Tschüß öder Alltag, hier kommt Yotsuba!
Ein beschauliches Leben in einer langweiligen Vorstadt? Nicht mit Yotsuba! Das kleine Mädchen mit den grünen Haaren zieht mit seinem alleinerziehenden Vater in die Straße. Und bringt die Welt von Nachbarn und Freunden mit ihrer lustigen, neugierigen Art und ihren unschlagbaren Einfällen immer wieder durcheinander. Auf die Plätze, fertig, jaaa!
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Originaltitel: Yotsuba&!, Vol. 10 |
Die Grundidee der Handlung
Diesmal backt Yotsuba mit ihrem Papa Pfannkuchen, besucht einen Elektromarkt und erfindet den Lügenkäfer - denn nette Mädchen sollen ja nicht lügen. Wenn es also wirklich mal passiert, war es der Lügenkäfer. Glücklicherweise weiß ihr Papa Rat. Abschließend gibt es ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten aus früheren Bänden, was in ziemlichem Chaos endet.
Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Wieder einmal sind Azumas Zeichnungen äußerst amüsant und zugleich beeindruckend. Seine Figuren zeichnen sich durch sehr liebenswerte Eigenheiten und Äußerlichkeiten aus. Yotsubas Lächeln macht den Tag einfach heller. Ihre Mimik ist so beredt, dass der Band mit wenigen Dialogzeilen auskommt. Manchmal nimmt nur Yotsubas Gesicht einige Bilder in Anspruch, bei denen man als Leser miterlebt, wie sich Yotsubas Gefühlswelt entwickelt - alleine durch die Form ihrer Augen und ihres Mundes. Ihr Vater bleibt meist ziemlich gelassen, was bei dem Chaos, das seine Tochter manchmal anstellt, sehr bewundernswert ist. Für Eltern bietet der Band einige Ideen, wie sie mit ihrem Nachwuchs heikle Themen wie Lügen behandeln können. Aber auch andere Leser dürften wieder sehr viel Spaß haben.
Die Umgebung erhält erneut sehr viele Details. Das Haus, in dem Yotsuba und ihr Vater wohnen, die Wohnungen der Freunde und Bekannten, das Innere des Elektromarktes mit seinen Geräten, die scheinbar alle ausprobiert werden können, oder auch Spielplätze, die umgeben sind von Bäumen werden von Azuma in feinen Tuschestrichen in Szene gesetzt. Schraffuren unterstreichen die Ausarbeitung, da Rasterfolien nur für die Haare der Figuren benutzt werden. Dadurch fügen sich die Charaktere erstaunlich gut in die Umgebung ein - was man beim Detailreichtum der Hintergründe und der Einfachheit der Figuren auf den ersten Blick nicht erwarten würde. Ein großer Bruch entsteht nur in der Gestaltung einer Götterstatue, die sehr düster und grimmig wirkt. Hier ist der Kontrast zwischen den restlichen Bildern und der Figur einfach sehr groß. Das könnte aber auch daran liegen, dass sie für Yotsuba umso bedrohlicher wirkt, da sie um einiges kleiner als ihr Vater ist und sich (mit berechtigtem Grund) vor der Götterstatue fürchtet.
Die Geräusche wurden, sofern sie direkt ins Bild eingebunden wurden, nicht übersetzt. Kleinere Bezeichnungen, die für den Fortgang der Handlung jedoch wichtig sind, wurden übersetzt und statt den Originalbeschreibungen eingefügt. Die Panelaufteilung ist sehr klar und somit auch für Neueinsteiger in den Manga-Bereich gut geeignet.
Aufmachung des Manga
Auf dem Cover des größerformatigen Taschenbuches ist Yotsuba mit ihrem Bären Jourlamin zu sehen, den sie in einem kleinen Wägelchen hinter sich herzieht. Auf der Rückseite sind Yotsuba, ihr Vater und Yanda, ein Freund der Familie, zu sehen, die in siegreicher Pose ihre Pfannkuch-Herstell-Utensilien in die Luft recken. Es gibt eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse, da in Yotsubas Alltag aber kein roter Faden enthalten ist, ist die Kenntnis der vorherigen Bände nicht unbedingt notwendig.
Fazit
Yotsuba erobert wieder mal alle Herzen im Sturm. Ihre amüsante Art, Pfannkuchen zu backen, bleibt noch lange nach Ende des Bandes im Gedächtnis, wie auch ihr Lügenkäfer, der einfach herrlich witzig ist.
Hinweise
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