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Ihre Schönheit ist atemberaubend,
ihre Stimme betörend.

Doch folgst du ihrem Ruf,
wird sie dich hinab
in die Tiefe ziehen.

Dann gibt es keine Rettung mehr ...

Sirenenfluch 

Originaltitel: Siren's Storm
Autor: Lisa Papademetriou
Übersetzer: Hanna Ermakov
Verlag: Loewe
Erschienen: 01.08.2011
ISBN: 978-3-7855-7048-7
Seitenzahl: 317 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die Touristen-Hochsaison in Shelter Bay steht an, als ein Unwetter die Strände in Mitleidenschaft zieht. Die Einwohner packen gemeinsam an und räumen den angespülten Schutt weg, um die makellosen Strände zu präsentieren, die von den Touristen erwartet werden. Doch Will ist das alles herzlich egal, denn mit seinen Gedanken verweilt er sehr oft bei seinem Bruder, der vor gut einem Jahr den Tod gefunden hat, ohne dass irgendjemand weiß, was genau passiert ist. Immerhin ist seine beste Freundin Zoe wieder da, um den Sommer in Shelter Bay zu verbringen, und gemeinsam vertreiben sie sich die Zeit. Als Asia, ein geheimnisvolles Mädchen, auftaucht, möchte Will mehr über sie heraus finden - doch es gibt weit mehr zu entdecken, als man in dem stillen Mädchen vermutet hätte ...


Stil und Sprache
Lisa Papademetriou legt mit "Sirenenfluch" den ersten Band ihrer Serie um die Seekrieger vor. Durch die im Grunde gelungenen Grundidee der Handlung und zahlreiche mysteriöse Ereignisse wird die Neugier des Lesers geweckt und das Buch - auch wenn sich dieser Auftaktband sehr in die Länge zieht -, doch nie gänzlich langweilig. Spannung kommt allerdings nur sehr begrenzt auf.

Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten, wobei es leider immer wieder einige Stolpersteine gibt, vor allem vermeidbare Wortwiederholungen und unschöne Sätze, wie auf Seite 42: "Wieder relativ beruhigt, wandte sie sich wieder ganz ihrem Eis zu." Auch wenn man umgekehrt ebenso auf einfallsreiche Beschreibungen trifft ("Ihre Haut sah aus wie der zerknitterte Bettbezug über einem bauschigen Federbett [...]"; Seite 76), wirkt der Schreibstil der Autorin alles in allem eckig und hölzern, sodass er sich trotz seiner Einfachheit nicht immer flüssig lesen lässt.
Hinzu kommen zahlreiche Unachtsamkeiten, die das Lesevergnügen auf arg schmälern. Es entsteht der Eindruck, dass Lisa Papademetriou teilweise den Überblick über ihre Geschichte verloren hat, sodass das, was sie im einen Moment über eine Figur, ein Lokal oder ähnliches schreibt, schon bald darauf völlig gegenteilig dargestellt wird. Beispielsweise wird zu Beginn des Buches deutlich gemacht, was für ein vorsichtiger Autofahrer Will ist, das restliche Buch über braust er mit seinem Motorrad jedoch durch Shelter Bay, gibt immer wieder mal Gas, sodass er nicht selten auch mal stark bremsen muss. Diese Fehler treten leider erstaunlich häufig auf, sodass die Glaubwürdigkeit der in der dritten Person aus Sicht von Will und Zoe erzählten Geschichte in Mitleidenschaft gezogen wird.

Gelungen sind die Zeitungsartikel der "Shelter Bay Gazette" und die Lieder, die die einzelnen Kapitel einleiten. Auch das Logbuch des Kapitäns ist eine gelungene Idee und lockert das Geschehen ein wenig. auf.


Figuren
Die Figuren sind leider ein weiterer Schwachpunkt der Geschichte, denn sie handeln bei weitem nicht immer logisch und konsequent, sondern so, wie es gerade zur Geschichte passt oder der Autorin in den Sinn zu kommen scheint, um eine bestimmte Wendung der Ereignisse zu ermöglichen. Damit präsentiert sie dem Leser zwar nette Figuren, die jedoch allesamt Statisten sind, die sich genau an das Drehbuch halten müssen, statt ihrem Charakter entsprechend zu agieren. Gerade Will, der die Geschichte als Hauptfigur tragen können sollte, gibt sich mit mäßigen Aussagen schnell zufrieden und verfolgt sein Ziel nicht motiviert genug. So fällt es schwer, sich in ihn hinein zu versetzen und mit ihm die Abenteuer zu erleben.


Aufmachung des Buches
Das Cover der Klappbroschur wurde liebevoll und ansprechend gestaltet, wobei die mit Spotlack hervorgehobene Blume auf dem matten Hintergrund dem Ganzen einen edlen Touch verleiht. Eben diese Blüte findet sich auch zu Beginn jedes Kapitels in schwarz-weiß, die Kapitelnummern selbst sind in einer ansprechend geschwungenen Schrift abgedruckt. Die vordere Klappe bietet einer ausführlichen Inhaltszusammenfassung Platz, auf der hinteren Klappe findet man einige Informationen zu der Autorin.

Das Schriftbild selbst ist sowohl von der Größe als auch den Rändern sehr angenehm. Schade ist, dass das Buch nach dem Lesen bereits erste Knicke im Buchrücken aufweist und dieser sich recht deutlich durchbiegt.


Fazit
Der Geschichte "Sirenenfluch" liegt zwar eine grundsätzlich interessante Idee zu Grunde, die Umsetzung kann jedoch nicht überzeugen. Spannung kommt nur mäßig auf, die Figuren bleiben unscheinbare Statisten und der Schreibstil ist ebenfalls holprig. Schade, doch so macht Lesen keinen Spaß.


2_Sterne


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