der Handlung

Das Buch schließt nahtlos am ersten Band an – Luce wird nach den dramatischen Ereignissen an der Swords & Cross Schule und nachdem Daniel und Cam einen geheimnisvollen Waffenstillstand, der 18 Tage anhalten soll, schließen, an eine andere Institution in Sicherheit gebracht. Die Shoreline Akademie ist jedoch eine ganz besondere Schule, denn hier werden in einem speziellen Rahmen auch Nephilim, Menschen mit Engelsblut, unterrichtet und angeleitet. Während Luce hier schnell neue Freundschaften schließt, drohen nicht nur Gefahren von außen. Erstmals zur Ruhe gekommen, beschleichen Luce Zweifel bezüglich ihrer unsterblichen, schon Ewigkeiten andauernden Liebe zu Daniel, und sie beginnt mit Hilfe der Schatten und ihrer Gefährten auf eigene Faust nachzuforschen ...

Da die Lektüre des ersten Bandes schon etwas zurücklag, fiel es mir etwas schwer, direkt wieder in die Handlung einzusteigen. Grundsätzlich ist die Fortsetzung schlüssig aufgebaut, es fehlen jedoch einführende Elemente und die Geschichte in diesem Band hat eher einen Übergangscharakter, der einen nicht so sehr mitreißt.


Stil und Sprache

Rückblickend aus der dritten Person startet die Geschichte mit einem Prolog, in dem Daniel und Cam etwas tun, was sich nicht direkt verstehen und einordnen lässt. So wird direkt Spannung und Neugierde aufgebaut, die durch die Kapitel, in denen die 18 Tage des Waffenstillstandes herunter gezählt werden, weiterhin unterstützt wird. Sprachlich werden sowohl die Kulissen und Stimmungen als auch die liebevollen Szenen zwischen Luce und Daniel sehr schön und eindrucksvoll beschrieben, sodass man sie sich gut vorstellen und sich einfühlen kann.

„Sie flogen. Fort von der felsigen Küste, über die Wellen mit ihren silbernen Kämmen hinweg, die an die Felsen brandeten, in den Himmel aufsteigend, als wollten sie bis zum Mond fliegen. Daniels Umarmung schützte sie vor jedem rauen Windstoß, vor jedem kühlen Lufthauch, der vom Ozean aufstieg. Die Nacht war sternenklar und still. Als wären sie die einzigen auf der Welt.“ (Seite 41/42)

Obwohl in der dritten Person erzählt, sind es vor allem Luces Gedanken und Gefühle, die vorrangig geschildert werden. Ihre Ansichten und Gedanken sind derart wichtig, dass sie sich ab und zu in die Passagen des allgemeinen Erzählens schleichen und etwas verwirren. So kann Luce in einer Szene nicht zwischen „Degen“ und „Schwert“ unterscheiden, was auch zur verwirrenden Verwendung des Wortes „Schwert“ im normalen Text führt.

Die Spannung aus dem ersten Band wird in Engelsmorgen fortgeführt, es kommt zu neuen Entwicklungen, auch bedingt durch die hinzugekommenen Personen, und manche Sachverhalte werden aufgeklärt, doch der Großteil bleibt nach wie vor im Dunkeln. Die Handlungsstränge verkomplizieren sich, werden stellenweise nicht mehr nachvollziehbar und gipfeln schließlich in einem Showdown, der offen und unbefriedigend endet.


Figuren
Luce ist nach wie vor die Hauptfigur, um die sich alles dreht. Sie macht eine große Entwicklung in diesem Buch durch, die zum einen verständlich ist, aber im nächsten Moment auch oft befremdlich wirkt. So fühlt sie sich von Daniel bevormundet, als er sie an der Shoreline Akademie absetzt. Gerade erst der Lebensgefahr entronnen, schaltet sie einem bockigen Kind gleich nur auf Gegenwehr, färbt sich die Haare blond und flirtet mit ihrem neuen Kumpel Miles, der natürlich stets zur Stelle ist und den unkomplizierten Gegenpart zu Daniel bildet. Da Luce sich ständig mit sich und ihren früheren Leben beschäftigt und darüber grübelt, ob es nicht besser für sie und ihre Familie wäre, wenn sie ein normales Leben führen würde, leidet ihr gesunder Menschenverstand bei verschiedensten Szenarien. Da insistiert in der vorherigen Szene Daniel noch, dass Luce unbedingt auf dem Gelände der Schule zu bleiben hat, und kurz darauf erhält sie einen mit Maschine getippten Brief, angeblich von Daniel, der sie in die Stadt zu einem Treffen lockt. Auch wenn Daniel ansonsten immer zu heimlichen Begegnungen vorbeifliegt, ihr erscheint das Ganze nicht im Mindesten seltsam, sie verhält sich sträflich naiv. Das macht Luce als Person unglaubwürdig und durch die ständige Zankerei mit Daniel ist das Liebespaar nicht mehr wirklich sympathisch.

Die anderen Figuren sind etwas blass und stereotyp, sei es die spröde Shelby, die den Platz von Penn einnimmt, der typische Nice-Guy Miles, die himmlische Francesca oder der düstere Steven. Bereits bekannte Personen tauchen zwar wieder auf, doch erfährt man kaum etwas über sie, und vor allem die wichtigsten männlichen Protagonisten, Daniel und Cam, spielen nur eine Rolle am Rande und geben kaum etwas von sich Preis.


Aufmachung des Buches
Die Gestaltung des Hardcovers mit Schutzumschlag passt hervorragend zu Band 1, wieder ist eine dunkle Schönheit in einem üppigen Kleid zu sehen, dieses Mal steht sie am Wasser passend zum neuen Schauplatz des Buches. Man sieht sie nur von hinten, die Hände in den Haaren vergraben, als würde sie verzweifelt über etwas nachdenken, so, wie es auch Luce tut. Der Schriftzug Engelsmorgen steht silbern geprägt und antik wirkend deutlich auf dem schwarzen Kleid und bildet so einen schönen Eyecatcher. Auch auf dem Rücken steht der Titel silbern und erhaben. Der Text auf der Rückseite wurde zum Teil in Schwarz und in Rot gesetzt, was etwas schlecht lesbar ist auf dem nebulösen Hintergrund. Das Buch selbst ist dunkelblau, Titel, Name der Autorin und die kleinen Engelsflügel stehen schlicht auf dem Rücken. Die Vorsatzblätter sind in einem helleren Blau gehalten und zu Beginn der Kapitel wird auch wie in Teil 1 eine Flügelillustration gezeigt.


Fazit
Nachdem Teil 1 viel versprechend begann, hat auch Engelsmorgen eher eine einführenden Charakter, wobei manche Entwicklungen negativ überraschen und einen das offene Ende schlichtweg frustriert zurücklässt. Da bleibt nur zu hoffen, dass die Folgebände sowohl an Spannung zulegen als auch in der Charakterentwicklung mehr zu bieten haben.


3 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Engelsnacht

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