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Afrika.
Der schwarze Kontinent.
Erdteil voller Gefahren und Geheimnisse.

Hier lebte einst das stolze Volk der Tellem, das einen sagenhaften Schatz hütete.
Bis er sie vernichtete.

Die gefahrvolle Suche nach einem Fluch, der vor Tausenden von Jahren auf die Erde gefallen ist, steht im Mittelpunkt eines weiteren grandiosen Abenteuerromans von Thomas Thiemeyer.


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Autor: Thomas Thiemeyer
Verlag: Loewe Verlag
Erschienen: Juni 2011
ISBN: 978-3-7855-6577-3
Seitenzahl: 480 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Richard Bellheim ist einer der bedeutendsten Völkerkundler Afrikas. Er hat so manches Geheimnis fremder Kulturen gelüftet, Wunder verborgener Städte entdeckt und Schätze unermesslichen Wertes zutage gebracht. Doch nach zweijähriger Expedition auf dem schwarzen Kontinent wirkt Bellheim seltsam verändert. Nach seiner Rückkehr machen ihm simpelste Verrichtungen des Alltags zu schaffen, Erinnerungen an besondere Ereignisse und nahe stehende Personen scheinen wie fortgewischt. Und zudem ist seine Augenfarbe wie ausgewechselt. Sein Verhalten gibt rundum Anlass zur Sorge. Neben Gattin Gertrud Bellheim, zeigt sich auch Carl Friedrich von Humboldt alarmiert. In einer ereignisreichen Silvesternacht wird deutlich, dass eine fremde Kreatur von dem Vierzigjährigen Besitz ergriffen hat. Am folgenden Neujahrsmorgen fehlt von dem Völkerkundler jede Spur. Für Humboldt eine Selbstverständlichkeit, dem mysteriösen Schicksal seines Freundes nachzugehen. Keine zehn Tage später beginnt für ihn und seine Folgschaft ein neues großes Abenteuer fernab der Heimat. Das Luftschiff Pachacútec, ein Geschenk aus der Stadt der Regenfresser, leistet einmal mehr verlässliche Dienste auf der Reise ins Ungewisse. Auch Meteoritenjäger Sir Jabez Wilson hegt begründetes Interesse am Umfeld des Hombori-Gebirges. Unter dem Vorwand, ein Buch herausbringen zu wollen, schart er knallharte Söldner und versierte Reporter um sich. Seine Machtgier macht vor nichts und niemandem halt …


Stil und Sprache
„Der gläserne Fluch“ ist bereits das dritte Abenteuer der unternehmungslustigen Forschergruppe um Carl Friedrich Donhauser, Fans der beliebten Jugendbuchreihe besser bekannt als Humboldt. In den „Chroniken der Weltensucher“ entführt Thomas Thiemeyer seine Leserschaft dieses Mal auf den Gipfel des Bandiagara-Massivs in Französisch-Sudan. Humboldt, Oskar, Eliza, Charlotte und Kiwidame Wilma entdecken die verbotene Stadt der Tellem und kommen einer alten Stammeslegende auf die Spur. Was als aufregende Reise beginnt, birgt selbstverständlich wieder einige Risiken für Mensch und Tier, die es zu meistern gilt. Insgesamt neunundsechzig Kapitel (inklusive Prolog) berichten in dritter Person Singular aus Sicht eines allwissenden Erzählers von teils unglaublichen, teils gefährlichen Ereignissen. Nach dem Interesse weckenden Prolog widmet sich der Autor im ersten Teil des Romans - 'Der Fremde' - dem Aufbau der Geschichte. Hintergründe und seltsame Vorkommnisse schüren Spannung. Eingebettete Rückblicke und Personenbeschreibungen helfen den Lesern, sich zu erinnern, oder gegebenenfalls als Neueinsteiger Orientierung zu gewinnen.
Im zweiten Teil - 'Inseln über der Zeit' - befinden sich die unerschrockenen Abenteurer bereits in luftiger Höhe. Und auch andernorts peilt eine resolute Truppe unter Führung von Sir Jabez Wilson die Tafelberge von Bandiagara an. Der Samen für reichlich Konfliktpotenzial ist gesät. Parallel gewährt Thomas Thiemeyer erste Einblicke in die Welt der Dogon und macht mit der jahrhundertealten Sage um die verbotene Stadt vertraut. Sie erzählt von einer Katastrophe apokalyptischen Ausmaßes, einem Meteoriten und unheimlichen Glaskreaturen. Rätsel über Rätsel – die Spannung steigt! Ein unberechenbarer Sandsturm, die unfreiwillige Spaltung der Gruppe, wilde Tiere und Visionen unterstützen die Dramaturgie der Handlung. Schließlich wird sich im dritten Teil - 'Reiter der Apokalypse' - in einem actionreichen Finale zeigen, ob sich die überlieferte Prophezeiung der Dogon erfüllt und das Ende der Welt bevorsteht.

