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Nichts ist schlimmer als die Wahrheit.

Drei Jahre sind vergangen, seit der gefürchtete "Domino-Killer" Karin das Liebste genommen hat: ihren Mann und ihre Tochter. Inzwischen hat die ehemalige Polizistin sich ein neues Leben aufgebaut. Sie ist mit ihrem Expartner verheiratet und hat einen Sohn bekommen. Doch dann werden Macs Eltern brutal ermordet. Kurz darauf ist er spurlos verschwunden. Die Polizei ist überzeugt: Es war Selbstmord. Nur Karin spürt, dass er noch lebt. Sie will ihre Familie retten - doch die ganze, grausame Wahrheit rollt unaufhaltsam auf sie zu ...

 

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Originaltitel: Next time you see me
Autor: Kate Pepper
Übersetzer: Gabriele Weber-Jarić
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
Erschienen: April 2011
ISBN: 978-3-499-255630-4
Seitenzahl: 333 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Drei Jahre nach dem Mord an Karin Schaeffers Ehemann und Tochter hat die ehemalige Polizistin wieder in ein "normales" Leben gefunden. Sie ist nun verheiratet mit ihrem ehemaligen Kollegen Mac und hat einen Sohn. Sie arbeitet nicht mehr als Polizistin, sondern studiert forensische Psychologie. Alles scheint in bester Ordnung zu sein, als plötzlich Macs Eltern ermordet werden. Kurz darauf ist auch Mac spurlos verschwunden. Die Polizei geht von einem Selbstmord aus, doch bevor Karin Macs Leiche nicht mit eigenen Augen gesehen hat, glaubt sie nicht an den Tod ihres Mannes. Als sie ihn auf dem Flughafen zu sehen glaubt, engagiert sie einen Privatdetektiv. Als dieser tatsächlich einen Hinweis findet, dass Mac noch lebt, beginnt Karin herumzuschnüffeln und Macs Spur zu folgen. Eine gefährliche Sache, denn sie hat nicht den Hauch einer Ahnung, welche mörderischen Ereignisse sie mit ihren Nachforschungen ins Rollen bringt.


Stil und Sprache
Der Roman ist im Präteritum, sowie in der ersten Person aus dem Blickwinkel der Hauptperson Karin Schaeffers geschrieben. Auf den ersten Seiten ist ein kurzer Rückblick eingeflochten, sodass auch jene Leser, die das vorhergehende Buch "Der Domino-Killer", nicht gelesen haben, einen kurzen Einblick in die vorhergegangenen Ereignisse bekommen. Dadurch lässt sich die momentane Ist-Situation gut verstehen und man rutscht gut in die Geschichte hinein. Durch die Ich-Form können die Leser Karins Gefühlsleben und Gedanken hautnah miterleben. Besonders im ersten Teil der Geschichte ist es der Autorin wirklich gut gelungen, Karins Gefühlschaos nach Macs Verschwinden glaubhaft darzustellen. Als es dann im weiteren Verlauf der Geschichte jedoch etwas mehr "zur Sache" geht und gefährlich wird, wirkt die Protagonisten bedauerlicherweise leicht unsicher, etwas irrational und nicht wirklich ganz kompetent. Das mutet etwas eigenartig an, da sie ja anfangs als erfahrener Profi eingeführt wird, sich dann aber in kniffligen Situationen absolut nicht wie einer verhält.

Die Geschichte besteht aus drei Teilen. Der erste Teil ist der seitenreichste und der am besten nachvollziehbare. Er handelt vom Verschwinden Macs, Karins Verwirrung und wachsender Verzweiflung sowie ihrer darauffolgenden verbissenen Suche nach Mac. Das zweite Teilstück ist kurz gehalten und erzählt, wie Karin in die Gewalt der Drogenbaronin Ana gelangt, Mac wiederfindet und aus der Gefangenschaft entkommen kann. Der dritte Teil wirkt dann ziemlich gefühlsgeladen. Karins Gedanken und Befindlichkeiten nehmen hier sehr viel Raum ein. Die Wendungen in diesem Teil sind sehr unvorhersehbar, auch die Protagonisten treffen hier manchmal eher unkonventionelle Entscheidungen und handeln dadurch auch teilweise etwas eigentümlich.

Der Thriller selbst ist überwiegend spannend und wartet mit überraschenden Wendungen und Zufällen auf, die jedoch manchmal etwas zu perfekt getimt sind, um glaubhaft zu wirken. Die Handlung wird, je weiter sie voranschreitet, immer fantasievoller, was Leser, die diese Mischung lieben, begeistern wird. Leser, die eher beinharte und gut vorbereitete Wendungen vorziehen, werden durch die überbordenden Emotionen der Hauptperson mit den letzten beiden Teilen des Buches vielleicht nicht ganz so viel Freude haben. 


Figuren
Karin Schaeffer versucht ein normales Leben zu führen, was ihr nicht immer leicht fällt. Zu schlimm waren die Erlebnisse in der Vergangenheit. Sie pendelt emotional oft ziemlich hin und her und als sie sich auf die Suche nach Mac begibt, stellt sie sich für eine ehemalige Polizistin und dafür, dass sie zuvor in der Armee gedient hat, oft sehr ungeschickt an.

Auch Mac wird anfangs völlig anders dargestellt, als er sich dann später verhält und einige seiner Ansichten bzw. Handlungen konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Karins Mutter und Sohn habe eine Statistenrolle, auch die anderen Arbeitskollegen von Mac sind mehr Aufputz als handlungsaktive und interessante Charaktere.

Ana, die Antagonistin, ist als verschmähte, etwas durchgeknallte Frau eine interessante Gegnerin. Da sie als ziemlich unausgeglichene Person, die auch ganz gerne einmal die Drogen die sie verkauft selbst ausprobiert, dargestellt wird, passen die seltsamen Stimmungsschwankungen ganz gut zu ihr. Diego, Anas Sohn, ist für sein Alter noch sehr unsicher und wird großteils von seiner Mutter dominiert und gelenkt. Die Aktionen von Karin und den anderen Protagonisten sind teilweise sehr emotional und deshalb als "Beobachter" nicht immer ganz nachzuvollziehen.


Aufmachung des Buches
Auch dem Cover des Taschenbuches ist in schwarz-weiß-rot gehalten und hat mehr mit dem Genre als mit der eigentlichen Handlung zu tun. Der Text auf der Rückseite führt gut in die Handlung ein und macht neugierig auf den Inhalt. Die Geschichte besteht aus drei Teilen, die insgesamt in dreiundzwanzig Kapitel gegliedert sind und mit einer Danksagung am Ende beschlossen werden.


Fazit
Das Thema der Geschichte ist spannend und es liegt sehr viel Potential darin. Allerdings sind einige der Zufälle etwas zu passend getimt und die Entscheidungen und Reaktionen der Figuren nicht immer ganz nachvollziehbar. Da es bei diesem Buch ganz besonders auf den ganz persönlichen Geschmack der LeserInnen ankommt, werden Leser, die fantasievolle Geschichten lieben, mit der Story viel Spaß haben. Kate Pepper-Fans sollten sich den Nachfolgeroman des Domino-Killers ohnehin auf keinen Fall entgehen lassen. Jene Thrillerfreunde, die einen gut durchstrukturierten, logisch aufgebauten Roman lesen wollen und eine emotional geladene Story in einem Thriller eher nicht schätzen, werden mit dem Buch möglicherweise nicht ganz so viel Freude haben.


3 Sterne


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