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Am Beginn standen acht Brüder

Acht gefürchtete Seemänner, die zwanzig Jahre lang einen legendären Wal jagten. Sie schlossen mit ihm einen Pakt: Gegen den Verzicht, jegliche tierische Kreatur zu töten, erhielten sie das ewige Leben. So began die Legende der Zauberer von Tichit.

 

Der_Schwur_des_Ambers_04 

Originaltitel: LE SERMENT DE L’AMBRE: LE DÉSERT D‘AKABA
Autor: Dieter (nach dem Universum von Frédéric Contremarche)
Übersetzer: Tobias Haßdenteufel
Illustration: Étienne Le Roux
Verlag: Finix Comics
Erschienen: 07/2011
ISBN: 978-3-941236-46-2
Seitenzahl: 48 Seiten
Altersgruppe: ab 16 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)

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Die Grundidee der Handlung
Die fünf Brüder, die bislang den Fluch überlebten, der auf ihnen lastet, geben die Jagd auf die Flüchtigen nicht auf, folgen ihnen durch den Dschungel und in die Wüste von Akaba. Dort hoffen sie die Gruppe zu stellen – beim legendären Amojar. Doch die Wüste hält – sowohl für die Verfolgten als auch die Jäger – zahlreiche Gefahren bereit …


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
„Die Wüste von Akaba“ ist der vierte Band der fünfteiligen Serie „Der Schwur des Ambers“. Die ersten drei Bände erschienen zwischen 1995 und 2002 beim Splitter Verlag und bei Kult Editionen, nun wird die Serie von Finix Comics weiter- und zu Ende geführt. Diejenigen Leser, denen die ersten Teile nicht bekannt sind oder bei denen die bisherigen Handlungen seit der Veröffentlichungen des dritten Teils in Vergessenheit geraten sind, würden sich über eine Zusammenfassung der Ereignisse freuen. Diese fehlt leider, die Story von Band 4 startet offen, und so fällt es schwer, eine Beziehung zur Geschichte aufzubauen, auch wenn sie kurzweilig unterhält.

Während Dieter das Szenario nach dem Universum von Frédéric Contremarche gestaltet hat, stammen die zeichnerischen Arbeiten von Étienne Le Roux. Sein Stil ist recht detailliert, aber nicht übermäßig fein. Die Figuren sind zumeist klar voneinander abgegrenzt und entsprechend individuell, als Portrait hervorgehoben sind sie auch recht aufwendig wiedergegeben. Doch die Genauigkeit nimmt schnell ab, sobald sie tiefer im Bild angeordnet werden. Dann kann es schon mal sein, dass Konturen nicht geschlossen sind, Farben über die Linien treten und weniger wichtige Charaktere verlieren ihre Individualität, wenn sie Teil einer Gruppe oder andere sehr ähnlich gekleidet sind. Statisten im Bildhintergrund werden zu einer einfarbigen Hülle ohne innere Zeichnung.
Dem Leser gelingt es nicht so recht, eine Verbindung zu den Protagonisten – den Brüdern – herzustellen. In der Momentaufnahme des vierten Bandes erscheinen sie grausam, rachsüchtig und gnadenlos – und sind damit keine Charaktere, die sie als Helden sympathisch werden und mitfiebern lässt.

Tiere sind jederzeit mehr als ausreichend, aus der Nähe betrachtet sogar ansehnlich erstellt, überwiegend werden sie aber in mittlerer Distanz bzw. in die Tiefen angeordnet, entsprechend lassen auch bei ihnen die Einzelheiten nach.

Mit den Hintergründen hat sich der Zeichner mehr Mühe gemacht als mancher seiner Kollegen: Es gibt praktisch keine Panels, die nicht die entsprechende Umgebung zeigen. Die Landschaften sind dabei abwechslungsreich, vom Dschungel bis hin zur Wüste, die Farben natürlich und teils kräftig. Obschon die Panoramen manchmal schön anzuschauen sind und verschiedene Einzelheiten enthalten, ist die Detailkraft dennoch verhalten und besonders bei einer gewissen Entfernung nur noch angedeutet. Auch hier treten die Farben teils über die Konturen hinaus.

Gravierend verändert sich der Zeichenstil, als der Normade von Amojar berichtet. Er ist ebenfalls detailliert und auf seine Weise – trotz des aquarellen Looks – auch genauer in den Hauptmotiven, so sind beispielsweise Portraits fein bis in die Wimpern. Diese Passage ist insgesamt künstlerischer, aber auch schöner als die reguläre Story, während die Bilder den Eindruck erwecken ineinanderzufließen, obwohl sie klar getrennt sind. Auch die schönen geschwungenen Buchstaben grenzen sich gegenüber der comictypischen, optisch unspektakulären Dauergroßschrift ab.


Aufmachung des Comics
Der Aufmachung der bisherigen Serie entsprechend, ist Teil 4 – der erste der beiden von Finix Comics veröffentlichten Bände – in einem großen Format mit festem Umschlag gebunden. Auf der Vorderseite ist Erat zu sehen, der sich mit seiner blutigen Axt einen Weg durch die von einem Sandsturm gepeitschten Ruinen von Amojar bahnt. Anhand dieser Grafik lässt sich der Stil des Zeichners bereits gut erahnen. Auf der Rückseite gibt es neben der Inhaltszusammenfassung ein kleineres Bild, das zwei auf scharfe Klippen aufgelaufene Schiffe, umtost von der rauen See, zeigt.

Außer der Geschichte als solcher gibt es im Comic selbst keine Zusatzausstattung, selbst Kurzinformationen zu Szenerist und Zeichner sucht man vergebens. Dafür kann der Comicband mit der aus dem Hause Finix bekannten, sehr hochwertigen Verarbeitung sowie einer tadellosen Druckqualität begeistern.


Fazit
Finix Comics führt – 9 Jahre nach Erscheinen des dritten Bandes bei Kult Editionen – die Comicreihe „Der Schwur des Ambers“ fort. Wer die Story bislang nicht kannte oder bei dem sie in Vergessenheit geriet, dem fällt es schwer, eine Beziehung zu ihr herzustellen. Das gleiche gilt für die brutal agierenden Brüder. Damit empfiehlt sich dieser Band eher für Fans der Pentalogie als für Quereinsteiger.


2,5_Sterne


Hinweise
Rezension von Sven Trautmann
Herzlichen Dank an den Finix Comics-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Backlist
Band 1: Das Amojar
Band 2: Portendick
Band 3: Die Barbaren von Deire

Finix Comics stellt hier Informationen zu Dieter und Étienne Le Roux bereit.


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