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Hinter dem Tor zum Paradies lauert das Armageddon!

Die Prinzessin der Vampire will Frieden zwischen ihrem Geschlecht und den Menschen stiften. Auf einer Insel in der Bucht von Tokio will sie den “Vampire Bund” errichten – ein Reich, in dem sich Vampire nicht länger vor den Menschen verbergen müssen. Doch nicht jedermann teilt ihre Vision von einem unblutigen Zusammenleben der beiden Gruppen. Daher wird die Prinzessin bald selbst zur Zielscheibe finsterer Kräfte.

 

Dance_in_the_Vampire_Bund_04 

Originaltitel: Dance in the Vampire Bund 04
Autor: Tamaki Nozomu
Übersetzer: Mario Hirasaka
Illustration: Tamaki Nozomu
Verlag: Tokyopop
Erschienen: 08/2011
ISBN: 978-3-86719-988-9
Seitenzahl: 405 Seiten
Altersgruppe: ab 16 Jahren (Verlagsempfehlung)


Grundidee der Handlung
Mina Tepes, die von einem Attentäter mit Hilfe von Nano-Maschinen ins Koma versetzt wurde, wacht wieder auf. Doch dieser Attentäter setzt auch weiterhin alles daran, die Prinzessin der Vampire anzugreifen. Zudem scheint sich die Zahl der von „Pied Piper“ befallenen Vampire zu häufen. Während Beowulf alles daran setzt, Mina zu schützen, wird Akira von seiner Vergangenheit – dem Überlebenstraining im sibirischen Winter – eingeholt. Doch noch mehr wird Akira durch das Auftauchen seines Bruders in ein Gefühlschaos gestürzt …

Während der Suche nach dem Attentäter taucht plötzlich eine Gruppe vampirischer Flüchtlinge auf, die im „Vampire Bund“ Asyl und Zuflucht suchen – kommt der Drahtzieher aus ihren Reihen? Akira und Mina kommen einer schrecklichen Wahrheit auf die Spur …


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung

Tamaki Nozomu ist es wieder einmal gelungen, seine Figuren sehr treffend darzustellen und gleichzeitig astrein zu zeichnen. Der Agent des Geheimdienstes des königlichen Hauses Tepes, der allerdings nur eine kurze Nebenrolle spielt, ist ein widerlicher Kerl. Durch ein versehrtes Auge, aber auch seinen verschlagenen Charakter ist er sofort unsympathisch. Sehr ähnlich sehen sich Graham Lindgren und Sanin Humoresque, doch wie sich schnell herausstellt, haben sie sehr unterschiedliche Charaktere. Weniger durchschaubar, ein wenig düster und sehr geheimnisvoll ist Alphonse, doch steht er jederzeit loyal zur Prinzessin. Durch ihre streng zu zwei Zöpfen zurückgebundenen Haare wirkt Minas Gesicht noch runder, den kindlichen Ausdruck unterstreicht es noch gezielter.

Typisch für Nozomus Stil sind die großen Augen, die viele Figuren haben, doch um jede von ihnen einzigartig zu gestalten, gibt es auch nicht selten die schaleren, mandelförmigen Augen. Der Glanz und die Tiefe in den Augen mancher Charaktere wie Mina, Sanins Schwester Tatjana oder Yuki faszinieren immer wieder und halten den Blick gefangen, bis man sich von ihnen losreißt und weiterliest – bis zum nächsten Portrait, das einem entgegenblickt.
Akira und Mina geraten in einen starken Gefühlskonflikt, als sich Akira zunehmend der Prinzessin gegenüber verschließt und die Identität eines der Attentäter, der Jagd auf die Prinzessin macht, geheim hält. Die großen Augen Minas sind dabei sehr ausdrucksstark und vermitteln ihre Gefühle sehr eindringlich.

Die Kleider Minas, ihrer Bediensteten, aber auch anderer Figuren sind feingliedrig gezeichnet, die Verzierungen und Muster kommen schön heraus. Ähnliches gilt für die Uniformen von Beowulf, die militärische Strenge mit Eleganz verbinden.