Die Geschichte wird in gewohnt flüssigem Stil erzählt. Die Sprache ist leicht verständlich. Die „Chroniken der Weltensucher“ liegen beim derzeitigen Marktinteresse an Steampunk-Geschichten voll im Trend.


Figuren
„Der gläserne Fluch“ lastet auf Richard Bellheim, einem bedeutenden Völkerkundler des schwarzen Kontinents. Als Mitglied der Deutschen Geografischen Gesellschaft hat er einige Verdienste vorzuweisen. Bei seiner letzten großen Reise muss jedoch etwas vorgefallen sein, dass dem waghalsigen Forscher Energie und Ehrgeiz geraubt hat. Mehr noch – ihn vollends verändert hat. Scheint der ehemalige Studienkollege Humboldts anfänglich nur verwirrt und von einer seltsamen Vergesslichkeit geplagt, wandelt er sich zusehends zur Furcht erregenden Kreatur, die sich schlussendlich vor den Augen der Anwesenden regelrecht in Wohlgefallen auflöst. Trauriger Anlass für Humboldt, sich mitsamt seiner Forschergemeinschaft der Aufklärung und Lösung des ungewöhnlichen Vorfalls zu widmen. Die bekannte Gruppierung Carl Friedrich von Humboldt, die gute Seele Eliza Molina, die wissenschaftsbegeisterte Charlotte Riethmüller und Adoptivsohn Oskar Wegener zeigen sich gemeinsam mit Kiwidame Wilma überaus mutig und kompetent. Außergewöhnliche Erlebnisse und gemeinsam überstandene Gefahren schweißen sichtlich zusammen. Inzwischen bilden sie ein harmonisches Team - was nicht heißen soll, es gäbe keine Missverständnisse und Meinungsverschiedenheiten. Doch alles in allem haben sich die Charaktere weiterentwickelt und aufeinander abgestimmt.

Mit Max Pepper und Harry Boswell ruft Thomas Thiemeyer alte Bekannte ins Spiel. Sie unterstützen den wenig sympathischen Sir Jabez Wilson. Für die Verwirklichung seiner Ziele geht der skrupellose Meteoritenjäger über Leichen, wie er mehr als einmal beweist. Opfer seiner Machtgier werden leider auch die Dogon, ein westafrikanisches Volk, dem ein frühzeitlicher astronomischer Wissensschatz nachgesagt wird.

Neben fiktiven Charakteren hat der Autor auch dieses Mal Recherchen über reale Begebenheiten und die Bevölkerung der Region aus Vergangenheit und Gegenwart in seine Geschichte einfließen lassen.


Aufmachung des Buches
Der Loewe Verlag bleibt dem Reihenlayout treu und bietet auch den dritten Band der „Chroniken der Weltensucher“ als gebundenes Buch mit Schutzumschlag und Lesebändchen an. Blauer Einband mit Silberprägung und Covermotiv im Steampunk-Look zeigen sich analog; Thomas Thiemeyer durfte erneut sein Talent als Illustrator beweisen. Das Innenmotiv des Umschlags stammt ebenso wie die Karte des Vorsatzpapiers aus seiner Ideenschmiede.
Im Anhang biete die Encyclopedia Humboldtica Wissenswertes zu Schauplätzen, Personen und Gegenständen. Eine qualitativ hochwertige Ausstattung, die sich hervorragend an den Romaninhalt anlehnt!


Fazit
„Der gläserne Fluch“ führt als weiteres Abenteuer der „Chroniken der Weltensucher“ ins heutige Mali. Thomas Thiemeyer fesselt einmal mehr im lebendigen Schreibstil mit bildgewaltigen Schauplätzen und entwicklungsfreudigen Charakteren ans Geschehen. Im Handumdrehen weckt er Interesse für entlegene Orte und fremde Kulturen. Ein buntes Spektakel zwischen Gut und Böse birgt eine vielfältige Mischung aus Spannung, Fiktion und Fakten. Nach der aufregenden Lektüre freut man sich schon jetzt auf eindrucksvolle Bilder der Insel Java, den Ausbruch des Krakataus und seltsame Wesen aus der Tiefe der Erde im nächsten Band der Reihe, der im Sommer 2012 erscheint.


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Hinweise
Rezension von Patricia Merkel
Herzlichen Dank an den Loewe Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Backlist:
Band 1: Die Stadt der Regenfresser
Band 2: Der Palast des Poseidon


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