Einige wenige erotische Szenen sind so konzipiert, dass sie zwar einiges an nackter Haut zeigen, aber dennoch eher andeuten als offen präsentieren, so dass die Altersempfehlung des Verlags gut gewählt wurde. Solche Szenen werden immer mal wieder eingestreut, sowohl auf Angel als auch auf Vera – oder später auch auf Mina – gibt es kurze voyeuristische Blicke.

Die ersten Rückblenden, in denen der Leser nach und nach von Akiras Überlebenstraining in Sibirien erfährt, sind nicht ganz so sauber von der Gegenwart getrennt, so dass erst auf den zweiten Blick klar war, dass es sich um Erinnerungen handelt. Tatjanas Rückblicke in ihre Vergangenheit sind hier eindeutiger, denn die Figuren grenzen sich von denen der Gegenwart ab, indem sie alle tiefschwarze Augenhöhlen haben.

Actionszenen vermitteln durch Speedlines, fließende Bewegungen und Geräuschworte das rasende Tempo, in dem gekämpft wird, doch muss man gut achtgeben, denn gleichzeitig ist nicht immer ganz klar erkennbar, was genau da vor sich geht. Aber auch in ruhigeren Szenen spannt einen der Mangaka auf ähnliche Weise auf die Folter, so z.B. in den Seiten 152 – 157.

Nozomu versteht sich nicht nur darauf, seine Figuren eindrucksvoll zu Papier zu bringen. Gebäude sind, genau wie das Modell bzw. die Luftperspektive der Vampirinsel (Seite 104) filigran und aufwendig erstellt und vermitteln das Bild einer typisch japanischen Großstadt mit vielen Wolkenkratzern. Gleiches gilt auch für Innenräume, wie das Refugium der Prinzessin, die Bibliothek oder auch das Treppenhaus des Verwaltungsamtes Tokio.

Japanische Geräuschworte werden nur zum Teil übersetzt, dann steht die deutsche Variante neben der originalen. Aber auch in den Szenen, in denen auf eine Übersetzung verzichtet wurde, ist jederzeit deutlich, was gerade passiert und was die Wörter ausdrücken sollen.

Zum Abschluss dieses Mangas gibt es wieder zwei humorvolle Kurzgeschichten, die zwar auch in japanischer Richtung von rechts nach links, jedoch im Gegensatz zum vorangegangenen Manga vertikal und nicht horizontal gelesen werden.
 

Aufmachung des Manga
Auch Teil 4 ist in dem größeren Format der Serie entsprechend als Taschenbuch aufgelegt und liest sich – typisch japanisch – von hinten nach vorn und von rechts nach links. Die Gestaltung des Umschlags entspricht der Reihe, neben der in vielen Schriftarten wiedergegebenen englischen Passage wird das Frontcover von Mina in ihrer zweiten Gestalt dominiert, die mit üppigen Brüsten und einer im Schritt zusammenlaufenden Bekleidung, die nur das Nötigste verdeckt, den Leser aufmerksam macht.

Sehr schön ist wieder das über die Schnittfläche der Seiten fließende „Blut“. Schlägt man den Manga auf, gibt es zunächst drei farbige Bonusseiten auf dem Standardpapier, bevor es im üblichen Schwarzweiß mit einer Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse, einer Übersicht über die wichtigsten Charaktere und einem Inhaltsverzeichnis startet.


Fazit

Teil 4 der Vampir-Saga begeistert mit den undurchsichtigen Machenschaften von Minas Gegnern, aber auch mit einer neuen Sicht auf Akira: er muss sich den Phantomen seiner Vergangenheit stellen und durchlebt ein Gefühlschaos bei dem Spagat, Mina zu beschützen, aber von seinem Wesen möglichst wenig freizugeben. Mit Ungeduld wird Band 5 erwartet …


4 5 Sterne


Hinweise

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Backlist:
- Band 01
- Band 02 
-
 Band 03

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